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Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Lea - Untermieterin bei einem Vampir

Titel: Lea - Untermieterin bei einem Vampir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anna Winter
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seufzte er. „Ich hatte nur Sorge, wie du reagierst. Zwischen uns war alles so frisch und ich wollte nichts zerstören.“
    „ Du hast dich zuletzt aber nicht verhalten, als wäre alles frisch. Oder als wärst du unsicher. Ich war überrascht, wie schnell du so vertraut mit mir wurdest. Du hast mich geneckt und mir Sachen gesagt…“ Mir liefen jetzt noch die Ohren rot an.
    „ Ich schätze, ich wollte es zu sehr“, gestand er.
    „ Tom, ich will gar nicht, dass du damit aufhörst. Es fühlt sich gut an, wenn du entspannt bist. So kenne ich dich kaum.“
    „ Ich kenne etwas ganz Entspannendes“, verriet er mir. Sein Mund war an mein Ohr gewandert und er begann, an meinem Hals abwärts zu knabbern.

Epilog

    Manchmal suchte man ein Leben lang nach dem perfekten Mann. Ich hatte viele Frösche geküsst; sie alle waren Menschen. Doch am Ende habe ich gefunden, wonach ich nie geschaut hatte: Den perfekten Vampir.
    Früher hätte ich geglaubt, dass dies allein schon ein unerfüllbares Paradoxon sei. Aber irgendetwas war dazwischen gekommen. Tom war mir dazwischen gekommen. Ich wusste nicht, wann es passiert war. Es gab keinen konkreten Zeitpunkt. Irgendwann, still und heimlich, war er über meine unsichtbare Barriere hinweg geklettert und hatte sich in mein Herz gestohlen.
    Wenn die Leute sagen, dass nicht alles planbar ist, haben sie Recht. Ich habe ihnen nie lieber zugestimmt, mich selten so gern geirrt.
    Die Zeit würde zeigen, wie es sich mit uns entwickelte. Noch immer hatte ich mich nicht getraut, den letzten Schritt mit ihm zu gehen und ihn von mir trinken zu lassen. Doch wir waren auch so glücklich. Und keiner konnte wissen, was die Zukunft brachte. Ich hatte Toms Worte nicht vergessen, als er mir sagte, was Trinken für ihn bedeuten würde. Ich wusste, dass wenn Tom es überhaupt tat, es mit mir sein sollte. Ich hatte es mir in letzter Zeit oft vorgestellt und ich wusste aus Erfahrung, dass die Realität mit Tom bisher immer besser gewesen war, als meine Fantasie.
    Mittlerweile fand ich seine Zähne sogar irgendwie sexy, wenn sie gelegentlich über seine Unterlippe blitzten, weil er seinen Mund nicht richtig schloss. Beim Küssen neckte ich ihn mit meiner Zunge. Ich wäre nicht ich selbst, wenn ich nicht zugeben müsste, dass ich ihn gern aufzog. Aber ich tat es inzwischen auf eine lockende Weise, was ein bisschen gemein war, da ich sein Verlangen steigerte und ihn doch zappeln ließ. Ich glaube, wir wussten beide, dass es langfristig unvermeidlich war. Doch er setzte mich nicht unter Druck. Tom ließ mir alle Zeit, die ich brauchte und wollte. Gleichzeitig ließ er sich bereitwillig von mir quälen.
    Vor zwei Tagen hatte ich mich versehentlich beim Gemüseschneiden geschnitten. Tom stand daneben und ich merkte, wie er sich anspannte, als er mein rotes Blut auf dem Finger sah. Er biss mich nicht. Seine Zähne blieben an Ort und Stelle. Doch ich ließ mir die Wunde von ihm ablecken. Es war nicht viel. Nur ein kleiner Tropfen. Doch als ich seine Zungenspitze liebevoll und sehnsüchtig an meiner Fingerkuppe spürte, überlief mich eine wohlgefällige Gänsehaut. Es war intim und Tom ließ mich dabei nicht aus den Augen, während meine Hand an seinen Lippen lag. Er war mit seinem Mund schließlich meinen Arm hinauf gewandert, hatte meinen Hals sanft beknabbert und eine feuchte Spur mit seiner Zunge gezogen. Er hatte mich glücklich geküsst. Alles war wunderbar zwischen uns.
    Er war mein kleiner Vampir und gleichzeitig ein aufregender, sinnlicher Mann. Ich hatte ihn dafür lieben gelernt. Es war beinahe ein Ritual geworden, dass ich ihn sanft biss. Und immer wieder murmelte er dann mit rauchiger Stimme in mein Ohr:
    „Ich beiß dich, wenn du mich beißt.“ Es begann, mich anzumachen.
    Ich hatte Tom erzählt, dass ich an einen alten Abzählreim denken musste. Nur dass er in meinem Kopf er beißt mich, er beißt mich nicht hieß.
    Gestern Abend war er mit einem Strauß voller Margeriten heimgekommen. Er war eine Stunde zu spät, doch er lächelte dabei so schelmisch. Er sagte, ich könne gern die Blumen befragen und abzählen, ob er mich beißen würde. Ich müsste nur immer mit Er beißt mich beginnen. Ich hatte ihn staunend angesehen und mein Vampir sagte mir: „Ich bin zu spät, weil ich sie alle abgezählt habe. Dieser Strauß kennt nur ungerade Blütenblätterzahlen.“
    Toms spitzbübische Art, Schicksal zu spielen, hatte mich lachen lassen. Ich stellte mir vor, wie er im Blumenladen saß und einen

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