Leitfaden Homöopathie (German Edition)
Folgemittel: Anac., Arg-n., Bell., Ign., Lyc., Puls., Rhus-t., Sep., Verat.
Antidotiert von: Bell., Colch., Nit-s-d., Puls.
Kollaterale Arzneimittel: Cupr., Ign., Plb., Stann.
Plumbum metallicum (Plb.)
Viktoria Korenika
Elementares Blei und Bleiacetat; Pb und Pb(C 2 H 3 O 2 ) 2 · 3H 2 O
Betroffene Organsysteme
Nerven- und Kreislaufsystem , Verdauungsorgane, Blut; Nieren; rechte Seite; rechts oben und links unten.
Modalitäten
Agg.: nachts , durch Anstrengung, durch leichte Berührung; Liegen auf der rechten Seite; in einer Menschenmenge; bei kaltem, nebligem Wetter.
Amel.: durch Reiben, festen Druck, Strecken; im Liegen in der Ruhe.
Allgemeine Darstellung
Ein wichtiges Mittel für arteriosklerotische Erkrankungen , das hauptsächlich bei älteren Menschen zur Anwendung kommt. Diese sind meist von hagerer Statur mit abmagerten Extremitäten, schwach, zittrig und langsam . Sie sind empfindlich gegen frische Luft und müssen sich immer warm anziehen.
Langsamkeit ist ein führendes Plumbum-Symptom. Die Krankheiten verlaufen langsam und schleichend . Alle Körperfunktionen sind verlangsamt. Nerven und Muskeln arbeiten nicht mehr mit normaler Geschwindigkeit. Auf einen Schmerzreiz kommt die Reaktion viel zu spät. Langsamkeit und Apathie nehmen unaufhörlich zu, bis Erstarrung auf allen Ebenen eintritt.
Schwache Verdauung mit Koliken und hartnäckiger Verstopfung. Starke Einziehung des Bauches oder das Gefühl von Einziehung, wie wenn der Nabel mit einem Band an der Wirbelsäule angeheftet wäre – ein Schlüsselsymptom von Plumbum. Schmerzhaftes Einschnürungsgefühl in den inneren Organen, besser durch Strecken des Körpers.
Zittern, Konvulsionen und Kontraktionen aller Körperteile, besonders aber der oberen Extremitäten . Lähmungen einzelner Körperteile mit nachfolgender Atrophie . Anfangs extreme Hyperästhesie der gelähmten Teile , später folgt Anästhesie.
Neurologische Erkrankungen . Zerebralsklerose. Epilepsie. Neuralgische Schmerzen. Plötzliche Schmerzattacken mit Besserung durch Reiben .
Kreislaufstörungen. Ohnmachtsneigung , schlimmer in einem überfüllten Zimmer.
Benommenheit, Delirium oder Bewusstlosigkeit wechseln ab mit Konvulsionen oder kolikartigen Anfällen. Koma.
Geist und Gemüt
Langsamkeit ist auch im geistigen Bereich das vorherrschende Symptom. Eine „bleierne Schwere“ herrscht bei den Kranken vor. Die Wahrnehmung funktioniert langsam: Etwas zu begreifen dauert lange und die Reaktion darauf dauert noch einmal sehr lange. Schweigt oder antwortet sehr langsam. Kann sich nur schlecht ausdrücken und muss nach den richtigen Worten suchen . Geistige Aufgaben erfordern große Anstrengung. Umgekehrt vermindert körperliche Anstrengung die geistigen Funktionen. Vergisst sehr viel, insbesondere Wörter. Gedächtnisschwund . Zuletzt endet dieser Zustand in Stumpfsinn und Demenz .
Zornig, reizbar und unstet . Unflexibel und egoistisch . Häuft gern Besitz an und wünscht sich ein ausschweifendes Leben. Genusssucht – nur das Beste ist gut genug. Mit Nachlassen der Kräfte wird Nervenkitzel in verbotenen Situationen oder Provokationen gesucht. Spielsucht. Hysterische Tendenzen mit Simulation von Krankheitszuständen, sobald sie beobachtet werden. Selbstaggression und Neigung zu Selbstzerstörung. Apathie und mangelnde Vitalität. Weinen. Fürchtet sich vor Kritik. Depressionen und Ängste. Angst vor Verfolgung und Ermordung.
Kopf und Schwindel
Kopf- und Nackenschmerzen mit heißem Kopf und kalten Gliedern , schlimmer durch Anstrengung an der frischen Luft.
Arteriosklerose der Gehirngefäße . Apoplexie. Zerebralsklerose. Neurologische Erkrankungen. Multiple Sklerose. Progressive Paralyse. Spinalmeningitis. Gehirntumore. Epilepsie mit ausgeprägter Aura, nach den Anfällen benommen oder bewusstlos.
Augen
Gelbe Skleren oder bläulich rote Skleren. Schwere und Lähmung der Augenlider. Amaurosis. Bulbärparalyse.
Ohren
Plötzliche, vorübergehende Schwerhörigkeit. Ohrenklingen. Glaubt, Musik zu hören.
Gesicht
Apathischer Gesichtsausdruck mit tiefen Falten. Fahle, gelbe Gesichtsfarbe , oft blass, aber auch dunkler Teint. Fettige, wächserne Gesichtshaut.
Zuckungen im Gesicht, schlimmer rechts. Neuralgien einer Gesichtshälfte. Lähmung von einzelnen Gesichtsmuskeln, woraufhin die betroffene Stelle einfällt und atrophiert.
Mund und Zähne
Geschwollenes, blasses Zahnfleisch mit „Bleisaum“ am Zahnfleischrand, eine deutlich abgesetzte, blaue Linie
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