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Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Titel: Leitfaden Homöopathie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Geißler , Thomas Quak
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homöopathischen Praxis am häufigsten als Nebenbefund bei der Behandlung anderer Erkrankungen vor. Nur selten ist das Ganglion bzw. sind die Ganglien zentraler Gegenstand der homöopathischen Therapie. Ebenso selten verlangt der Patient nach einer homöopathischen Behandlung dieser harmlosen und wenig symptomatischen Erkrankung.
    Im Sinne der homöopathischen Krankheitslehre stellen Ganglien Symptome einer chronischen Erkrankung (= miasmatischen Belastung, Tab. 3.6 ) dar. Dementsprechend sollten Ganglien nach den Richtlinien der konstitutionellen Therapie betrachtet und behandelt werden ( Kap. 4.3 ). Niemals sollten sie durch Operation entfernt werden, da dies einer Symptomunterdrückung gleichkommt.
    Bei der Auswahl eines passenden homöopathischen Konstitutionsmittels gelten Ganglien als Lokalsymptom und haben für die Arzneimittelwahl eher eine untergeordnete Bedeutung. Je mehr Ganglien ein Patient hat, desto höherwertig können sie im Sinne einer charakteristischen, individuellen Lebensäußerung des Organismus als Symptom für die Arzneimittelfindung eingestuft werden. Dasselbe gilt für den Fall, dass Ganglien nach der operativen Entfernung wieder aufgetreten sind.
    Repertorium

    Im Repertorium finden sich zwei Rubriken zum Thema „Ganglion“:
    Extremitäten – Ganglion
    Allgemeines – Tumoren – Ganglion
    Auch die Rubriken „Extremitäten – Überbein – Arme – Handgelenke“ und „Extremitäten – Überbein – Arme – Handrücken“ enthalten nicht selten sehr gute Hinweise auf das Konstitutionsmittel.
    Arzneimitteldifferenzierung
    Arzneimittel, die bei der Behandlung von Ganglien in Betracht gezogen werden müssen, haben hauptsächlich einen Bezug zum Bewegungsapparat, insbesondere zu den Sehnen und Sehnenscheiden:
Arnica
,
Calcarea carbonica
,
Calcium fluoricum
,
Calcium phosphoricum
,
Phosphorus
,
Rhus toxicodendron
,
Ruta
,
Silicea
.
    Aber auch andere tiefwirkende Arzneimittel sind bei Patienten mit Ganglien indiziert, z.B.
Aurum muriaticum
,
Benzoicum acidum
,
Hepar sulfuris
,
Iodium
,
Thuja
,
Zincum
u.v.a.m.
    Ganglien bzw. deren Verschwinden sollten nie zum zentralen Therapieziel erklärt werden, denn je länger sie bisher bestanden haben, desto unwahrscheinlicher ist ihr Verschwinden, selbst bei bester homöopathischer Konstitutionstherapie. Nur bei erst kürzlich entstandenen Ganglien kann im Therapieverlauf von einer Heilung ausgegangen werden.

12.2.5 Fibromyalgie-Syndrom

    Generalisierte Tendomyopathie: Generalisierte, mechanisch nicht erklärbare Schmerzsymptomatik der Sehnenansätze und Muskeln mit uncharakteristischen, schmerzhaften Druckpunkten, vegetativen Störungen und psychosomatischem Hintergrund. Zu 80 % Frauen betroffen, i.d.R. zwischen dem 20.–50. Lj. Die Ursache ist unklar.
    Symptome: Druckschmerzhafte Muskeln und Sehnenansätze (Tender points), Morgensteifigkeit, allgemeine Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Schlafstörungen. Die Beschwerden verstärken sich durch körperliche Überlastung, aber auch völlige Ruhe, sowie durch Stress und Kälte.
    Therapeutische Strategie und homöopathische Behandlung
    Die Fibromyalgie verläuft chronisch mit gleich bleibender oder zunehmender Symptomatik. Abgesehen von einer depressiven Stimmungslage ist mit keinen weiteren Komplikationen zu rechnen, sodass Planung und Durchführung der Therapie unter entspannten Verhältnissen ablaufen kann. Die Heilung der Erkrankung mit Korrektur der wohl ursächlichen Schmerzfehlregulation durch eine richtige homöopathische Verordnung gelingt meist gut, die Behandlungsdauer hängt ab von der Erkrankungsdauer und von der Reagibilität des Organismus.
    Die kausale Behandlung durch das passende homöopathische Arzneimittel schlägt meist schneller an als andere palliative Maßnahmen. Mangels anderer effektiver Behandlungsverfahren wird die Fibromyalgie oft rein homöopathisch oder in Kombination mit physiotherapeutischen und/oder psychotherapeutischen Ansätzen behandelt. Da es sich bei der Fibromyalgie um eine Erkrankung mit depressiven Symptomen handelt und nicht um eine endogene Depression, sind aus Sicht der Homöopathie Antidepressiva nicht angezeigt.
    Verordnung: Homöopathisch gesehen, ist die Fibromyalgie eine chronische Erkrankung, egal wie lange sie besteht und wie akut der Patient seinen oft erheblichen Leidensdruck darstellt. Dementsprechend muss die Behandlung nach allen Gesichtspunkten der konstitutionell-homöopathischen Therapie erfolgen ( Kap. 4.3 ), das heißt, die Verordnung des

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