Leitfaden Homöopathie (German Edition)
evtl. M, in schweren Fällen besser als Q-Potenz) verordnen.
Akute Exazerbation: Vgl. Bronchitis ( Kap. 15.1.1 ), Asthma ( Kap. 15.2.2 ).
Konstitutionelle Therapie (Beginn meist im symptomarmen/-freien Intervall): Da es sich bei der chronisch-obstruktiven Bronchitis um eine chronische Erkrankung handelt, ist nicht mit einem sofortigen Verschwinden der Symptome bzw. der rezidivierenden Bronchitiden zu rechnen. Vielmehr kommt es im Verlauf der Therapie zu einer Verringerung der Symptomintensität und/oder der Häufigkeit der Krankheitsepisoden (was je nach bisherigem Krankheitsverlauf und Krankheitsdauer Wochen bis Monate dauern kann).
Zu Beginn der Therapie kann es zu einer Verschlechterung der Symptomatik bzw. zu einem erneuten bronchitischen Schub kommen:
im Sinne einer Erstverschlechterung durch das passende Konstitutionsmittel,
weil der Versuch unternommen wurde, die allopathischen Medikamente zu reduzieren.
Wie lange diese Erstverschlechterung akzeptiert wird, hängt vom jeweiligen Krankheitsfall ab. Längere Erstverschlechterung findet man bei bisher langer Krankheitsdauer, schweren Krankheitsfällen mit vielen Allopathika, sehr schwerer Symptomatik oder zu hoher Potenz bei der Erstverschreibung.
Mögliche Handlungsoptionen
Abwarten (evtl. schulmedizinische Begleittherapie).
Ein den aktuellen Symptomen angepasstes Akutmittel verabreichen.
Evtl. das jeweilige konstitutionelle Medikament nochmals in niedriger Potenz dazugeben.
Kommt es zu keiner merklichen Reaktion auf das homöopathische Medikament, ist
die Wirkzeit nicht lange genug ( Kap. 6.1.2 ),
das Medikament falsch (→ anderes aussuchen),
die Potenz nicht passend zum Krankheitsfall (zu niedrig bei guter Lebensenergie, zu hoch bei schwacher Lebensenergie),
der Patient nicht heilbar, da schwere organische Veränderungen vorliegen (in diesem Fall ein passendes Akutmittel aussuchen und in niedriger bzw. Q-Potenz verabreichen),
die allopathische Begleittherapie störend für das homöopathische Medikament (in diesem Fall reduzieren oder C-Potenzen in Wasser auflösen und häufiger wiederholen bzw. Q-Potenzen verabreichen).
Ist das passende homöopathische Konstitutionsmittel gefunden, sollte es bei leichten bis mittelschweren Verläufen in C-Potenz nach der Kent’schen Reihe in großen Abständen wiederholt werden ( Kap. 6.3.3 ). Bei schweren Verläufen bieten sich Q-Potenzen in aufsteigender Reihenfolge an. Trotzdem kann es immer wieder nötig werden, akute Exazerbationen der chronisch-obstruktiven Bronchitis mit jeweils passenden, akuten Arzneimitteln abzufangen.
Insgesamt ist die Beurteilung des Therapieverlaufs schwierig und sollte dem versierten Homöopathen vorbehalten bleiben.
Unterstützende Maßnahmen
Akute Exazerbation: vgl. Asthma ( Kap. 15.2.2 ).
Im symptomfreien Intervall: dem Krankheitszustand entsprechend Bewegung an der frischen Luft bzw. Sport. Verzicht auf jegliche inhalative Noxen.
Prognose
Eine konsequente homöopathische Therapie sollte bei leichten bis mittelschweren Fällen zur Symptomfreiheit führen, ohne dass zusätzlich allopathische Medikamente verabreicht werden müssen. In schweren oder langwierigen chronischen Fällen ist häufig nur eine Symptomverbesserung zu erreichen, unter Umständen kann auf die Allopathika nicht verzichtet werden.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
!!! Ars., Phos., Sulph.
!! Calc., Caust., Kali-bi., Kali-c., Lach., Lyc., Nat-s., Nux-v., Puls., Sil., Tub.
! Ammc., Ant-t., Calc-s., Hep., Seneg.
Akute Exazerbation: Vgl. Bronchitis ( Kap. 15.1.1 ), Asthma bronchiale ( Kap. 15.2.2 )
Konstitutionelle Therapie: Die Auswahl der Symptome erfolgt nach den Gesichtspunkten der konstitutionellen Therapie ( Kap. 4.2 ), die Symptome der Atmungsorgane (z.B. Husten, Dyspnoe, Auswurf) haben hier den Charakter von Lokalsymptomen.
Im Folgenden werden einige tiefwirkende Arzneimittel vorgestellt, die sich in der Praxis als besonders hilfreich erwiesen haben:
Arsenicum
: ängstliche, unruhige, sehr pedantische, verfrorene Patienten, nachts deutlich schlechter. Viel Durst, besonders auf warme Getränke.
Calcarea carbonica
: phlegmatische, evtl. adipöse, verfrorene Patienten mit schwitzigen, kalten Händen und Füßen, Neigung zu Verstopfung.
Calcium sulfuricum:
warme Patienten, Neigung zu eitrigen Erkrankungen der Haut, zur Fistelbildung, deutlich verzögerte Wundheilung, oft pathologische Eifersucht, Verlangen nach saurem Obst.
Causticum
: mitfühlende Menschen,
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