Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Bewusstseinstrübung/Verwirrtheit).
Bewusstlose in stabile Seitenlage bringen, Einleitung einer Schocktherapie und Überwachung der Vitalfunktionen, evtl. bei Verdacht auf Unterzuckerung Infusion mit 5%iger Glukoselösung.
Alkoholvergiftungen können unbehandelt zum Tod führen.
Homöopathische Behandlung
Die homöopathische Behandlung sollte insbesondere bei länger bestehender Abhängigkeit immer nur eine Komponente im Rahmen eines umfangreichen Therapieregimes sein. Hier sind psychiatrische und psychologische sowie oftmals auch eine sozialpädagogische Betreuung sinnvoll. Auch muss bei Drogenproblemen der Partner bzw. sogar die ganze Familie in die Therapie einbezogen werden. Sicher kann ein psychotherapeutisch versierter Homöopath solche Aufgaben teils mit übernehmen, sollte sich aber nicht überschätzen.
Bei einer Suchterkrankung ist in jedem Falle eine konstitutionelle Behandlung indiziert, wobei es hilfreich sein kann, auch bei Angehörigen eine ergänzende Fremdanamnese zu machen. Die Mittelwahl sollte sich nicht zu sehr auf die Gemütssymptomatik stützen. Bei akuten Rauschzuständen kann die Homöopathie leichter mit bewährten Mitteln helfen, jedoch ist immer abzuwägen, wie ernst der Zustand ist und inwieweit intensivmedizinische Maßnahmen notwendig sind.
Wahl der Symptome
Handelt es sich um einen akuten Rausch oder um eine dauerhafte Abhängig- keit?
Verhalten und Gemütszustand (z.B. aggressives Verhaltes, Eifersucht, Unruhe oder delirante Symptomatik).
Bewusstseinszustand (Benommenheit, Schläfrigkeit, komatös etc.).
Modalitäten (beispielsweise Kleiderdruck agg., Zimmerwärme agg., frische Luft amel.).
Körperliche Symptome (Kopfschmerz, Abdominalschmerz, Schmerzempfindlichkeit etc.).
Miasmatische Zuordnung
Vergiftungen sind akute Situationen. Die Neigung zu Drogenkonsum, Medikamenten- und Alkoholabusus ist vor allem Hinweis auf eine tuberkulinische Diathese, kann aber auch syphilitischer oder sykotischer Natur sein.
Repertorium
Wichtig sind v.a. die Gemütsrubriken, von denen hier einige besonders hilfreiche ausgewählt wurden. Wenn man im „Synthesis“-Repertorium unter „ Gemüt – Betrunkenheit“ nachsieht, findet man Verweise auf viele weitere hilfreiche Rubriken im Gemütskapitel und auch in anderen Kapiteln. Weitere körperliche Symptome und individuelle Auffälligkeiten können in nahezu allen Kapiteln des Repertoriums stehen.
Allgemeines
Kater – Alkohol – durch übermäßigen Genuss von
Rausch , nach
Speisen und Getränke – Alkohol – agg . – betrunken , wird leicht
Gemüt
Alkoholismus
Beschwerden durch – Alkoholismus
Eifersucht – Betrunkenheit
streitsüchtig – Betrunkenheit
Suizidneigung, Neigung zum Selbstmord – Betrunkenheit, bei
Traurigkeit – Betrunkenheit
Schlaf
Schläfrigkeit – Betrunkenheit, bei
Dosierung
Hohe C-Potenzen: Im Akutfall empfiehlt sich die C30 oder C200 als Potenz oder auch höhere Potenzen, entweder 1–2 Gaben innerhalb von 24 h oder bei ausgeprägter Akutsymptomatik häufigere Gaben in verklepperter Form geben. Die konstitutionelle Behandlung von Alkoholerkrankungen erfolgt mit Einmalgaben hoher C-Potenzen (200, M, XM), gesteigert nach der Kent’schen Reihe.
Niedrige C- und D-Potenzen: Im Akutfall nicht so sinnvoll. Eher bei der Entwöhnungsbehandlung.
Q-Potenzen: sind im Akutfall nicht sinnvoll, aber evtl. bei Entwöhnungsbehandlung oder bei konstitutioneller Therapie mit zwischenzeitlicher Akutsymptomatik.
Verlaufsbeurteilung und Prognose
Von der Homöopathie ist hier v.a. eine rasche Abmilderung der Gemütssymptomatik im Verlauf zu erwarten. Eine Alkoholvergiftung stellt dennoch keine gute Indikation für die homöopathische Behandlung dar. Die Prognose ist bzgl. des Überlebens gut, wenn der Akutzustand rechtzeitig erkannt wurde und der Patient einer Therapie zugeführt werden kann. Langfristig ist die Prognose bzgl. einer Alkoholkrankheit abhängig vom Einzelfall sehr unterschiedlich einzuschätzen.
Unterstützende Maßnahmen
Psychiatrische bzw. psychologische Betreuung des Patienten. Abklärung des Hintergrundes für die Alkoholvergiftung. Aufklärungsarbeit bzgl. der Risiken einer akuten Alkoholvergiftung und der eines längeren Alkoholabusus leisten.
Wichtige homöopathische Arzneimittel und ihre Differenzierung
Bei den aufgeführten Arzneimitteln handelt es sich nur um eine Auswahl möglicher Arzneien, da im Rahmen der konstitutionsorientierten Therapie das Spektrum der infrage kommenden
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