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Lektionen (German Edition)

Lektionen (German Edition)

Titel: Lektionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Moore
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klopfte an. Sekunden später wurde die Tür von einem großen rotblonden Mann, vermutlich Mitte vierzig, geöffnet, der wie eine ehemalige College-Sportskanone aussah, vielleicht Line-Backer gewesen war und gerade erst anfing, Gewicht anzusetzen. Er trug einen Bademantel und war barfuß.
    «Ich komme von …», sagte Sarah.
    Er legte einen Finger an die Lippen, trat zurück und bedeutete ihr, ihm zu folgen. Es war eine hübsche Zimmerflucht, kam zwar nicht an jene im Royal Avenue heran, war aber geräumig mit einem alles beherrschenden Doppelbett und reichlich Platz für einen Sessel, Beistelltische und eine Anrichte mit Fernseher. Der Mann wies auf den Sessel. Sarah setzte sich.
    Neben dem Sessel stand ein kleiner Tisch mit einem Eiswürfelbehälter, Gläsern und fünf oder sechs verschiedenen Sorten an Getränken. Außerdem gab es eine Platte mit kleinen Sandwichs, eine Schüssel mit Nüssen und eine weitere mit salzigem Knabbergebäck. Wirklich gefesselt wurde ihre Aufmerksamkeit jedoch von der sehr lebensechten rosafarbenen Kunststoffnachbildung eines großen, knotigen Schwanzes, die auf einer Kosmetiktücherschachtel lag. Ihre Schwester besaß so einen, was Sarah eigentlich gar nicht wissen sollte. Wenn sie sich recht erinnerte, brachte man ihn durch Drehung am Fuß zum Vibrieren. Sie hatte weder Gelegenheit noch Lust gehabt, so ein Ding mal auszuprobieren.
    Jedes ihrer Bedürfnisse war bedacht und bedient worden, wobei der Vibrator etwas Anmaßendes hatte. Aber der Kunde hatte ja immer recht, oder?
    Der Mann schien vergessen zu haben, dass sie da war. Er drückte auf eine Fernbedienung. Der Fernseher ging an. Sarah stand im falschen Winkel zum Bildschirm, um gut sehen zu können, aber rhythmisches Stöhnen, Schreien und Schlürfen verrieten ihr, dass ein Porno laufen musste. Der Mann ließ seinen Bademantel fallen und warf sich splitternackt aufs Bett. Er hatte einen breiten, kräftigen Körper und den dazu passenden aufgerichteten Schwanz. Als wäre er ganz allein, schaute er auf den Bildschirm und rieb sich fast beiläufig.
    Sarah schaute ihm dabei zu. Dafür war sie da, hatte ihr Veronica erklärt, nur zum Zusehen. Auf jeden Fall hatte Sarah in ihrem ganzen Leben nur drei richtige Schwänze gesehen: den von David, den des Jungen, mit dem sie vorher gegangen war, und den von Jack. Sie war neugierig auf sie und die Unterschiede. War doch nur natürlich, oder? Dieser war so lang wie der von Jack, aber um einiges draller. Und sie begann sich zu fragen, wie er sich anfühlen würde – in ihrer Hand, in ihrem Mund oder wenn er in sie stieße.
    Die Tür zum Bad ging auf. Eine Frau, vollkommen nackt, aber stark geschminkt, kam ins Zimmer. Sie sah ein paar Jahre jünger aus als der Mann, war groß, schlank, sehr gut in Form und hatte kaum ein Gramm Fett zu viel am Leib, als ob sie in einem Fitnesscenter trainierte und Kohlenhydrate zählte. Sie war ein sommersprossiger Rotschopf mit einer jungenhaften Frisur.
    Ihre Brüste waren etwas kleiner als die von Sarah und gewiss nicht so keck aufgerichtet, aber immer noch anziehend, mit hervortretenden kastanienbraunen Nippeln. Ihre schmale Taille ließ Bauchmuskeln dicht unter ihrer Haut erahnen. Ein Ring mit Anhänger aus Strass saß in ihrem Nabel. Sie hatte schmale straffe Hüften und lange, fast schon dünne Beine. Ihr rasierter Venushügel war recht prall und durch eine Doppelfalte geteilt, die den Klitorisschaft einfasste.
    Es fühlte sich seltsam an, als Auftragserfordernis eine nackte Frau zu begutachten. Unter der Dusche in der Turnhalle ihrer Highschool hatten sich die Mädchen nicht anmerken lassen, ob sie einander beurteilten, was sie natürlich verstohlen getan hatten.
    Die Frau setzte sich hinter dem Mann, der sich weiterhin rieb, auf die Bettkante. «Spielst du an dir, James?», fragte sie. «Das hübsche kleine Schulmädchen sieht dir zu, weißt du.»
    «Sie möchte lernen, wie Erwachsene es tun, Daphne.»
    «Und das soll sie. Wir werden es ihr zeigen. Wir werden einen Auftritt hinlegen, den sie nie wieder vergessen wird, stimmt’s?»
    Immerhin hatten sie nun endlich ihre Anwesenheit zur Kenntnis genommen. Unsichtbarkeit wurde also nicht von ihr erwartet. Ihre Rolle war anscheinend die einer schweigenden, aber beifälligen Zuschauerin. Sarah beugte sich, stützte die Ellbogen auf die Knie und das Kinn auf beide Hände und starrte die beiden unverhohlen an.
    «Lass mich das für dich tun, James», sagte Daphne. Sie machte über ihm einen Buckel, wobei sich

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