Leitfaden Homöopathie (German Edition)
acuminata, diekryotherapeutisch behandelt werden. Etwa sechs Monate nach der Kryotherapie stellt der Gynäkologe einen Pap IVa (CIN II) und HPV der High-risk-Gruppe im Genitalabstrich fest. Die Patientin wird an der Cervix gelasert, was jedoch keine Auswirkungen auf den Pap-Befund hat. Es wird zur Konisation geraten. Unter
Sepia
XM und anschließen
Phosphorus
200 zeigt der nächste Abstrich zwei Monate später (und auch während der dreijährigen Nachbeobachtung) nur noch einen Pap II. Die Patientin wird ein Jahr später schwanger und entbindet ein gesundes Mädchen.
Homöopathische Behandlung
Eine Lokalbehandlung – auch mit Homöopathika – ist kontraindiziert. Erfolgreich und ohne Folgeerscheinungen kann hier nur das gut gewählte Antisykotikum wirken, das aufgrund der Gesamtheit der Symptome ausgewählt wird. Von einer Mittelgabe nach „bewährten Indikationen“ oder von der Gabe von Komplexmitteln wird aufgrund der Risiken für die Patientin dringend abgeraten.
Wahl der Symptome
Um ein passendes, antisykotisches Arzneimittel zu verordnen, sollte abseits der Kondylomata nach den Zeichen der Sykosis gesucht werden ( Kap. 3.4.2 ):
Menssymptome (Dauer, Konsistenz, Abstände, Begleitbeschwerden bei der Mens, Schmerzausstrahlungen etc.).
Leukorrhoe (Farbe, Beschaffenheit, Geruch etc.).
Schwangerschaftsbeschwerden (vorzeitige Wehen, Leukorrhoe in der Schwangerschaft, Frühübelkeit, Schwindel, Ohnmachtneigung etc.).
Östrogenzeichen: (braune Flecken, Chloasma, Weinerlichkeit, Beinödeme etc.).
Die Kondylome gelten als Lokalsymptom und haben für die Arzneiwahl eine eher geringe Bedeutung. Trotzdem können sie, wenn eindeutige Charakterisierungen vorliegen (z.B. feucht, blutend, fleischig, empfindlich), das „Zünglein an der Wage“ sein.
Miasmatische Zuordnung
Condylomata sind die lokale Manifestation (Abwehrreaktion) einer bereits generalisierten Sykosis ( Kap. 3.4.2 ).
Repertorium
Die große Rubrik für Condylomata findet man unter Weibliche Genitalien – Kondylome und Weibliche Genitalien – Kondylome – Vagina . Folgende, differenzierende Unterrubriken können für die Arzneiwahl von Bedeutung sein:
Weibliche Genitalien
Kondylome – Vagina – blumenkohlartig
Kondylome – Vagina – bluten leicht
Kondylome – Vagina – empfindlich
Kondylome – Vagina – gestielt
Kondylome – Vagina – juckend
Kondylome – Vagina – trocken
Kondylome – Vagina – übel riechend
Kondylome – Vagina – weich, rot, fleischig
etc.
Weitere Repertoriumsrubriken Kap. 21.4 (vaginale Infektionen)
Dosierung, Verlaufsbeurteilung
Die Richtlinien zur Dosierung und Verlaufsbeurteilung folgen den Inhalten der Theoriekapitel zu den chronischen Krankheiten ( Kap. 3 ) bzw. der Verlaufsbeurteilung ( Kap. 7 ).
Prognose
Je nach Dauer des Bestehens der Genitalcondylomata verschwinden diese entweder bereits nach der ersten Gabe oder erst im Verlauf mehrerer Monate nach Beginn der Behandlung. Wird eine konstitutionelle Behandlung durchgeführt, zeigt das Verschwinden der Condylomata die Besserung oder Heilung der Sykose an. Eine lokale Unterdrückung nimmt dem Arzt diese Möglichkeit der Verlaufbeurteilung.
21.5.4 Lichen sclerosus et atrophicans
Atrophische Erkrankung der Vulvadermis mit konsekutiver Schrumpfung der Vulva und Sklerosierung des subkutanen Fettgewebes.
Symptome: quälender Juckreiz, Brennen und Schmerzen beim Koitus.
Therapeutische Strategie und homöopathische Therapie
Antisykotische Behandlung unter Beachtung der Regeln der konstitutionellen homöopathischen Therapie ( Kap. 4.3 ). Dem Autor ist bis dato keine Heilung eines Lichen sclerosus gelungen, wohl aber die Palliation von damit einhergehenden Begleitbeschwerden.
Jahr (in „Bewährte Indikationen“) sagt dazu: „Gegen das Jucken der Scham, eine wahre Crux medicorum, haben mir bis jetzt noch am meisten geleistet: Sulph., Calc., Carb-v., Con., Lyc., Kali-c., Sep. und Sil“.
21.6 Erkrankungen der weiblichen Brust
21.6.1 Mastopathie
Knotenförmige Umwandlung (Fibrosierung, intraduktale Epithelproliferationen, Gangektasien und Zystenbildung) der weiblichen Brust, überwiegend peri- und postmenopausal auftretend. Häufigste gutartige Erkrankung der Mamma, bei ca. 50 % aller Frauen zwischen 35 Lj. und Menopause.
Ursache: unklar, es werden hormonelle Schwankungen (relativer Hyperöstrogenismus) und andere Ursachen diskutiert.
Therapeutische Strategie
Die
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