Leider schon vergeben!
noch in Zoes Gästezimmer, und Libby frühstückte gleich mehrere Kopfschmerztabletten. Zum Glück war Steve immer noch auf seinem Junggesellenabschied, denn weder seine Zukünftige noch ihre Freundinnen wären heute Morgen eine Augenweide gewesen.
«Es war trotzdem ein netter Abend, oder?», erkundigte sich Fern vorsichtig. Sie wollte nicht die Erste sein, die Angelas Weissagungen erwähnte, obwohl sie an nichts anderes dachte.
Ob es Zoe wohl genauso ging?
«Ein super Abend war das! Es gibt einfach nichts Besseres, als Zeit mit meinen besten Freundinnen zu verbringen», stimmte Zoe ihr zu. «Auf die Wahrsagerei hätte ich allerdings verzichten können. Ich steh ehrlich gesagt nicht so auf das ganze Zeug. Aber die anderen scheint es ja ziemlich beeindruckt zu haben. Sogar Charlotte fand Gefallen, und das will was heißen!»
«Glaubst du, dieser Angela kann man trauen?»
«Sie wusste auf jeden Fall eine Menge sehr persönlicher Dinge von mir», erwiderte Zoe nachdenklich. «Und wie war’s bei dir? Hast du mit dem, was sie gesagt hat, etwas anfangen können?»
Fern löffelte ein wenig Milchschaum von ihrem Latte und nahm dann einen Schluck. Sofort fühlte sie sich besser. Letztlich war sie nämlich eher erschöpft als verkatert. Nach dem Ende der Party hatte sie sich auf Zoes Futonbett hin und her gewälzt, während ihr der Alkohol durch die Adern und schlechte Erinnerungen durch die Gedanken rauschten. Schließlich fiel sie in einen unruhigen Schlaf. Immer wieder hörte sie Angelas Worte, bis sie mit trockenem Mund und klopfendem Herzen aufwachte. Danach lag sie längere Zeit wach und sah den Lichtern der Autoscheinwerfer zu, die über die Zimmerdecke streiften. Währenddessen ging sie in Gedanken die Liste ihrer Exfreunde durch – wen hatte sie entwischen lassen? Doch selbst als das kühle Licht der Morgendämmerung durch den Spalt im Vorhang drang, war Fern kein bisschen schlauer. Wenn es nach ihr ging, waren sämtliche ihrer Exfreunde aus gutem Grund Exfreunde.
«Alles in Ordnung, Süße?» Zoes haselnussfarbene Augen blickten besorgt drein. «Du wirkst total aufgewühlt. Was hat sie denn zu dir gesagt?»
Fern seufzte und stellte klappernd ihre Kaffeetasse ab. Ihre Hände zitterten. Ob das allerdings am Alkohol oder am Schock darüber lag, dass Angela Ferns Leben im Detail zu kennen schien, konnte sie nicht so genau sagen.
«He!» Zoe drückte mit ihren kühlen, schlanken Fingern Ferns Hand. «Was ist denn los?»
«Sie wusste alles über meinen Vater», antwortete Fern leise. «Sie hat mir erzählt, wie er gestorben ist.»
Zoe hob wieder eine ihrer für die Hochzeit perfekt in Form gezupfte Augenbraue. «Das könnte auch gut geraten gewesen sein, Süße. Wie nennt man das nochmal?
Cold Reading?
Wenn man so tut, als wüsste man etwas, und Floskeln, die auf jeden zutreffen, plötzlich ganz persönlich wirken?»
Fern schüttelte den Kopf. «Niemals, Zoe. Dafür kannte sie viel zu viele Details. Sie wusste, was er gesagt hat. Sie wusste Dinge, die ich niemandem außerhalb meiner Familie je erzählt habe. Das hätte sie sich nie im Leben ausdenken können! Sie hat da voll ins Schwarze getroffen.»
«Dann kann sie also wirklich hellsehen?»
«Ich glaube schon», antwortete Fern. Dann merkte sie, wie Zoe unter ihrem Selbstbräuner blass geworden war. «Was hat sie denn zu dir gesagt?»
«Nur langweiliges Zeug», erwiderte Zoe rasch. «Vergiss mich jetzt erst einmal. Was hat sie noch gesagt? Und erzähl mir ja nicht, das sei alles gewesen, Fern Moss, denn ich kenn dich und weiß genau, wenn dich was umtreibt!»
«Du versprichst mir aber, dass du nicht lachst und mich auch nicht für völlig bescheuert hältst?»
«Natürlich nicht!»
Fern holte tief Luft. «Ich weiß, dass ich eigentlich eine selbständige Frau sein sollte und keinen Mann brauche, um ein ganzer Mensch zu sein, und all das. Aber ich habe Angela gefragt, wann ich den Richtigen treffen würde, meine bessere Hälfte …» Sie wurde rot. «Ganz schön klischeehaft, was?»
«Jeder will geliebt werden, Süße.» Zoe drückte ihre Hand. «Außerdem werde ich dir da wohl kaum einen Vortrag halten können. Nachdem ich die letzten sechs Monate ein absolutes Brautmonster war! Also, was hat Angela gesagt? Wer ist er?»
«Nun, anscheinend ist genau das die Preisfrage. Sie hat nämlich gesagt, ich hätte meinen Traummann schon längst gefunden, ihn aber wieder gehen lassen.»
Selbst als sie die Worte der Wahrsagerin wiederholte, zog sich Ferns
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