Leitfaden Homöopathie (German Edition)
richtet sich das therapeutische Vorgehen auf schnelle Symptombeseitigung. Daher wird jede Mastitis wie eine akute Erkrankung betrachtet und aufgrund der im Vordergrund stehenden Symptome behandelt. Konstitutionelle Symptome treten bei dieser entzündlichen Erkrankung mit hohem physischem und psychischem Leidensdruck in den Hintergrund oder werden für die Verschreibung außer Acht gelassen.
Auf Antibiotika oder chirurgische Maßnahmen kann vollständig verzichtet werden (wofür die Patientinnen immer sehr dankbar sind).
Häufig emotionale Auslöser als Causa! Nachfragen.
Cave: Bei Mastitis nicht stillender Frauen an Mammakarzinom denken.
Homöopathische Behandlung
Die Symptome des akuten Zustandes und die Lokalsymptome führen meist klar zum richtigen Mittel. Das passende Arzneimittel führt seinerseits zu einer raschen (meist in wenigen Stunden) Besserung. Bei richtiger Verordnung ist eine einmalige Gabe meist ausreichend.
Wahl der Symptome
Art und Entwicklung des Fiebers (z.B. mit Schweiß – ohne Schweiß, rasche oder langsame Entwicklung, Periodizität, Fieberzeiten)
Entstehungsgeschwindigkeit und Reifung der Entzündung und des Abszesses
Rhagadenbildung oder pathologische Absonderungen der Brustwarze (z.B. Blut, Eiter)
Allgemeinsymptome der Patientin (z.B. Durst, Verlangen und Abneigungen; was bessert? was verschlechtert?)
auslösende Ursache (kalter Wind, Ehestreitigkeiten oder andere familiäre Konflikte, Schlafmangel etc.)
lokaler Aspekt der Haut im Entzündungsgebiet (Farbe, Temperatur, Berührungsempfindlichkeit etc.)
Miasmatische Zuordnung
Die unkomplizierte Entzündung der Mamma ist ein Symptom der Psora. Bei Abszessbildung sind Syphilis oder Pseudopsora (Tuberkulinie) die zugrunde liegenden Miasmen.
Repertorium
Die große Rubrik der Mastitis finde man unter Brust – Entzündung– Mammae, Mastitis.
Kommt die Mastitis unmittelbar nach der Entbindung (nicht mehr als ein Tag), kann folgende Rubrik hilfreich sein): Brust – Entzündung – Mammae, Mastitis – Entbindung, während/nach der.
Die Rubrik für Risse in den Brustwarzen findet man unter Brust – Schrunden, Fissuren – Mammae – Brustwarzen.
Emotionale Auslöser für eine Mastitis: Fieber, Hitze – Zorn, Fieberanfälle, hervorgerufen durch.
Belehrende Hebammen oder Ärzte im Krankenhaus oder die „böse Schwiegermutter“ als Causa:
Gemüt
Beschwerden durch – Ermahnung, Belehrung
Beschwerden durch – Grobheit, unhöfliches Benehmen anderer
Personen
Beschwerden durch – Unstimmigkeiten zwischen – Verwandten, Freunden
Beschwerden durch – Verachtung, geringschätzige Behandlung durch andere
Witterungsbedingte Auslöser für eine Mastitis:
Allgemeines
D urchnässung – agg.
Luftzug – agg.
Wetter – kalt, feucht – agg.
Wetter – kalt, trocken – agg.
Sonstige Auslöser:
Allgemeines
Schlaf – Schlafmangel, durch
Beispiele für Rubriken zu Lokalbefunden sind:
Haut
Verfärbung – rot
Verfärbung – blaurote Flecke
Verfärbung – scharlachrot
Verfärbung – Streifen, in, Lymphangitis
Schmerzen, Missempfindungen und Modalitäten finden sich z.B. in folgenden Abschnitten: Brust
Schmerzen – Mammae, rechte
Schmerzen – schneidend, plötzlicher scharfer Schmerz – Mammae
Allgemeines
Berührung – agg. – leichte
Brust
Hitze – Mammae
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Als hochentzündlicher Prozess bedarf die Mastitis hoher Potenzen (C200, M, XM). Sieht man eine kurzfristige Besserung nach Mittelgabe und anschließend eine Rückkehr des vorherigen Zustandes, kann es notwendig sein, das Medikament in Wasser gelöst auch in hoher Potenz mehrmals zu geben, bei Bedarf auch alle 5 Min. einen Teelöffel (vorher Umrühren → leichte Modifikation der Arzneipotenz). Niedrige Potenzen (D12 etc.) wirken oft nicht tief genug, um eine heilende Wirkung zu entfalten. Q-Potenzen können alternativ zu den wiederholten Gaben der C-Potenzen verabreicht werden.
Verlaufsbeurteilung
Die Beurteilung des Therapieverlaufs bezieht sich nur auf die Lokalsymptomatik, mit deren Verbesserung automatisch eine Verbesserung des Allgemeinzustandes und der Psyche der Patientin einsetzt (gerade bei der Mastitis in der Stillzeit besteht eine sehr enge Verbindung wegen des drohenden Versagens bei der Versorgung des Kindes).
Bei fehlender
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