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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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junge Lens-Trägerin in einem so frühen Stadium ihrer Karriere ihre physische Vollkommenheit verlieren mußte.
    »Sind Sie QX?« fragte er und mußte sich anstrengen, um sogar den gesenkten oberen Bereich ihres Gedankenschirms zu überwinden; als sie bejahte, offenbarte er, was zu tun war, um ihr die Chance auf eine regenerierte Hand zu erhalten; er mußte einen kompletten Querschnitt ihres Armstumpfes abnehmen, zwei oder drei Millimeter dick. Sie festigte ihren geistigen Block und unterband damit die Schmerzen, die die kleine Operation ihr bereitete. Das Fleisch schloß er zwischen zwei sterilen Plastikschichten ein und legte das Muster in einen der kleinsten Kryostate, die er besaß; in diesem Gerät wurde es auf unbestimmte Zeit konserviert. Bei erster Gelegenheit sollte die Probe mit einem Kurier in das Medon-Untersuchungsinstitut gebracht werden, wo, wenn Kallatra Glück hatte, eine neue Hand daraus gezogen werden konnte. In sechs Monaten würde das Gebilde die richtige Größe haben, um wieder angesetzt zu werden. Diese neuartige Methode verhinderte Verformungen jeder Art, weil der Wuchs im Laboratorium stattfand, bis das Ergebnis genau den Erwartungen entsprach. Nachdem Worsel Kallatras Arm wieder verbunden hatte, erzählte er ihr von den bevorstehenden Angriffsplänen.
    »Machen Sie nur, Worsel«, sagte sie, »kümmern Sie sich nicht um mich. Ich halte eine offene Leitung, die ich an Ihre Gedanken ankoppele. Ich informiere Sie laufend. Sie brauchen Ihre Aufmerksamkeit also nicht zu teilen. Wenn die Verbindung reißen sollte, können Sie geradewegs in meinen Verstand springen und mir helfen.«
    Mit seinen geistigen Ortungsstrahlen suchte Worsel das Weltall ab. Seine blitzschnelle Wahrnehmung bestimmte bei jedem Schiff sofort die Klasse und Bewaffnung, noch während er die Position an die Dauntless durchgab. Während er die Schiffe in dem Tank plazierte, den er in seinem Gehirn entstehen ließ, beschäftigten sich andere Teile seines Verstandes mit möglichen Strategien für den bevorstehenden Kampf. Es wurde sofort klar, daß der Feind keine neue oder komplizierte Taktik gegen die Patrouille einsetzen wollte; er wollte sich auf die Überlegenheit der Waffen verlassen. Während der Gegner nur ein Ziel kannte, nämlich die andere Flotte zu zerstören, wollte die Galaktische Patrouille zweierlei erreichen – das Gezücht vernichten und zugleich die Gefangennahme der beiden gegnerischen Schiffe besiegeln.
    Worsels Informationsstrom an die Rigellianer, die den Tank steuerten, wurde in diesem Augenblick durch einen Rat an Kinnison unterbrochen. Selbst wenn Worsel, durch Kallatras Suggestion unterstützt, den Schlachtplan hätte entwickeln wollen, wie er es bei der ersten Auseinandersetzung getan hatte, wäre er nicht zum Erfolg gekommen. Worsel erkannte, daß Kinnisons Strategie auf einen einfachen, direkten Kampf ausging, und daß er keine Energie auf einen langen Anlauf verschwendete. Ein GP-Schiff nach dem anderen löste sich von seinem Kurs und begann im trägen Flug komplizierte Manöver zu vollführen. Aufzuckende Lichtpunkte schienen eine konkave Halbkugel zu bilden, die sich aus der Richtung des Purpurnen Schleiers näherte, immer mehr anwachsend, bis die Öffnung sich auf der anderen Seite wieder schloß. Das gesamte Ranggi-System war von GP-Schiffen umgeben, die am Rande der feindlichen Flottenformationen entlanghuschten, vorstoßend und wieder fliehend, Präzisionsschüsse abgebend, sobald ein individuelles Ziel gefunden war. Zuerst zuckten nur wenige rote Strahlen auf und verblaßten wieder, dann kamen blaue und grüne, bis sich überall schließlich ein Netz aus allen Farben des Spektrums gebildet hatte. Von Zeit zu Zeit zuckte ein helleres Licht auf, wenn ein Ziel getroffen wurde und Atome sich auflösten. Aber die traditionelle Konzentration der Feuerkraft und das Aufblitzen von Abwehrschirmen, wie sie für eine Schlacht dieser Größe typisch waren, blieben aus. Hier wurde mit Rapierstößen gekämpft, ein Stich, dann die Flucht: dünne Energienadeln piesackten den Feind.
    Worsel erkannte, wie genial Kinnisons Strategie war; die überragenden Piloten der Patrouillenschiffe raubten dem Gezücht den Vorteil ihrer überwältigenden Feuerkraft. Die Hälfte der Kanonen war nutzlos, weil sie nicht schnell genug auf die GP-Schiffe ausgerichtet werden konnte, und die andere Hälfte vermochte sich nicht zum wirksamsten Vorstoß zu vereinen. Es stimmte, das Gezücht lenkte die gesamte Macht in die Waffen,

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