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Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin

Titel: Lee, Sharon & Miller, Steve - Liaden 2 - Der Agent und die Söldnerin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steve Sharon & Miller Lee
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was Wichtiges ist.«
    Rasch inspizierte er den Raum, blickte unter und hinter jede Konsole und jeden Sessel. Miri stand ebenfalls auf, prüfte die Polster ihres Sitzes und des Pilotensessels. Sie schüttelte den Kopf. Nichts.
    Als sie sich umdrehte, um Val Con das Ergebnis ihrer fruchtlosen Suche mitzuteilen, erschrak sie. Er stand mitten im Raum und starrte auf den Schirm. Sein Gesicht wirkte völlig ausdruckslos.
    »Ist das Koordiatenbuch sehr wichtig?«, fragte sie vorsichtig, ging zu ihm und legte eine Hand auf seinen Arm.
    Er blickte sie an. »Ohne Koordinaten können wir keinen Sprung machen. Die Koordinaten definieren das Ziel im Normalraum, an dem das Schiff nach dem Sprung durch den Hyperraum wieder auftauchen soll.«
    Sie dachte darüber nach. »Glaubst du, Borg Tanser weiß das?«
    »Ja«, versetzte er grimmig. »Davon bin ich überzeugt.«
    »Könnte man nicht einfach auf gut Glück springen?«, schlug sie vor.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich könnte einfach irgendwelche Koordinaten erfinden und sie eingeben, um den Sprung zu initiieren. Aber die Chancen sind sehr hoch, dass wir nicht im freien Raum landen, sondern in irgendeiner festen Masse – zum Beispiel im Zentrum einer Sonne, eines Planeten, eines Asteroidengürtels, eines anderen Schiffs …«
    Sie legte ihre Hand über seinen Mund. »Schon gut, ich hab’s kapiert.« Dann schloss sie die Augen, um sich besser konzentrieren zu können. Buchseiten aus dünnem Metall? Etwas Ähnliches hatte sie erst kürzlich gesehen. Allerdings war es kein Buch gewesen, sondern …
    »Moment mal …« Sie riss ihre Tasche auf, zog die Habe des toten Mannes heraus und zeigte Val Con das metallene Rechteck.
    Val Con nahm es in die Hand und sah sie fragend an.
    »Ich nahm es dem Toten ab, den wir an Bord gefunden haben«, erklärte sie. »Zusammen mit diesen anderen Sachen hier. Ich hatte vor, sie seinen Hinterbliebenen zu schicken.«
    »Das hast du gut gemacht«, meinte er. »Bei der nächsten Gelegenheit versuchen wir, seine Angehörigen ausfindig zu machen.« Er wandte seine Aufmerksamkeit wieder dem Rechteck zu. »Ich frage mich, wieso er dieses Ding bei sich trug.«
    »Kann es uns weiterhelfen?«, erkundigte sie sich.
    Er war bereits unterwegs zum Steuerpult. »Mal sehen, was der Computer dazu sagt.« Er setzte sich auf den Pilotensessel, schob die Metallscheibe in einen bestimmten Schlitz an der Oberseite der Konsole, legte zwei Schalter um und drückte auf einen Knopf.
    Lichter flackerten auf, und Displays erwachten zum Leben. Miri machte es sich wieder im Sitz des Kopiloten bequem und sah gespannt zu.
    »Ob er ein Student war? Ein Forscher? Oder ein Schmuggler?«, murmelte Val Con vor sich hin, den Blick auf die Anzeigen gerichtet. Er schüttelte den Kopf und prüfte die Daten.
    »Denkst du, dass uns das weiterhilft?«, fragte sie, bemüht, sich ihre Nervosität nicht anmerken zu lassen.
    Er drehte seinen Sessel zu ihr um und sah sie an. »Ein Koordinatenset gibt ein Zielgebiet an, das sich innerhalb unserer Reichweite findet. Diese Buchseite enthält insgesamt vier Koordinatensets. Davon ist mir lediglich eines bekannt – das Ziel liegt aber sehr weit von uns entfernt. Der Ort des Wiedereintritts in den Normalraum liegt im Orbit eines Planeten mit Namen Pelaun, eine bewohnte Welt, deren technischer Stand eine planetenweite elektronische Kommunikation ermöglicht.«
    Sie blinzelte. »Raumfahrt?«
    »Gibt es nicht.«
    »Und was ist mit den anderen Koordinaten? Mit dem Gebiet in unserer Nähe?« Sie glaubte, seine Antwort bereits zu wissen.
    »Diese Gegend kenne ich nicht. Und an Pelaun erinnere ich mich nur, weil ich in diesem System als Scout gearbeitet habe.«
    »Ich weiß auch nicht«, stöhnte sie. »Aber ich kann mir nichts Schlimmeres vorstellen, als für den Rest meines Lebens auf einem hinterwäldlerischen Dreckklumpen zu sitzen, dessen Bewohner ein planetenweites Kommunikationsnetz als den Gipfel der technischen Innovation betrachten.«
    Miri starrte ihn verdutzt an, aber sie hatte nicht den Eindruck, dass er scherzte. Sie richtete den Blick auf den Schirm – und war sekundenlang vor Schreck sprachlos, während ihr Verstand nach Worten für das suchte, was ihre Augen sahen.
    »Val Con?«, krächzte sie schließlich; ihre Kehle war wie zugeschnürt, und sie hatte das Gefühl, sie müsse ersticken.
    »Ja.«
    »Es gibt doch was Schlimmeres«, ächzte sie. »Gerade ist ein Yxtrang-Schiff aufgetaucht …«

25

     
     
     
    Der Yxtrang-Pilot starrte

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