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Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition)

Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition)

Titel: Lenobias Versprechen: Eine House of Night Story (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: P.C. Cast , Kristin Cast
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es gar nicht wissen!« Lenobia presste die Lippen aufeinander – sie fürchtete das, was sie hätte sagen müssen.
    »Du musst dich der Wahrheit stellen.«
    Lenobia holte tief Atem, dennoch durchlief sie ein Schauder. »Der Bischof von Évreux. Wenn er mich ansieht, kann ich beinahe die Hitze in seinen Augen spüren.«
    »Ich habe gehört, dass er mit jungen Mädchen mehr tut, als sie nur anzusehen«, sagte ihre Mutter. »Dieser Mann hat etwas Unheiliges an sich – etwas, was über seine sündigen fleischlichen Gelüste hinausgeht. Lenobia, meine Tochter, ich kann dich nicht vor ihm beschützen und auch vor keinem anderen Mann, weil der Herzog dich nicht beschützen wird. Deine einzige Hoffnung liegt darin, zu einer anderen zu werden und so dem bitteren Leben zu entrinnen, das einen weiblichen Bastard erwartet.«
    Lenobia umklammerte die Hände ihrer Mutter wie eine Rettungsleine und sah ihr in die Augen, die ihren eigenen so ähnlich waren. Sie hat recht. Ich weiß es. »Ich muss den Mut aufbringen, es zu tun«, sprach sie ihre Gedanken laut aus.
    »Du bist mutig. In deinen Adern fließt das Blut zahlloser tapferer Engländer. Denke immer daran, und es wird dir Kraft geben.«
    »Ich werde daran denken.«
    »Gut.« Entschlossen nickte ihre Mutter. »Zieh nun diese Lumpen aus, wir kleiden dich neu ein.« Noch einmal drückte sie die Hände ihrer Tochter und wandte sich dem Haufen schimmernder Stoffe zu.
    Als Lenobias zitternde Hände ihr den Dienst versagten, sprang ihre Mutter ein und entledigte sie rasch ihrer schlichten, vertrauten Kleidung. Nicht einmal das handgewebte Unterkleid ließ sie ihr, und einen schwindelerregenden Augenblick lang dachte Lenobia, sie wolle ihr sogar die Haut abstreifen, damit eine neue zum Vorschein käme. Sie ruhte nicht, bis ihre Tochter splitternackt war. Dann kleidete sie sie in tiefem Schweigen neu ein, Schicht für Schicht: Unterkleid, Taschen, Paniers, unterer Unterrock, oberer Unterrock, Korsett, Mieder und das wunderschöne Seidenkleid à la polonaise . Erst als sie ihr in die Schuhe geholfen, ihr mit viel Aufwand das Haar hochgesteckt und einen pelzbesetzten Umhang über die Schultern gebreitet hatte, trat sie zurück und knickste tief. »Bonjour, Mademoiselle Cécile. Votre carrosse attend.«
    Lenobia presste die Hand vor den Mund, um den Schluchzer zu unterdrücken. »Maman, nein! Dieser Plan – ich verstehe ja, warum du mich wegschicken musst, aber wie kannst du es ertragen?«
    Elizabeth Whitehall stand auf und legte ihr die Hände auf die Schultern. »Ich kann es ertragen, weil ich dich von ganzem Herzen liebe.« Langsam drehte sie Lenobia um, damit diese sich in dem großen gesprungenen Spiegel betrachten konnte, der darauf wartete, dass das Glas ausgewechselt würde. »Sieh her, Kind.«
    Lenobia sog scharf die Luft ein. Verblüfft starrte sie ihr Spiegelbild an und streckte automatisch eine Hand danach aus.
    »Abgesehen von der Farbe deiner Augen und dem helleren Haar bist du ihr genaues Ebenbild. Denk daran. Glaube es ganz fest. Werde zu ihr.«
    Lenobia sah ihre Mutter an. »Nein! Ich will nicht zu Cécile werden. Gott gebe ihrer Seele Frieden, aber sie hatte kein gutes Herz. Du weißt, dass sie mich jedes Mal verfluchte, wenn sie mich sah, obwohl wir eines Blutes waren. Bitte, Maman, verlange das nicht von mir. Zwinge mich nicht, zu ihr zu werden.«
    Elizabeth strich ihrer Tochter über die Wange. »Mein liebes, starkes Mädchen. Du könntest niemals wie Cécile werden, und ich würde es auch niemals von dir verlangen. Nimm nur ihren Namen an. In dir aber, hier«, sie legte die Hand nun auf Lenobias Brust, genau dort, wo deren Herz furchtsam pochte, »hier drinnen wirst du immer Lenobia Whitehall sein. Denk daran. Glaube es ganz fest. Und daher wirst du zu mehr werden, als sie es jemals gewesen ist.«
    Lenobia schluckte, um die Trockenheit in ihrer Kehle und das schreckliche Pochen ihres Herzens zu lindern. »Ich verstehe. Ich glaube dir. Ich werde ihren Namen annehmen, aber nicht zu ihr werden.«
    »Gut. Dann ist es also entschieden.« Ihre Mutter griff hinter den Wäschekorb und hob ein Kästchen in die Höhe, das wie eine Miniaturtruhe aussah. »Hier, nimm das. Ihr restliches Gepäck wurde schon vor Tagen zum Hafen geschickt.«
    Lenobia wagte es kaum zu berühren. »La cassette de Cécile.«
    »Nimm es. Nicht so zögernd, als wäre es ein Sarg. Es ist nur ein Reisekästchen und birgt den Beginn eines neuen Lebens – nicht das Ende eines alten.«
    »Darin ist

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