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Leichenfund - Killer Heat

Titel: Leichenfund - Killer Heat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Fairstein
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Beweismaterial einfach in Rauch aufgehen.«
    »Glaubt ihr, dass sie hier drinnen umgebracht wurde?«, fragte ich.
    »Auf keinen Fall. Sie wurde hier nur abgeladen.«
    Mike stimmte Hal zu. »Es gibt keine Anzeichen, dass sie sich gewehrt hat, andererseits ist das nicht so leicht, wenn man gefesselt ist. Vielleicht war sie ja noch am Leben, als sie hierhergebracht wurde. Ergo das Blut.«
    Ich blickte durch eine der kaputten Fensterscheiben auf den Fluss hinaus. Auf dem dunklen Wasser war ab und zu eine weiß geschäumte Welle zu sehen. Im Hafen waren noch ein paar kleine Boote unterwegs, deren Scheinwerfer schmale Lichtbänder im Wasser zogen.
    »Von ihrer Kleidung fehlt jede Spur?«, fragte ich.
    »Jep. Sieht so aus, als hätten wir es mit einem Profi zu tun, Coop. Einem echten Vollblut-Verbrecher. Da weiß einer ganz genau, was er tut. Komm, ich ruf dir ein Taxi. Du musst morgen früh in den Gerichtssaal.«
    Ich verabschiedete mich von Hal und seinem Team und achtete auf dem Weg nach unten auf das Pulver am Treppengeländer, mit dem die Fingerabdrücke gesichert werden sollten.
    Als wir unter dem Torbogen mit der verblichenen Aufschrift BATTERY MARITIME BUILDING auf die Straße hinaustraten, wurde Mike von einem der Spurensicherer erwartet.
    »Dort steckt etwas zwischen den Holzpfählen, Detective. Das sollten Sie sich vielleicht ansehen. Ich habe es schon fotografiert. Geben Sie mir einfach Bescheid, ob ich es rausfischen soll.«
    Ich folgte Mike zur Nordseite des alten Gebäudes. Er beugte sich über den Drahtzaun, und der Cop leuchtete mit der Taschenlampe über seinen Kopf hinweg. Im Wasser trieb ein Gegenstand mit breiten Riemen, die wie die Fangarme eines Polypen aussahen.
    »Raus damit, Jenks. Haben Sie etwas, womit wir es rausziehen können?«
    Der junge Cop rannte eifrig zu seinem Dienstwagen und kam mit einer langen Metallstange wieder. Er verschwand durch die Torbögen des alten Fährhafengebäudes, tauchte auf der anderen Seite des Zauns wieder auf und ging an der Häuserkante entlang, wobei er sich vorsichtig auf den Planken zwischen den hohen Pfählen vorwärtsbewegte.
    Nach einigen erfolglosen Versuchen fischte Willy Jenks den rätselhaften Gegenstand triumphierend aus dem Wasser und schwenkte ihn in hohem Bogen über den Zaun, wo er Mike vor die Füße fiel.
    Ich ging neben Mike in die Hocke und betrachtete ratlos das Fundstück. Mike zog noch einen Gummihandschuh aus seiner Hosentasche und streifte ihn über, um die verfilzten Stränge zu entwirren.
    Sein Zeigefinger stieß auf etwas, das wie ein Griff aussah. Dann begann er, die Stränge auf dem Boden auszubreiten. »Eins, zwei, drei -«
    Die Riemen waren aus Leder und am Ende genauso verknotet wie das Stück, das die Cops oben bei der Leiche gefunden hatten. »Was -«
    Mike legte den Finger an die Lippen. »Sechs, sieben, acht.«
    Am neunten Riemen fehlte der Knoten.
    »Was ist das?«
    »Du hast wohl noch nie eine neunschwänzige Katze gesehen.« Mike fasste die Peitsche am Griff, schüttelte sie und ließ sie auf den Asphalt knallen. Sie krachte wie ein Schuss durch die Nacht.
    »Gefesselt. Gefoltert. Getötet. Keine schöne Art zu sterben.«

2
    »Ms Cooper, Sie ziehen Ihr Angebot also zurück?«
    Richter Alton Lamont hatte seinen Platz eingenommen, nachdem die Gerichtspolizisten dem Gefangenen wenige Minuten zuvor die Handschellen abgenommen und ihn an den Tisch der Verteidigung geführt hatten.
    Ich versuchte, mich auf die Vorverhandlung in Lamonts Gerichtssaal zu konzentrieren, obwohl ich noch immer die Hafengerüche in der Nase und die grausigen Bilder der vorangegangenen Nacht vor meinem geistigen Auge hatte.
    »Was Ms Cooper da vorgeschlagen hat, war kein Verhandlungsangebot, Euer Ehren.« Gene Grassley deutete mit seinem dicken Zeigefinger auf mich. »Das ist ihre Version eines Todesurteils.«
    »Mr Grassley weiß, dass wir die Sache durchziehen werden.« Wir hatten den Großteil des Tages mit der Geschworenenauswahl zugebracht und besprachen noch ein paar Interna, bevor wir zum letzten Tagesordnungspunkt übergingen, der Festlegung eines Zeitplans für die Eröffnungsplädoyers. »Meine Zeugin ist heute Morgen in Seattle ins Flugzeug gestiegen - das Angebot ist vom Tisch.«
    Floyd Warren studierte sein Exemplar der Anklageschrift, während sein Anwalt weitersprach: »Mein Mandant ist letzte Woche einundsechzig geworden. Er kann nicht mehr dreißig Jahre im Staatsgefängnis absitzen.«
    »Wenn ihn die Geschworenen schuldig sprechen, muss

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