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Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Bean
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Essiggurkenduft genommen. Das ist ein Klassiker, Keith. Viel Spaß.« Strahlend ging Emma an ihren Platz zurück.
    Mir fiel etwas an Emmas Klasse auf, auf das ich nicht vorbereitet war. Ich merkte es, sobald ich anfangen wollte, zu ihnen zu sprechen.
    Als ich über das Spielfeld ging und versuchte, ihre Aufmerksamkeit zu gewinnen, roch ich fast jeden Duft von Süße Fürze , den es gab. Diese Kinder hielten absolut gar nichts zurück. Während ich dann sprach, donnerten einige Kinder einfach los, so laut, wie es ihnen gefiel. Es machte ihnen gar nichts aus.
    Ich sah Emmas Lehrerin an, aber die zuckte nur mit den Schultern. »Wegen Süße Fürze haben diese Kinder keinerlei Probleme, wann immer sie wollen, ihre Blähungen abzulassen. Wir haben alles versucht, sie dazu zu bringen, damit aufzuhören, aber das hat nicht geklappt!«, rief sie mir über den Lärm hinweg zu.
    Als ich darüber nachdachte, schoss mir ein Gedanke durch den Kopf. Benjamin Franklin hatte 1781 gesagt, wenn es jemand schaffen würde, menschliche Gase angenehm riechen zu lassen, würde das Ausstoßen von Gas nicht schlimmer sein als Niesen. Und als ich nun diesen Haufen von furzenden Kindern sah, wurde mir klar, dass er recht hatte. Diese Kinder wussten es nicht besser. Sie fanden, dass Furzen Spaß machte und nichts war, weshalb man sich schämen sollte. Ich war nicht sicher, wie ich das finden sollte, aber die Kinder wirkten jedenfalls echt so richtig glücklich.
    »Keith!« Mr Gonzales zeigte auf die Uhr. »Wir sollten loslegen. Die Kinder müssen in rund einer Stunde zu Hause sein.«
    Mr Carson sah mich an und zuckte mit den Schultern. Also los, das wird schon schiefgehen , dachte ich.
    »Hi, alle zusammen.«
    »Hi Furz«, antworteten sie einstimmig.
    »Ich heiße Keith und bin Emmas großer Bruder. Wir haben euch heute hierher eingeladen, weil wir an einer Erfindung arbeiten, die den Geschmack von allem Essen, das ihr nicht mögt, in den Geschmack von Essen umwandelt, das ihr gern mögt.« Großer Beifall.
    Ein kleiner Junge hinten auf dem Spielfeld hob die Hand.
    »Ja?«
    »Ich hasse Erbsen«, verkündete er.
    »Okay«, erwiderte ich. »Und was noch?«
    »Das war’s. Ich kann Erbsen einfach nicht ausstehen.«
    »Oh, danke, dass du uns das mitgeteilt hast. Und jetzt ...«
    Praktisch alle Hände gingen gleichzeitig hoch. Ich deutete auf ein kleines Mädchen, das vorne neben meiner Schwester saß.
    »Ich mag kein Steak«, gab sie bekannt.
    »Das tut mir leid«, sagte ich. »Ich bin sicher, dass ihr alle etwas wisst, das euch überhaupt nicht schmeckt, und deshalb habe ich versucht, diese Erfindung zu machen. Heute werden wir etwas Leber essen.«
    Von allen Seiten kam es laut: »Bah!« und »Eklig!«
    »Die meisten Kinder können Leber wirklich nicht ausstehen, und da hab ich gedacht, sie wäre das perfekte Essen, um damit etwas auszuprobieren. Mein Freund Mr Carson und ich geben euch jetzt etwas, das aussieht wie Leber, aber wenn alles gut gegangen ist, schmeckt es wie Zuckerstangen.« Eigentlich hatte ich die Leber auch so verändern wollen, dass sie aussah wie eine Zuckerstange, aber so weit waren wir noch nicht gekommen. Mr Carson und ich gingen jetzt herum und gaben jedem Kind einen Teller mit einem Stück veränderter Leber darauf.
    Alle verzogen das Gesicht und meinten, das würde widerlich aussehen.
    Dann hielt ich einen Bewertungsbogen hoch und sagte den Kindern, dass sie eine Bewertung von 1 bis 4 vergeben sollten, nachdem sie das Essen probiert hätten. Ich war mir nicht sicher, ob sie mich verstanden hatten, auch wenn sie alle eifrig nickten. »Ich zähle jetzt bis drei, und dann probieren alle. Und los geht’s: Eins, zwei, drei. Probiert!«, rief ich.
    Kein Kind nahm seine Gabel, alle schauten mich nur an.
    Emma durchbrach das Schweigen. »Das sieht so eklig aus.«
    »Ich weiß, dass es eklig aussieht, aber es sollte eigentlich toll schmecken. Kommt schon, vertraut uns. Versucht es mal!«
    Ein winziges Kerlchen aus der Mitte der Gruppe verkündete: »Ich mach es.«
    »Das ist Ronnie«, unterbrach meine Schwester. »Er bohrt in der Nase und isst das dann.«
    »Mach ich nicht!«, schrie Ronnie zurück.
    »Du isst die Popel!«, beharrte Emma.
    »Mensch, Emma!«, sagte ich. »Das ist nicht besonders nett. So was soll man nicht über andere Leutesagen. Tut mir leid, Ronnie. Magst du weitermachen und es versuchen?«
    Langsam nahm Ronnie seine Gabel auf. Dann stieß er sie in das Stück Leber, hob die Gabel langsam bis an seine

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