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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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lediglich ein schlechtes Urteilsvermögen bewiesen und sich nicht von feindseligen Motiven leiten lassen?«
    »Ja.«
    »So findet das Rätsel also eine ziemlich einfache Erklärung«, sagte Kinnison, verschränkte die Arme vor der Brust und seufzte. »Kallatras Feuertaufe ist schuld. Seine absonderliche El-sike sprang vom Zügel ab – und ich bin überzeugt, daß so etwas zum ersten- und letztenmal passiert ist.« Kinnison wartete auf Kallatras Reaktion auf diese indirekte Anordnung.
    »Jawohl, Sir«, sagte Kallatra nachdrücklich. »Zum ersten- und letztenmal.«
    »Was meinst du, Worsel?« fragte Kinnison.
    »Klingt logisch. Der Beweis wird aber negativ ausfallen müssen. Wenn so etwas nie wieder geschieht, kann diese Erklärung für richtig gehalten werden. Auf dieser Basis läßt sich der Fall vom Tisch bringen, so unbefriedigend die Lösung auch ist.«
    »Großartig!« sagte Kinnison erfreut, sprang von der Couch auf und zauberte eine ungeöffnete Flasche Laxlo hervor. Die bernsteinbraune Glasflasche hatte die Form eines Doppelkopf-Adlers von Radelix. »Ein Geschenk von Lieutenant-Admiral Gerrond, der gern Admiral werden möchte.« Er öffnete die beiden Flaschenhälse, die in den Schnäbeln angebracht waren. »Besser als das Original – kein Alkohol bedeutet keinen Kater. Dieses Zeug ist erstaunlich gut, das weiß ich aus früherer Erfahrung. Ein kleiner Schluck davon ist sehr angenehm.«
    Er goß kleine Mengen in zwei Gläser und viermal soviel in einen großen Becher für Worsel. 24v6 lehnte höflich ab mit der Bemerkung: »Ich rutsche mal eben in Kallatras Geist, um das Gefühl mitzubekommen.« Die Anwesenden hoben ihre Getränke. »Auf die Patrouille«, sagte Kinnison, und die Männer tranken. Der außergewöhnliche Geschmack und die sofortige biologische Wirkung lösten keine Bemerkungen aus, nur anerkennendes Gemurmel.
    »Ausgezeichnet«, sagte Kinnison schließlich. »Schade, daß Gerrond so ein kleinkrämerischer Beamter ist – in Wahrheit ist er nämlich sehr nett.« Er ließ Kallatra einen kurzen Hinweis zukommen, daß ein kurzes Nachlassen seines engen Gedankenschirms willkommen wäre, aber es gab keine Reaktion. Er ließ die restlichen Tropfen im Glas kreisen und starrte sie nachdenklich an.
    »Was meinen Sie, Euer Königliche Schlangenhaut? Du hast mir den Gedanken eingegeben. Begebe ich mich mit meinen Lens-Lens-Massenversammlungen auf gefährlichen Boden? Mehr als auf der Hand liegt, meine ich.«
    »Wahrscheinlich nicht.« Worsel bewegte seine Zungenspitze unter den Nasenöffnungen hin und her und genoß das Bukett des Laxlo. »Vorsicht ist angebracht, aber nicht in ungebührlichem Ausmaß. Wir wissen, daß eine solche Konzentration geistiger Kräfte gefährlich ist. Ich kann einfach nicht vergessen, was für eine widerliche Parodie der Lens durch die Drohungen von Einheit 9-7-1 ausgelöst wurden. Was Kallatra da mit Deuces kristalloidem Resonanzkörper angestellt hat, war nur ein flacher Abklatsch. Eine Häßlichkeit dieses Ausmaßes möchte ich nie wieder sehen – vor schizophrenen Effekten werde ich mich jetzt nachhaltig schützen. Wie ich schon sagte, wir können den Fall zu den Akten legen – es sei denn, Kallatra hätte noch etwas dazu zu sagen?«
    »Es gibt da einen Punkt«, sagte Kallatra. »Ich glaube, Tong hatte einen schizophrenen Zusammenbruch. Worsel erlebte das lediglich reflektiv durch rassisch bedingte telepathische Empathie. Dieses Phänomen sollte man untersuchen. Dürfte ich das tun?«
    Kinnison und Worsel schauten sich an und lasen in diesem Blick die Meinung des anderen. Beide nickten. »Ja«, antwortete Kinnison, »das ist eine ausgezeichnete Idee. Ich möchte jedoch, daß Sie ständig mit Worsel Kontakt halten.« Er summte nach einer Ordonnanz, der den Raum betrat, um Kallatra zur Ausfertigung der amtlichen Befehle zum Adjutanten zu bringen. »Morgen oder übermorgen brechen wir zum Purpurnen Schleier auf. Kallatra, Sie bleiben an Bord der Dauntless. Wir holen Tong und den Chickladorier an Bord. Anstatt sie nach Velantia zu schicken, was sowieso nicht erforderlich wäre, nehmen wir sie mit zu unserem Stützpunkt auf Dyaddub. Worsel und Deuce O'Schs brechen baldmöglichst an Bord von Flamme nach Dyaddub auf.«
    Als Kallatra und 24v6 gegangen waren, fragte Kinnison mit tonloser, unpersönlicher Stimme: »Zufrieden?«
    »Soweit man eben zufrieden sein kann«, gab Worsel zurück.
    »Was ist mit dem Gedankenschirm des Jungen?« fragte Kinnison. »Nie zuvor ist mir unter so

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