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Lektionen (German Edition)

Lektionen (German Edition)

Titel: Lektionen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madeline Moore
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müssen.»
    «Klingt zu schön, um wahr zu sein.»
    «Genau das kann die Arbeit für mich sein. Sind Sie nächsten Freitag frei?»
    «Ist das übermorgen oder –»
    «Nein.» Ein Lächeln umspielte Veronicas Lippen. «Übermorgen ist dieser Freitag. Eine Woche darauf ist nächster Freitag.»
    «Ich bin ganz durcheinander. Tut mir leid.»
    «Nicht doch. Hat durchaus seinen eigenen Reiz.»
    «Bloß dieses eine Mal?»
    «Das liegt ganz bei Ihnen.»
    «Und wenn Jack wiederkommt?»
    «Wenn er wiederkommt und Sie anfordert, werde ich mich umgehend an Sie wenden. Sie wären nicht das erste meiner Mädchen, das sich auf diese Weise einen Mann angelt.»
    Sarah stand auf, straffte die Schultern und blickte Veronica in die Augen. «Ich tu’s.»
    «Dann erläutere ich jetzt die Anforderungen meines Kunden im Einzelnen, damit es kein Missverständnis gibt. Nächste Woche Freitag, in neun Tagen also, gehen Sie um zwanzig Uhr zum …»

[zur Inhaltsübersicht]
    Kapitel 4
    Am Wochenende bettelte David bemitleidenswert wie ein geprügelter Hund um eine Verabredung mit Sarah. Sie legte ihm nahe, er solle zu Hause bleiben und sich um seine Erkältung kümmern, war aber einverstanden, sich Anfang der Woche einen Film mit ihm anzusehen. Er dankte ihr für ihre Sorge, schlug aber nicht vor, wie er es vor kurzem noch getan hätte, sie möge doch zu ihm kommen und ihn wieder gesundpflegen. Sie verbrachte die Zeit mit Lernen. Für ihr Seminar in Erkenntnistheorie hatte sie sich zu einer Hausarbeit über «Liebe» entschlossen, die bei Platos Begriffsbestimmungen von eros , philia und agape ansetzte und zu zeitgenössischeren Betrachtungen der Möglichkeit oder Unmöglichkeit eines Wissens um Liebe überleitete.
    Am nächsten war Sarah dem Beschriebenen in ihrer Nacht mit Jack gekommen, wenngleich sie dabei Liebe mit Lust verwechseln mochte. Sarah glaubte das nicht, aber ihr wissenschaftlicher Verstand forderte sie auf, die Möglichkeit zu untersuchen, was sie nun für einen Seminarschein auch tat.
    David führte sie an einem Abend ins Kino aus. Sie saßen in der hintersten Reihe im beinahe leeren Saal. Sie wusste, was das bedeutete, fettete folglich ihre Hand gehorsam im Popcornkübel ein und holte David einen runter.
    Als sie unter dem Spitzahornbaum parkten, musste er sich mit ein paar lauwarmen Küssen bescheiden.
    Was gab’s für ihn mehr zu erwarten, für umsonst?
    Sarah ging ins Haus und nach oben in ihr Zimmer, war für ihr einsames Bett dankbar. Wie jede Nacht durchlebte sie erneut in Gedanken ihr Zusammensein mit Jack in allen Einzelheiten, bis die Lust sie überwältigte, sich mit den Fingern selbst Erleichterung zu verschaffen. Wann immer ihr etwas schon Vergessenes wieder einfiel, spürte sie einen Schauer, der stärker als alles war, was sie jemals mit David zusammen empfunden hatte. Wie sie sich so auf ihrem Bett wand und «Jack, komm zurück» murmelte, hätte jeder sie für halb verrückt gehalten. Aber keiner würde es je zu sehen bekommen, und darum war sie sicher.
    Eines Tages würde sie das Bett mit dem Mann ihrer Träume teilen. Bis dahin würde sie allein schlafen, nicht verbittert, sondern als eine freie junge Frau.

    Sarah presste die Lippen aufeinander. Sie hatte sich von einem Teil ihres Geldes Make-up gekauft, so, wie ihre Mutter vorgeschlagen hatte, wenngleich nicht mit der Absicht, die ihrer Mutter vorgeschwebt hatte, doch Miss Veronica hatte sie aufgefordert, ihr Make-up «unsichtbar» zu halten, nur klares Lipgloss, ein zarter Tupfer Rouge und ein Hauch von Lidstrich. Sie war aufgefordert worden, sich jünger statt älter aufzumachen und ihre Schuluniform zu tragen.
    So stand sie nun vor der Hotelzimmertür und war bereit zu ihrem ersten richtigen Auftritt als echte Begleitdame. Um ehrlich zu sein, als Callgirl – auch wenn ihr versprochen worden war, dass es keinen körperlichen Kontakt geben würde. Was nicht bedeutete, ihre «Verabredung» werde keine sexuelle sein. Nach dem, was Miss Veronica ihr erzählt hatte, würde es ganz sicher eine werden, auf eine schräge Art.
    Sie fragte sich, wie sie dabei fühlte, wofür ihr und Classique zweitausend Dollar bezahlt werden sollten, und kam zu dem Schluss, zugleich erregt und aufgeregt zu sein wie eine jungfräuliche Braut. In gewisser Weise war sie Jungfrau, soweit es diese Form von Sex betraf. Sie hatte sich bislang nicht einmal Pornos angeschaut außer dem, was ihre Schwester als «Softcore» verhöhnte.
    Sie holte tief Luft, straffte die Schultern und

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