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Lektionen (German Edition)

Lektionen (German Edition)

Titel: Lektionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Moore
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wie ein Mantra jedes Mal, wenn seine Hand niedersauste.
    Armes Ding. Sie musste sich fürchterlich fühlen mit dem Schmerz und der Erniedrigung. Sarah stellte sich selbst in solcher Lage vor, wie sie bestraft würde und dem wehrlos ausgesetzt wäre. Sie würde sich schrecklich schämen, so behandelt zu werden, schämen und …
    Hmm. Da war das vertraute Gefühl, nicht sosehr ein Kitzel, eher der Hauch eines Kitzels, zwischen ihren Schenkeln. Es war, was sie manchmal empfand, kurz bevor sie mit David rummachte, ein leiser Vorbote der eindringlicheren Genüsse, die sie vorausahnte – ein sicheres Zeichen, dass sie sich wirklich darauf freute, festgehalten und angefasst zu werden.
    Der Mann gab die junge Frau frei. Sarah wich von der Tür zurück. Sollte sie vielleicht Reißaus nehmen? Sie geriet durcheinander, und das war schlecht. Sie musste ihren Verstand beisammenhalten. Sarah setzte sich auf die Wartebank. Die Tür ging auf. Das Mädchen, jetzt mit geglättetem Rock, das Gesicht gerötet und verheult, kam herausgestürzt.
    Sie warf Sarah einen wutentbrannten Blick zu und spie ein «Sie!» aus, ehe sie draußen war.
    Was in aller Welt sollte das bedeuten? Irgendetwas kam ihr an der jungen Frau bekannt vor, aber Sarah konnte sich nicht erinnern, ihr je begegnet zu sein. Oh – doch, war sie! Dieses strohblonde Haar. Diese Stupsnase. Es war das Mädchen, dem Sarah den falschen Weg zum Royal Avenue Hotel gezeigt hatte.
    Der Mann kam heraus. «Miss Kane wird Sie jetzt empfangen, junge Dame», sagte er ganz ruhig und folgte dem Mädchen in den Empfangsbereich.
    Das Büro war riesig, Art Deco in Schwarz und Rosa, an zwei Seiten mit Fenstern vom Boden bis zur Decke.
    Veronica Kane war eine sehr kleine, aber üppige Blondine mit großen blauen Augen, kleiner Nase und überbreitem, volllippigem Mund. Trotz ihres schwarzen Maßkostüms sah sie wie eine sexy junge Ehefrau aus von der Sorte, die sonntags Kuchen bäckt und ihren Gatten recht oft im Bett besinnungslos glücklich macht. Sarah merkte, wie sie sich entspannte.
    Veronica winkte Sarah zu einem Sessel. Ein Funkeln lag in ihren Augen, als sie bemerkte: «Da haben wir ja ziemliche Verwirrung gestiftet, Sarah, nicht wahr?»
    «Auf jeden Fall. Tut mir leid, Miss Kane, aber …»
    «Nennen Sie mich Veronica. Alle meine jungen Damen tun das.»
    «Aber ich bin keine …»
    «Natürlich sind Sie das nicht. Sie sind eine reizende junge Frau, die zufällig in ein kleines Abenteuer verwickelt wurde. Kein Problem. Übrigens hat Ihr ‹Kunde› Sie überschwänglich gepriesen. Sie mögen ja eine Amateurin sein, aber Sie sind offensichtlich hochbegabt.»
    Sarah wurde rot. «Jack hat etwas Nettes über mich gesagt?»
    «Jack? Ach ja. Er war sehr angetan.»
    «Wie hat er … haben Sie … woher wussten Sie, wer ich bin?»
    Veronica lächelte. «Ich könnte ja behaupten, übersinnliche Kräfte zu haben, aber es ist viel einfacher. Sie haben dem Barkeeper Ihren Führerschein gezeigt. Da er in Ihnen keine meiner Angestellten erkannte, ist Ihr Name bei ihm hängengeblieben. Und was Sie anhatten, verriet uns, dass Sie studieren, und voilà !» Sie schlug ein Buch auf und griff nach einem Kugelschreiber. «Lassen Sie uns den langweiligen Geschäftskram hinter uns bringen, und dann können wir miteinander plaudern.»
    «Das Geschäftliche?»
    «Mein Honorar. Classique berechnet seinen Kunden zweitausend Dollar pro Verabredung. Das sind tausend für die Agentur und tausend für die Begleiterin, die außerdem alle Trinkgelder, Geschenke oder was sonst anfällt behält. Ist doch gerecht, oder nicht?»
    «O ja, sehr gerecht, nur –»
    «Gut. Dann werde ich meine tausend jetzt entgegennehmen, wenn Sie nichts dagegen haben.»
    «Hab ich nicht», platzte Sarah heraus. «Die hab ich ausgegeben.»
    Eine klitzekleine Furche bildete sich auf Veronicas Stirn. «Ausgegeben? Alles, mein Geld auch?»
    «Ich hatte keine Ahnung, dass es Ihrs ist, und musste ein paar Rechnungen bezahlen und …»
    Veronica schloss das Buch. «Ich verstehe durchaus – eine junge Studentin –, es muss Ihnen wie ein rechter Glücksfall vorgekommen sein. Ich bin Ihnen überhaupt nicht böse, meine Liebe. Wir werden günstige Konditionen vereinbaren zu, sagen wir, zehn Prozent? Sie können mir hundert die Woche über elf Wochen zurückzahlen. Ist Ihnen das recht?»
    «Ich … ich …»
    «Ja?»
    «Kann ich Verbindung mit Jack aufnehmen? Ich bin sicher, dass er die Sache aus der Welt schaffen würde.»
    «‹Jack› ist der

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