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Leipziger Affären - Kriminalroman

Leipziger Affären - Kriminalroman

Titel: Leipziger Affären - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: emons Verlag
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Ermordeten, deines Exgeliebten, und kiffst, als wärst du in Woodstock.«
    »Sag mir, wie ich den ganzen Mist sonst ertragen soll.« Sie inhalierte tief.
    »Na, so jedenfalls nicht.« Henne wollte ihr die Tüte aus der Hand reißen, doch Miriam war schneller. Sie sprang auf und flüchtete sich hinter den Sessel.
    Henne setzte über den Sessel hinweg, verfehlte sie jedoch. Miriam rannte zum Tisch und Henne stürzte ihr nach. Der Tisch kippte, Miriam stolperte. Henne packte sie am Zipfel ihres Kleides und riss sie zu Boden. Krachend landete er neben ihr.
    Sie rollte sich auf ihn, und ehe er es sich versah, hatte er den Joint zwischen den Lippen. Er hustete und spuckte. Miriam nahm einen Zug und pustete ihm ins Gesicht.
    Der Rauch machte Henne benommen. Er sah ihren Mund. Größer, näher, rot und süß, und da war es mit seiner Beherrschung vorbei. Mit einem Stöhnen griff er nach ihr. Er spürte Miriams Finger an seinem Hosenstall nesteln und begann, ihre Bluse aufzuknöpfen. Es ratschte, als Miriam den Reißverschluss seiner Hose endlich herunterzog. In der linken Hand hielt sie noch immer den Joint. Henne tastete nach dem Verschluss ihres Büstenhalters. Als er ihn nicht aufbekam, schob er den BH nach oben. Ihre Brüste tanzten vor seinen Lippen, als warteten sie nur darauf, dass er sich in ihnen vergrub.
    Ein Wummern an der Tür brachte ihn zu sich. Er schob Miriam von sich weg und rappelte sich auf. Im Hinausgehen stopfte er sich das verrutschte Hemd in die Hose und zog den Reißverschluss zu. Ungehalten riss er die Tür auf. »Ja?«
    Anwalt Mayerwill, dritter Stock rechts. Die Visage würde Henne nie vergessen. Mayerwill grinste, als er erkannte, mit wem er es zu tun hatte. Das Grinsen verstärkte sich, als er Miriam im Hintergrund erblickte. Nackt, wie Gott sie erschaffen hatte. Was, zum Teufel, trieb sie da? Wollte sie ihn fertigmachen? Henne öffnete den Mund, doch er brachte keinen Ton heraus.
    »Ich habe seltsame … Geräusche gehört.« Mayerwill zwinkerte ihm zu. »Wenn Sie Hilfe brauchen …«
    »Machen Sie, dass Sie wegkommen, oder ich vergesse mich.« Henne knallte die Tür zu.
    Mayerwill, der die Nase neugierig vorgestreckt hatte, schrie auf.
    Henne wartete eine Weile, um sicherzugehen, dass der Anwalt verschwunden war. Dann brachte er Miriam nach Hause.
    Stumm gingen sie die Treppe hinunter und liefen nebeneinander zu Hennes Parkplatz. Den ganzen Weg durch die Stadt wechselten sie kein Wort. Als sie vor Miriams Wohnung ankamen, ließ Henne den Motor laufen. Sie stieg aus, und Henne startete und fuhr davon, ohne zu warten, bis sie im Hauseingang verschwunden war.

ZWÖLF
    Fleur hatte schlecht geschlafen. Mehr als einmal war sie aus Träumen aufgeschreckt, in denen Alexa sie verhöhnt hatte. Während des gemeinsamen Frühstücks brachte sie kein Wort über die Lippen.
    »Ich fahre in die Stadt. Soll ich dir etwas mitbringen?«, fragte Alexa, kurz bevor sie die Küche verließ.
    Fleur schüttelte den Kopf. Mühsam geduldete sie sich, bis die Schwägerin das Haus verließ. Immer wieder schaute sie aus dem Fenster, ob sie auch wirklich in den Wagen stieg und fortfuhr. Dann war es endlich so weit, und sie hatte das Haus für sich allein. Gemächlich strich sie durch die Räume. Im Schlafgemach öffnete sie die Schränke, die seit Alexas Entsorgungswut viel leerer als vorher waren. Naserümpfend begutachtete sie die Dessous der Schwägerin, hauchdünne Winzigkeiten, lächerlich. Sie roch Alexas Parfüm, der süße Rosenduft erweckte Ekel in ihr.
    Fleur knallte die Schranktür zu und nahm sich die Frisierkommode vor. Sie wusste, dass ganz hinten, versteckt unter Tüchern und Schals, die Schmuckschatulle stand. Sie zog sie hervor und klappte den Deckel auf. Fast zärtlich streichelte sie die Ringe und Ketten. Bald, sehr bald schon würden sie ihr gehören. Sie nahm einen ausgefallenen Anhänger heraus, ein goldgefasster Hämatit, ein Blutstein, der einst ihrer Mutter gehört hatte. Von der Mutter zur Tochter sollte er weitergegeben werden. Dankwart aber hatte ihn seinem dummen Weibchen geschenkt.
    Der Rand des Schmuckstücks bohrte sich in Fleurs Finger, sie spürte es kaum. Am liebsten hätte sie den Stein nie wieder losgelassen. Doch Alexa durfte keinen Verdacht schöpfen. Mit Mühe legte sie ihn zurück.
    Fleur schlich ins Badezimmer. Ihr Blick blieb an der großen Eckwanne haften. Die Schwägerin badete gern und ausgiebig. Ein laufender Fön ins Badewasser und die Sache wäre erledigt. Aber wie konnte

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