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Leck mich

Leck mich

Titel: Leck mich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Raymond Bean
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Projekt aus der molekularen Gastronomie wirklich an was dran. Ich wünschte nur, du wärst etwas früher darauf gekommen. Innerhalb von nur einer Woche ist es ziemlich schwer, einen nennenswerten Fortschritt zu erreichen.«
    »Ich weiß«, sagte ich.
    »Ich hab schon verstanden, dass du und Mr Carson in der letzten Woche sehr hart gearbeitet habt, als ihr mit verschiedenen Methoden experimentiert habt, Leber so zu verändern, dass sie nach Zuckerstangenschmeckt und riecht. Wir haben einen kleinen Geschmackstest vorbereitet, der in ein paar Minuten stattfinden kann, um zu sehen, welchen Fortschritt ihr gemacht habt. Zeig mir doch in der Zwischenzeit, wie du vorhast, deine Ergebnisse festzuhalten.«
    Ich setzte mich an meinen Computer und rief die Dateien auf, an denen ich die ganze Woche mit Mr Carson gearbeitet hatte. »Okay«, sagte ich. »Wie ich es bei Süße Fürze gemacht habe, benutze ich einen Bewertungsbogen, um den Geschmack der Nahrungsmittel auf einer Skala von 1 bis 4 zu bewerten.«
    Über meine Schulter hinweg las Mr Gonzales die Rubrik.
    Zuckerstangen-Leber-Rubrik:
    4 = Leber schmeckt genau wie eine Zuckerstange.
    3 = Leber schmeckt überwiegend wie eine Zuckerstange, hat aber noch ein paar Eigenschaften von Leber.
    2 = Leber schmeckt leicht wie eine Zuckerstange, aber hat noch viele Eigenschaften von Leber.
    1 = Leber schmeckt wie Leber. Überhaupt nicht wie eine Zuckerstange.
    »In Ordnung. Es scheint so, als hättest du dir immerhin schon ein paar Gedanken gemacht. Wen hast du als Testperson vorgesehen?«
    »Ich wollte die Geschmacksversuche mit meiner Schwester machen, da sie diejenige war, die in erster Linie die Idee aufgebracht hat.«
    »Deine kleine Schwester hat die Idee gehabt?«, fragte er erstaunt.
    »Ja, schon, tut mir leid. Ich weiß, sie sollte eigentlich von mir kommen. Es war nur so, dass sie Probleme hatte, was Gesundes zu essen, und ich hab mir langsam echt Sorgen um sie gemacht. Da hab ich mir überlegt, dass ich ihr vielleicht helfen könnte, wenn ich das hier mache.«
    »Keith, es ist gar nichts falsch daran, eine solche Idee von seiner kleinen Schwester zu bekommen. Wissenschaftler müssen auf ihre Umwelt hören, wenn sie darauf aus sind, Erfindungen zu machen, die die Menschen tatsächlich brauchen und auch nutzen können. Ich bin nur verblüfft, dass ein so junger Mensch mit einer so erstaunlichen Idee gekommen ist.«
    »Ja, also, meine Schwester ist schon was ganz Besonderes.«
    »Ich hab gehört, dass auch ihre Klasse was ganz Besonderes ist. Und wenn ich mich nicht irre, dann fährt sie gerade vor.« Durch das Fenster konnte icheinen Bus auf den Parkplatz des Labors einbiegen sehen. Ich blickte zu Mr Carson.
    »Du hast nicht viel Zeit und musst so schnell wie möglich Zahlenmaterial sammeln. Ich habe Mr Gonzales vorgeschlagen, dass wir Emmas Klasse für einen Test einladen. Los, drucke jetzt mal dreißig Kopien deines Bewertungsbogens aus und greif dir irgendwo einen Haufen Buntstifte. Die Kinder haben bestimmt Hunger.«
    »Wir sind noch nicht so weit«, erinnerte ich ihn.
    »Die Zeit wartet auf niemanden, Keith. Das hier ist dein erster Versuch. Irgendwo musst du anfangen. Weißt du noch, die fünfzig Scheiben Leber, die wir letzte Woche verändert haben? Die sind in der Kühltruhe. Hol sie her. Wollen doch mal sehen, ob der große Keith Emerson es mal wieder geschafft hat.«

Ein Klassiker
    Ich kam mit einem riesigen Tablett voller Zuckerstangenleber aus den Laborräumen und sah Emma mit ihrer gesamten Klasse an Tischen sitzen, die auf dem Basketballfeld aufgestellt waren. Die Kinder waren so laut, dass ich es kaum glauben konnte. Emma sah mich und rannte auf mich zu, um mich zu umarmen. Ich musste das Tablett mit der veränderten Leber auf einem der Tische abstellen.
    »He, Emma, das ist aber eine Überraschung. Bist du aufgeregt, die Leber zu probieren, an der ich arbeite?«
    »Klar bin ich das«, sagte sie begeistert. »Ich hab meiner ganzen Klasse erzählt, dass du ein verbessertes Essen füf alle gemacht hast.«
    »Weißt du, Emma, ich arbeite erst seit einer Woche daran. Ich weiß nicht, ob es schon funktioniert.«
    Emma zeigte mit den Fingern auf mich, als würde sie einen Revolver abschießen, und ließ einen fahren. »Emma, du musst wirklich deine Gase unter Kontrolle halten. Denk dran. Wir haben darüber gesprochen. Du kannst in der Schule nicht einfach so Gas ablassen.«
    »Ich will es aber nicht kontrollieren«, erwiderte sie. »Heute hab ich

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