Leitfaden Homöopathie (German Edition)

Brust, um die Schmerzen zu lindern.
    Charakteristisch für
Ipecacuanha
ist eine, trotz starker gastrischer Krankheitssymptome (Übelkeit, Erbrechen), saubere Zunge.
    Viele Begleitsymptome, die nicht direkt auf die entzündlichen Veränderungen der Lunge zurückzuführen sind (z.B. Veränderungen der Hautfarbe, der Temperatur, Schweiße etc.) findet man im Abschnitt „Fieber“ ( Kap. 31.2.11 ) oder im „Repertorium der sichtbaren oder direkt erfassbaren Symptome“ ( Kap. 34 ).
    Psychische Veränderungen
    Die Verhaltensweisen des Patienten bei der Erkrankung können entscheidende Hinweise auf das passende Arzneimittel geben.
    Phosphorus
ist freundlich und verlangt nach Gesellschaft, dem Patienten geht es schlechter, wenn er alleine ist. Konträr dazu fängt der Patient aber vermehrt zu husten an, wenn andere Personen das Zimmer betreten.
    Auch
Arsenicum
hat Verlangen nach Gesellschaft, ist aber deutlich ängstlicher und unruhiger.
    Bei
Kalium carbonicum
besteht ebenfalls der Wunsch nach Anwesenheit von anderen, diese werden jedoch trotzdem unfreundlich behandelt.
    Nux vomica
dagegen hat eine Abneigung gegen Gesellschaft und ist überhaupt recht unwirsch zu seinen Mitmenschen (wie
Bryonia
).
    Antimonium tartaricum
ist häufig bei Kindern angezeigt; ein auffallendes psychisches Symptom ist die Abneigung gegen Berührung (auch
Arsenicum
und
Kalium carbonicum
), oder dagegen, angesehen zu werden (auch
Arsenicum
und
Nux vomica
).
    Delirante Zustände findet man z.B. bei
Aconitum
und
Arsenicum
(Unruhe, Angst), bei
Opium
findet man ruhiges Delirium mit rotem, gedunsenem Gesicht (auch bei
Belladonna,
das aber auch agitiert sein kann).
Lachesis
neigt im Delirium zur Geschwätzigkeit.

15.1.3 Pseudokrupp

    Meist viral bedingte Atemwegsentzündung mit Heiserkeit und typischem, „bellenden“ Husten durch Schwellung der Kehlkopf- und Luftröhrenschleimhaut.
    Symptome: trockener, bellender Husten und Heiserkeit, Beschwerden meist nachts, in schweren Fällen inspiratorischer Stridor, meist nachts aus dem Schlaf heraus, begleitet von Angst.
    Therapeutische Strategie
    Der Pseudokrupp der Kinder ist trotz oft scheinbar dramatischer Symptomatik letztlich eine harmlose, selbstlimitierende Erkrankung, die meist in der kalten Jahreszeit, oft im Beginn von viralen Infekten der oberen Atemwege auftritt. Die Symptome der kleinen Patienten (Stridor, Kehlkopfhusten, scheinbare Atemnot) wirken bedrohlich, sind aber harmlos und klingen meist nach weniger als einer Stunde von selbst ab, also meist, bevor der Arzt vor Ort ist. Eine Abgrenzung gegen die gefährliche Epiglottitis sollte vorgenommen werden.
    Entscheidend ist als primäre Maßnahme die Beruhigung der Situation, sprich speziell des Patienten und der Eltern, auch in Bezug auf eventuell spätere Rezidive. Auf schulmedizinische Medikamente wie Cortisonzäpfchen kann verzichten werden.
    Homöopathische Behandlung
    Homöopathische Medikamente sind aus rein medizinischer Sicht im Allgemeinen nicht erforderlich. Diese werden aber wegen der subjektiv schweren Symptome von den Eltern der Patienten oftmals gefordert und dann häufig in Eigenregie verabreicht.
    Bei rezidivierendem Pseudokrupp oder protrahierten Verläufen ist eine homöopathische Behandlung angezeigt. Außerdem ist rezidivierender Pseudokrupp ein nützliches Symptom bei der Verschreibung konstitutioneller Arzneimittel. Das richtige Konstitutionsmittel sollte in jedem Fall zum Verschwinden der Neigung zu dieser Kehlkopfaffektion führen.
    Wahl der Symptome
    Wenn eine Verschreibung notwendig ist, gibt der psychische Zustand des Patienten Hinweise, vor allem aber das zeitliche Auftreten der Symptome. Hilfreich sind auch die jeweils vorhandenen Witterungsbedingungen. Insgesamt handelt es sich (sogarfür den Homöopathen)um ein recht einförmiges, oligosymptomatisches Krankheitsbild.
    Miasmatische Zuordnung
    Der typische bellende Husten bei Pseudokrupp ist ein Hinweis auf eine syphilitische oder tuberkulinische Belastung. Heiserer, hohler, tiefklingender Husten weist ebenso auf eine Tuberkulinie hin wie eine Besserung der Heiserkeit durch kalte Luft.
    Repertorium

In der Rubrik Kehlkopf – Krupp (70 AM) sind die Arzneimittel für Pseudokrupp enthalten, aber auch die Arzneimittel für diphtherischen Krupp (zusätzlich zur Unterrubrik „Kehlkopf – Krupp – membranös“). Wahlanzeigend sind die kleinen Unterrubriken, z.B. Husten – Krupp – kalter trockener Luft, nach Einwirkung von , die hauptsächlich auf
Aconitum
,
Hepar