Leben mit Hochsensibilitaet

welche Emotionen von dir selbst und welche von anderen stammen.
    Nicht immer kannst du unangenehmen Sinnesreizen aus dem Weg gehen, wie Geräuschbelästigungen, unschönen Gerüchen, unwillkommenen Energien. Suche als Gegengewicht so viele positive Erfahrungen wie möglich: Gehe bewusst regelmäßig in die Stille; höre beruhigende Musik; lasse angenehm duftendes Räucherwerk brennen; nimm Duftbäder; sei dir in den Zeiten, in denen du allein bist, deiner eigenen Energie bewusst.
    Manchmal wirst du trotz alledem ruhelos, angespannt oder gefühlsmäßig aufgewühlt sein. Mache dir klar, dass es Signale sind. Was will dir diese Anspannung oder diese Emotionsagen? Kannst du diese Empfindung einfach bestehen lassen, ohne dich selbst in ihr zu verlieren?
    Teile anderen mit, dass du die Eigenschaft der Hochsensibilität hast. Sei dir bewusst, dass du manchmal anders wirkst, als du es beabsichtigst. Es ist schade, wenn du missverstanden wirst.
    Passen deine Freundschaften zu deinen Bedürfnissen? Gibt es vielleicht Menschen in deiner Umgebung, die dich aussaugen, indem sie negative Energie ausstrahlen? Versuche, diese Energie von der deinigen so gut wie möglich zu trennen. Errichte in deiner Vorstellung Barrieren zwischen dir und diesem Menschen. Im äußersten Fall solltest du diese Person meiden.
    Ist deine Partnerschaft ausreichend auf deine Hochsensibilität abgestimmt? Suche nach Harmonie fördernden Handlungsmöglichkeiten, um euer gemeinsames Leben besser an deine Bedürfnisse anzupassen. Bedenke dabei, dass dein Partner sicher nicht schuld ist an deiner eventuellen Unzufriedenheit. Verantwortung für dich selbst trägst du allein.
    Fühlst du dich in Gesellschaft gehemmt oder schüchtern? Arbeite an deinen Schwierigkeiten, indem du deine Denkweisen änderst. Lerne, dich selbst zu akzeptieren und selbstbewusster zu reagieren. Lese in Kapitel 3 , wie du vorgehen kannst.
    Überdenke, inwieweit deine berufliche Situation dem Rahmen entspricht, in dem du am liebsten arbeitest. Sind die Gegebenheiten optimal – oder kannst du noch etwas verbessern? Diese Frage gilt auch für deine Wohnsituation. Hast du dir ausreichend Raum und Ruhe in deinem Leben geschaffen?
    Suche nach Mitteln, die dein Bedürfnis nach innerer Einkehr und geistiger Befriedigung stillen. Lebe intensiv und positiv. Vergiss nicht die Kraft, die du in kreativen Aktivitäten findest. Auch ein Spaziergang in der Natur kann Wunder wirken. Du kannst dich mit Kleinigkeiten glücklich machen.
    Überdenke deine Vergangenheit im Licht deiner Hochsensibilität. Du kannst es allein oder zusammen mit einem Therapeuten machen. Achte jedenfalls darauf, ein Ventil zu haben. Wenn nicht unmittelbar ein Mensch da ist, mit dem du diese Intimität teilen kannst, kannst du beispielsweise Dinge aufschreiben.
    Wenn du große Probleme im Leben hast, suche Hilfe bei einem Therapeuten.
6.11 Menschen, die hochsensibel sind:
    •  bemerken viele subtile Unterschiede und Details
    •  werden durch Störungen beeinträchtigt, die andere kaum wahrnehmen
    •  können durch starke Sinnesreize, beispielsweise laute Musik, den Kontakt zu sich selbst verlieren
    •  spüren Stimmungen anderer recht deutlich
    •  können durch Kontakt zu bestimmten Menschen das Gefühl haben, leergesaugt zu werden oder leer zu laufen
    •  schätzen zumeist keine Hektik, kein Menschengedränge, keine Einkaufszentren
    •  leiden unter unausgesprochenen negativen Gefühlen anderer
    •  haben eine reiche innere Erlebniswelt
    •  träumen und phantasieren viel und denken viel nach
    •  finden es angenehm, Zeit allein zu verbringen
    •  erfahren, denken und fühlen tief und intensiv
    •  sind intuitiv und kreativ
    •  sind häufig spirituell begabt und interessiert
    •  tun Dinge bewusst und sorgfältig
    •  leben gern nach ihrem eigenen Tempo
    •  werden durch Natur, Schönheit und Kunst tief berührt
    •  haben bei Stress vielfach Beschwerden wie Magendrücken, Verdauungsbeschwerden, Kopfschmerzen, Nervosität und / oder andere Missempfindungen
    •  leiden schnell unter starken Emotionen und Stimmungsschwankungen
    •  tragen ein höheres Risiko für körperliche und psychische Erkrankungen wie chronische Ermüdung, Unsicherheit, Ängste, Depression, Süchte.

Literatur und Internetseiten
Literatur
    Ackermann, Diane,
A Natural History of the Sense
, Orion Books Ltd, London, 1990
    Aron, Elaine, H. Ph. D.,
The Highly Sensitive Person; how to thrive when the world overwhelms