Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
Vom Netzwerk:
ersten Blick waren die kleinen hellen Scheiben am sternenbesetzten Himmel wie unterschiedlich gefärbte Edelsteine auszumachen, in der Verstärkung der Teleskope jedoch war der Anblick wirklich blendend.
    Nahezu die Hälfte der Sterne in der Milchstraße hat sich zu Mehrfach-Systemen – zu drei oder mehr Sonnen – zusammengefunden. Nur einer von vier Sternen steht allein, und ein Drittel bewegt sich als Doppelgestirn; und alle strahlen in einer Vielfalt von Blau-, Gelb- und Rottönen, sie sind normal oder riesig, sie pulsieren oder stehen vor der Explosion oder sind bereits gestorben. Das Ranggi-System war ein Dreifach-Gestirn aus einem normalen weißen Stern mit einem orangeroten Riesen. Um diese beiden kreiste eine gelbe Sonne. Kinnison fühlte sich an das vertraute Zeta Cancri erinnert; in diesem System beträgt die Kreisbahn des inneren Paares sechzig Jahre, während der Außenstern als Satellit der beiden in 1150 Jahren einmal eine Umlaufbahn vollendet. Es gab acht große und zweiunddreißig kleine Planeten. Die Kampfzone entwickelte sich in einem ovalen Gebiet zwischen den exzentrischen Umlaufbahnen der Ranggi-Planeten IV und V, die sich der Konjunktion näherten.
    Als Kinnison mit Worsel Kontakt suchte, erkannte er sofort die Krise, die ihrem Höhepunkt entgegenging: eine verwundete Kallatra wurde durch eine Supermentalität der Vernichtung entgegengetrieben. Nur die schützenden Kräfte Worsels und Tongs hielten die titanischen Attacken zurück, die die junge Lens-Trägerin mitzureißen drohten.
    Der abtrünnige Lens-Träger! dachte Kinnison, der damit nicht ganz richtig lag, doch dicht genug bei der Wahrheit, um eingreifen zu können. Und er handelte sofort.
    Kimball Kinnison, in jenem Augenblick der mächtigste Geist in zwei Galaxien, biß die Zähne zusammen und projizierte mit der äußersten Kraft seines Willens. Bis zum letzten Mikrowatt seiner geistigen Energien stützte er Tong und Worsel wie ein von hinten auflaufender Stürmer. Sein plötzliches Auftauchen war so wirksam, als wäre ein zu weit aufgeblasener Ballon mit einer Nadelspitze behandelt worden. Die fremde Wesenheit verschwand mit einem gedankenerschütternden Knall.
    Die wirren Gedanken, die aus dem plötzlichen Sieg hervorgingen, wandten sich zuerst Kallatra zu. Ihr Gedankenblock befreite sie von Schmerzen, doch sie mußte schnellstens ärztlich versorgt werden. Was getan werden mußte, wurde prompt und umsichtig eingeleitet.
    Die anderen waren ebenfalls ziemlich mitgenommen, erschöpft und zu geschwächt, um eine Bemerkung zu machen, doch Kinnison hatte ihre Erleichterung und die dankbare Erkenntnis aufgefangen, daß er der überraschende Helfer gewesen war.
    »Bei Klonos Klauen!« rief Kinnison, der jetzt Gelegenheit fand, seinen Gefühlen Ausdruck zu geben. »Bei Klonos verseuchten Klauen, ihr Burschen hattet euch da wirklich etwas auf die Hörner genommen!« Er durchforschte die Köpfe der anderen. »Alles in Ordnung?« fragte er noch einmal, obwohl ihm alle ein beruhigendes Signal gegeben hatten.
    »Also«, faßte Kinnison die Gedanken aller Beteiligten zusammen. »Wir müssen davon ausgehen, daß sich hier ein falscher Lens-Träger herumtreibt. Das ist schlimm, sehr schlimm, sogar fürchterlich! Andererseits freue ich mich sehr, daß ihr keinen Verräter entlarvt habt. Ich wußte gleich, daß Mentor sich nicht so sehr hätte irren können. Wir haben es hier nicht mit einer Lens von Arisia zu tun. Auf Boskone entstanden und geformt, wie? Bei allen purpurnen palainianischen Höllen, die Lage ist schlimmer, als wir erwartet hatten!« Die anderen empfingen ein geistiges Bild von Kinnison, der traurig den Kopf schüttelte. »Natürlich hat sich unsere Militärabwehr über solche Möglichkeiten stets den Kopf zerbrochen. Mein eigener Vorfahr, Rod der Felsen, sorgte sich um Schwarze Patrouillenangehörige. Um wie viel schrecklicher müßten ihm Schwarze Lens-Träger vorkommen! Wo wir unseren Feind nun aber kennen, können wir Gegenmaßnahmen ergreifen.«
    Kinnison hatte den Schock überwunden und fühlte sich bereit, an andere Probleme zu denken, doch er hielt es für angebracht, sich noch direkt an Kallatra zu wenden. »Sie waren großartig, junge Dame!« Beinahe fügte er hinzu: »Wenn man bedenkt, daß Sie nur ein Mädchen sind«, denn die alte Einstellung ließ sich nicht so schnell über Bord werfen. Mentor hatte die Regeln geändert, und er würde sich an sie halten – er nahm sich vor, seine Vorurteile zu überwinden.
    Noch einmal

Weitere Kostenlose Bücher