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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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eintreten; wenn das nicht gelang, mußte der Cheenus aufgegeben werden, während das eroberte Kriegsschiff – mitsamt Worsel, Tong und den übrigen – dem Schutz der näherrückenden GP-Flotte entgegengeschleudert werden sollte.
    Worsel hatte eine Doppelfunktion inne; er war der befehlshabende Stratege und gleichzeitig die Einsatzreserve.
    Als Tong sich auf den Weg gemacht hatte, legte sich Kallatra bequem zurecht und begann sich geistig vorzustasten. Im Universum gibt es eine Vielzahl von Vibrationen. Soweit sie der Zivilisation bekannt waren, hatte sich auch Kallatra damit vertraut gemacht und konnte sie einsetzen. Besonders ihre elektropsychischen Fähigkeiten vermittelten ihr den Zugang zu weiteren Vibrationen, die man wohl als zusätzlich erfaßbar klassifizieren konnte. Ihr Vorstoß erfolgte in zwei Richtungen. Zum einen bewegte er sich auf den üblichen Geistesfrequenzen, die schon die böse Wesenheit für seine durchgreifenden Befehle benutzt hatte; zum anderen drang sie in die geheimnisvollen Bereiche der El-sike vor, in Hyperdimensionen und Existenzebenen, in die Kallatra Gedanken projiziert hatte, ohne konkrete Messungen anstellen zu können. Sie ortete den Gedankenempfänger des Schlachtschiffes sofort; das Gerät war in das Computergehirn integriert. Mit einem blitzschnellen Vorstoß gab sie ein desaktivierendes Kommando, das den Computer hilflos machte; genau genommen hatte sie den Haupthebel bedient, und schon war das Kriegsschiff gefangen. Auf der El-sike-Ebene tat sich nichts. Innerhalb von Sekunden hatte Kallatra einen zweiten Angriff gegen das Computergehirn gerichtet, das sie als Steuereinheit des Cheenus ermittelte, und weil die beiden Schiffe so eng miteinander verbunden waren, kam sie zu einem ebenso schnellen und mühelosen Erfolg. Der Cheenus war ebenfalls in ihrem Besitz! Das war alles so einfach gewesen, daß sie das Gefühl hatte, der wirkliche Kampf müsse erst noch beginnen.
    Kallatra verließ in leichter Rüstung das Rettungsboot. In den Armen hielt sie einen beweglichen Gedankenprojektor. Sie bedeutete Tong mit einer Armbewegung, die Netze aufzugeben und an die Kontrollen zurückzukehren. Sie wollte in das Kriegsschiff eindringen und die Computerkontrollen per Hand trennen, sie brauchte aber Worsel, um die Barriere um den Gedankenempfänger aufrechtzuerhalten, während sie ihre El-sike-Abwehr stärkte. Sie bat Worsel mit einem kurzen Gedanken, die Barriere zu übernehmen. Das dauerte nur eine Tausendstelsekunde, doch so kurz dieses Intervall auch war, die seltsame geistige Wesenheit schlug zu. Der Projektor in ihren Händen explodierte mit grellem Blitz.
    Worsel und Tong spürten die vernichtende Explosion. Weil sie so viele Augen besaßen, von denen sie in gefährlichen Momenten noch einige als Reserve zurückbehielten, weil sie außer ihren Augen auch sehr den Wahrnehmungssinn einsetzten, vermochten sie im Grunde nicht einzuschätzen, wie weitreichend die Folgen wirklich waren. Lalla waren die Augäpfel aus dem Kopf gebrannt worden, geistig von innen heraus wie auch physisch von vorn. Die linke Hand, die den Projektor gehalten hatte, war verschwunden.
    Aber sie verlor das Bewußtsein nicht. Sie ließ die Konzentration ihrer psychischen Kräfte nicht fahren, denn Worsels Zugriff hatte ihr jenes Aufwogen freigegebener Energie zugeführt, das den tödlichen Schlag des Gegners abwehren konnte. Ihre gewaltigen geistigen Kräfte rangen mit einem anderen Superwesen auf Leben und Tod.
    Mit einem anderen Lens-Träger!
    Hier wurde die GP-Hierarchie auf den Kopf gestellt! Dies war nicht der Verräter, den sie alle gefürchtet, mit dem sie im Grunde ihres Herzens gerechnet hatten. Dieser Lens-Träger war unglaublich, von einer Art, wie es sich niemand erträumt hätte, boskonisch durch und durch ... ein Schwarzer Lens-Träger!

13
     
     
    In das Ranggi-System rasten 10 000 Schiffe des Gezüchts und 8000 Einheiten der Galaktischen Patrouille. Die Dauntless bildete die Vorhut, ihre automatische Steuerung war auf die subätherischen Wellen ausgerichtet, die aus dem Bauch des feindlichen Kampfschiffes gesendet wurden. Zuerst war das Ranggi-System nur eine Welle auf den Schirmen der Dauntless und ein Lichtpunkt im größeren Tank, die wenig auffällige Darstellung eines astronomischen Systems unter vielen. Als die Dauntless aber aus dem freien in den trägen Flug überging, stach die einzigartige Schönheit des neuen Sektors Kinnison und den anderen Patrouillenangehörigen sofort ins Auge. Auf den

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