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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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zurückgeworfen wurden. Immer tiefer ließ Edger sich in dieses Erlebnis hineinziehen; er öffnete seine Sinne, um dieses Kunstwerk in seiner Vollständigkeit würdigen zu können.
    Seine Clanbrüder fassten sich in Geduld und warteten.
    Es ging viel zu leicht, dachte Miri, die aus Gewohnheit allem misstraute, was keine Schwierigkeiten bereitete. Der Servicekorridor mündete in einer schmalen Nische in der ersten Etage, und dort verharrten sie, bis das Evakuierungsteam eintraf, an die Türen klopfte und die Leute aus dem Gebäude scheuchte. Als es ihm sicher erschien, mischte Val Con sich ohne Aufsehen zu erregen in den Strom der Flüchtenden, Miri stets an seiner Seite.
    Als die Gruppe ins Foyer gelangte, sonderte er sich genauso geschickt wieder ab, indem er in das grüne Dickicht einer künstlichen Oase schlüpfte. Miri, der diese Taktik gefiel, folgte ihm.
    Mittlerweile spitzte sich die Situation in der großen Eingangshalle zu; es wurde immer lauter und chaotischer. Überall wimmelte es von Feuerwehrleuten und Polizisten, die herumbrüllten und die Menschen hin und her schubsten. Miri entdeckte zwei Rettungskräfte, die Peter Smith zur Tür hinausbugsierten, und sie grinste.
    »Zäher Bursche?«
    »Hmm?« Eine Gruppe Turtles kam ins Foyer hereinspaziert, und Val Con starrte sie nachdenklich an.
    »Hand aufs Herz, kennst du Terrence O’Grady?« Er wandte den Blick von den Turtles ab und schaute ihr offen ins Gesicht; gleichzeitig setzte er wieder diese nichts sagende, höfliche Miene auf. Miri machte sich darauf gefasst, eine Lüge zu hören.
    Er hob eine Augenbraue, sog tief den Atem ein und blies ihn wieder aus.
    »Ich kenne Terrence O’Grady nicht«, erwiderte er gedehnt. »Aber ein paar Tage lang war ich Terrence O’Grady.«
    Endlich erfuhr sie die Wahrheit. Miri blinzelte nervös.
    »So was in der Art hatte ich befürchtet.« Mit einer Kopfbewegung deutete sie auf die Turtles im Foyer. »Freunde von dir?«
    Er richtete den Blick wieder auf die Aliens. »Aus dieser Entfernung ist das schwer zu sagen. Es könnten sogar meine … Verwandten sein.«
    Verständnislos glotzte sie ihn an; dann sah sie, wie sich der Ausdruck äußerster Konzentration auf seinem Gesicht in aufrichtige Freude verwandelte, als ein Mitglied des Geleges mit einem Organ, das an ein Nebelhorn erinnerte, ein unverständliches Kauderwelsch von sich gab.
    »Das ist Edger.«
    »Das soll was sein?«, fragte sie und legte besorgt eine Hand auf seinen Arm.
    »Edger«, wiederholte er. »Der große Bursche in der Mitte ist mein Bruder Edger.«
    »Oh.« Stirnrunzelnd beäugte sie die Gruppe, dann schielte sie ihren Begleiter von der Seite her an. Vielleicht ist er durchgedreht, argwöhnte sie. Obwohl er nicht so aussieht.
    Die Mitglieder des Geleges standen dicht nebeneinander. Drei der Turtles gafften unbeteiligt ins Leere und schienen lediglich auf irgendetwas zu warten, während der vierte Turtle – der mit der dröhnenden Stimme – eine Haltung angespannter Erregung einnahm. Edger hieß also dieser Koloss, der seine Kameraden um Haupteslänge überragte.
    »Na schön«, erwiderte sie, sich vorläufig jeden Kommentar verbeißend. »Und was macht er hier?«
    »Ich denke …« Val Con unterbrach sich, den Blick immer noch auf die vier Aliens geheftet. »Ich denke, er lauscht der Musik.«
    Miri hatte das Gefühl, selbst den Verstand zu verlieren. »Welcher Musik?«
    Ihr Partner vollführte eine Geste, die das gesamte Tohuwabohu innerhalb und außerhalb des Gebäudes umfasste. »Edger ist ein großer Musikkenner. Ich lernte ihn während meines Trainings als Erstkontakt-Scout kennen. Damals hatte ich immer eine tragbare Chora bei mir …« Er schüttelte den Kopf, ohne die Augen von den Turtles abzuwenden; seine Züge wirkten entspannt, und er deutete ein Lächeln an.
    »Edger hörte mich gern spielen. Und nachdem wir uns ein bisschen … nähergekommen waren, bot er mir einen Platz in seinem Haushalt an. Als Musiker des Clans.« Das Lächeln zog sich in die Breite. »Er wollte mir sogar eine Lebensgefährtin besorgen oder eine Reihe von Lustmädchen, damit ich kein Heimweh nach Angehörigen meiner eigenen Rasse bekäme.«
    Miri glotzte ihn an. »Erstkontakt-Scout?«, flüsterte sie voller Ehrfurcht.
    Abrupt setzte er eine verschlossene Miene auf. Die Haut spannte sich über seinen hohen Wangenknochen, und um die Augen verkrampften sich winzige Muskeln. Das Lächeln erlosch.
    Insgeheim verwünschte Miri ihr vorlautes Mundwerk. »Und wie geht es

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