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0802 - Der Wächter

0802 - Der Wächter

Titel: 0802 - Der Wächter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Der Geruch törnte ihn an, er bestimmte in ihm die Sucht nach Tod, Mord und Verderben. Er wusste, dass die Klosterruinen eine Falle waren. Einen der vier Menschen hatte es bereits erwischt, die anderen drei würden auch noch daran glauben müssen, und er war sicher, dass sie in seine neue Falle hineintappen würden, weil sie einfach zu neugierig waren.
    Seine empfindlichen Ohren nahmen Geräusche wahr, wobei er bewusst das Säuseln des kalten Wüstenwindes überhörte. Er konzentrierte sich auf die menschlichen Stimmen. Leider konnte er nicht verstehen, was gesagt wurde, er musste jedoch davon ausgehen, dass die drei Männer bis dicht an seine Falle herangetreten waren und diese kurz davor stand, endgültig zuzuschnappen.
    Die Zeit verstrich normal. Ihm kam es vor, als wäre jede zweite Sekunde gestoppt worden. Er bewegte den Kopf und auch ein wenig seinen Körper, weil er unbedingt den Himmel sehen wollte.
    Kurz vor dem Mord hatte er dort etwas entdeckt, das ihm gar nicht gefallen hatte. Es war ein phosphoreszierendes Gesicht gewesen, groß, gewaltig und riesig, ein Abdruck zwischen den Gestirnen, eine letzte Warnung an die Menschen, die sie nicht beachtet hatten.
    Sie waren eben zu arrogant, drei von ihnen hatten sogar geschlafen.
    Im Nachhinein ärgerte er sich etwas, dass er sie nicht im Schlaf getötet hatte, doch sie kurzerhand mit der UZI umzumähen, entsprach nicht seinem Stil. Nicht dass er wegen der Tat Bedenken gehabt hätte, nein, er liebte andere Methoden, die nicht so glatt, dafür aber sehr grausam waren.
    Einen hatte er nach seinen Methoden umgebracht. Als er daran dachte, hätte er am liebsten gelacht, doch er hielt sich zurück. Nur keine unnötigen Geräusche verursachen. Die anderen drei Männer würden ihm schon in die Falle laufen, es gab einfach keinen anderen Weg mehr für sie, denn einen von ihnen hatten sie schon gefunden. Bis zum Hals hatte er in diesem alten, zugeschütteten Brunnen gesteckt und war ein Lockvogel gewesen.
    Noch standen sie zusammen und sprachen miteinander. Dann sagte einer von ihnen etwas, das der Killer sogar verstand.
    »Denk an David Stern, John…«
    Der Mörder grinste. Stern war tot, keiner machte ihn mehr lebendig. Er steckte im Brunnen, der für die anderen zwei zu einer höllischen Falle werden würde.
    Auf sie konnte er sich nicht konzentrieren, denn er hatte Schritte gehört. Nicht einmal weit von ihm entfernt waren sie aufgeklungen.
    Wenn alles glatt ging, würde der Mann gleich in seinem unmittelbaren Sichtbereich erscheinen.
    Konnte es denn besser für ihn laufen?
    Noch blieb er flach auf der Mauerkrone liegen. Nur den Kopf hatte er etwas angehoben. Eine graue Zungenspitze spaltete für einen Moment die Lippen, bevor sie wieder verschwand. Auf den Lippen blieb ein klebriges Zeug zurück, das wie Leim aussah.
    Der Killer hatte seinen Spaß. Er freute sich. Reaktionen, die auch seine vegetativen Körperfunktionen beeinträchtigten, denn er fühlte sich so wie durch harte Drogen aufgeputscht. Seine Droge hieß Tod!
    Warten – noch…
    Die Schritte blieben. Sie waren auch nicht leiser geworden, also näherten sie sich seinem Versteck.
    Es gefiel ihm, und zum ersten Mal seit er sich dieses Versteck hier gesucht hatte, richtete er sich etwas auf. Nur den Kopf hob er dabei an, das reichte.
    Er schaute schräg in die Tiefe. Dort sah er eine Gestalt und einen schwachen Schatten, den das bleiche Licht der Gestirne auf den relativ hellen Boden zeichnete.
    Er musste etwas tun.
    Der Mann durfte nicht zu nahe an ihn herankommen. Er musste ihn locken. Also zog er sich, dabei noch immer auf der Mauerkrone liegend, allmählich zurück. Er schaffte es sogar, so gut wie kein Geräusch zu, verursachen, bei ihm war es, als würde er über Schmieröl gleiten, und der Blonde wurde auch nicht misstrauisch.
    Wunderbar… es klappte … er erreichte das Ende dieses klobigen Mauerstücks.
    Auch dort blieb er für einen Moment liegen. Diesmal den Kopf angehoben und witternd wie ein Tier. Es blieb nicht beim Kopf, er stemmte sich hoch und drückte die Arme dabei tief durch. Dann hatte er die für ihn richtige Position erreicht. Ein kurzer Dreh, der Killer erreichte die Kante und sprang zu Boden.
    Was ihm nicht gefiel, war der dabei entstehende dumpfe Aufprall…
    ***
    Ich hatte Bill Conolly und Suko im Innern der alten Klosterruine zurückgelassen und war selbst hinaus bis vor die Außenmauern getreten, wo mich eine herrliche, aber auch kalte Wüstennacht umfing.
    Für meine Umgebung

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