Lektionen (German Edition)
Reißverschluss und zog daran.
David keuchte. «O Sarah, ich liebe dich so sehr.»
Er versicherte ihr immer seine Liebe, wenn ihre Hand seinem Schwanz nahe kam. Ein ehrliches «Hol mir bitte einen runter» wäre ihr lieber gewesen. Das meinte er doch eigentlich.
«Leg dich zurück», forderte sie ihn auf.
Er rollte sich von ihr herunter, legte seine Rückenlehne um und kippte mit ihr in die Waagerechte. Sarah beugte sich über ihn, schob eine Hand in seinen Hosenschlitz, stieß auf seinen glutheißen Schaft und zog ihn heraus.
«Du bist so wunderschön», sagte er. Sie übersetzte es als: «Bitte hör nicht auf.»
Sachgerecht spuckte sie in ihre Handfläche und schloss die Finger um seinen Schwanz. Er fühlte sich gut in ihrer Hand an, das musste sie zugeben, war aber kein Vergleich zu dem von Jack. Wirklich wollte sie ja nur allein in ihrem Zimmer sein, ihrem Treffen mit Jack nachsinnen und vielleicht masturbieren, sollte ihr danach sein. Sie wollte seinen Namen flüstern wie heute Nachmittag, ehe sie eingeschlafen war. Nun, sie würde noch früh genug dazu kommen. Sie schob Davids Vorhaut auf und ab und ging wahrscheinlich schneller vor, als er es wollte. Seine Hand legte sich oben auf ihren Kopf und drückte ihn sacht nach unten. Sie widersetzte sich. Nichts da, David. Mein Mund gehört einem anderen. Sie griff fester zu und rieb schneller. Er fing an zu stöhnen. Seine Hüften drängten sich ihr entgegen. Jederzeit jetzt …
Er explodierte. Warme Soße floss ihr über die Finger und ihren Handrücken hinunter. Sie wischte sich an seinen Jeans ab, schnappte sich ihr altes Oberteil und war aus seinem Auto raus, ehe er sich von seinem Höhepunkt erholt hatte.
«Gute Nacht, David, und nochmal vielen Dank für den Pullover.»
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Kapitel 3
Am nächsten Morgen schaffte sie es, zwischen zwei Vorlesungen noch einen Abstecher zu ihrer Bank zu machen, um ihre mehr oder weniger ehrbaren Einkünfte einzuzahlen und Kontoschulden zu begleichen. Sarah hatte schon so lange auf Kredit gelebt, dass sie es gar nicht mehr anders gewohnt war. Nun wurde sie von einem Hochgefühl der Freiheit getragen, war nicht länger mit Zahlungen im Rückstand.
Sarah war im letzten Studienjahr für einen erweiterten Bachelor-Abschluss in Philosophie. Da es bereits Mitte September war, nahmen ihre Seminare feste Gestalt an, und ihre Professoren erwiesen sich als angemessen bis großartig mit Ausnahme eines geradezu wahnsinnigen Existenzialismus-Dozenten. Sie belegte einen Kurs in Improvisation für den letzten Schein in ihrem Nebenfach Schauspiel, und es sah zumindest danach aus, als würde er Spaß machen, wenn nicht gar dazu taugen, die von ihr wahrgenommene Kluft zwischen sich und allen anderen zu überbrücken.
Noch behielt der Altweibersommer Toledo in seinem lähmenden Griff, aber ihre Seminare fanden zumeist in klimatisierten Räumen statt, und da sie ihr Auto wiederhatte, war es mit dem Zufußgehen für Sarah Meadows vorbei. Bald würde der Herbst die Hitzewelle verdrängen und den Campus in den satten Rot- und Goldtönen einfärben, die sie stets in gehobene Stimmung versetzten.
Erst als sie in einem McDonald’s bei Apfeltasche und Kaffee saß, gestand sich Sarah ein, gar nicht heimkehren zu wollen. Sie wollte, dass während ihrer Abwesenheit ein Anruf für sie einginge – von Jack. Irgendwann im Laufe ihrer gemeinsamen ausschweifenden Nacht hatte sie sich in ihn verliebt. Sollte er bis zu ihrer Rückkehr nicht angerufen haben, würde sie ernsthaft Gefahr laufen, in Verzweiflung zu verfallen. Das wusste sie und dass es einfach dumm war, und sie war kein dummes Mädchen. Doch sie kannte sich auch gut genug, um zu wissen, dass nicht mehr aus der Welt zu schaffen war, was sie sich einmal ausgemalt hatte. Es ignorieren, meiden, rationalisieren, gewiss. Aber die Fertigkeit, es gar nicht dazu kommen zu lassen, musste sie noch ausbilden, und war es erst geschehen, konnte sie es mit Vernunft nicht mal entschärfen, geschweige denn entfernen. Sie ließ ihren halb ausgetrunkenen Kaffee stehen und ging zu ihrem Auto.
Als sie oben ankam, hing ein gelber Klebezettel an ihrer Tür. «Zurückrufen» stand darauf und eine Nummer ohne Vorwahl. Sarahs Herz begann vor Freude zu hüpfen. Ja! So sehr war sie es gewohnt, ihre Hoffnungen enttäuscht zu sehen, um vergessen zu haben, dass Träume manchmal doch wahr werden. Sarah kannte die Nummer nicht, es musste also die von Jack sein. Er hatte sie gefunden, ganz, wie sie es
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