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Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Lensmen 08 - Drachen-Lensmen

Titel: Lensmen 08 - Drachen-Lensmen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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diesem neuen Auftreten unberührt geblieben. Ich habe nichts empfangen und offensichtlich solche Visionen auch nicht übermittelt.« Er verlagerte sein Gewicht auf das riesige, plastikumhüllte linke Bein, und diese Bewegung und seine Gedanken offenbarten die Unruhe, die er empfand. Er fürchtete, Kinnison oder Worsel könnten ihn von dem bevorstehenden Einsatz ausschließen.
    »Das unterstreicht eine besondere Tatsache«, schaltete sich Kallatra mit besonderer Betonung ein. »Meine Erklärung ist nicht mehr zufriedenstellend. Damals war sie logisch; genau genommen ist sie das noch immer. Aber ich glaube selbst nicht mehr daran. Bedenken Sie folgendes: an Bord der Hipparchus meldete ich, Tong liege im Delirium und spreche von einem ›Holzpferd‹. Aber ich weiß nicht, warum ich das sagte.«
    »Holzpferd?« Gleichzeitig blitzte in Worsels und Kinnisons Kopf Verstehen auf, und sie sahen sich an – Kinnison hatte die Augen weit aufgerissen, Worsel die seinen bis auf das Äußerste ausgestreckt.
    »Jetzt sieht man das alles ganz klar, nicht wahr?« fragte Kinnison. »Holzpferd! Jemand dringt wie ein trojanisches Pferd in unser Netz ein – als Lens-Träger akzeptiert, in Wirklichkeit aber gar kein echter Angehöriger unseres Kreises.«
    »Oder ein Verräter«, unterstellte Worsel.
    »Ein wurmstichiger Apfel?« Kinnison war entsetzt. »Das hat es bisher noch nicht gegeben.«
    »Er könnte krank oder wahnsinnig sein«, ließ Worsel nicht locker. »Ich könnte mir Umstände vorstellen ...«
    »Ich auch«, sagte Kinnison zustimmend. »So etwas wäre möglich, ist aber doch sehr unwahrscheinlich. Ein Verräter ...« Er fuhr sich mit den Fingern durch das Haar und schüttelte langsam den Kopf, eher staunend als ablehnend.
    »Viele Lens-Träger sind vermißt, ohne daß wir wissen, wo sie abgeblieben sind«, fuhr Worsel fort.
    »Ein solcher Lens-Träger hätte sich in unsere Lens-Konferenz schleichen können«, sagte Kinnison zustimmend und befaßte sich zum erstenmal ernsthaft mit dem Gedanken. »Etwas Ähnliches, das muß ich zugeben, hatte ich mir schon vorgestellt; anders wären die Auswirkungen nicht zu erklären. Die Meldungen über dunkle Schatten und Umrisse und dergleichen ...«
    »Rätselhaft ist nur, warum Worsel und Tong davon betroffen waren«, sagte Kallatra nachdenklich. »Ich glaube, es hat irgendwie mit meinen psychischen Kräften zu tun. Vveryl jedoch hat nichts gespürt.«
    »Da bin ich Ihrer Meinung, Kallatra«, sagte Worsel. »Ich glaube auch, es hat mit Ihrer El-sike zu tun. Vielleicht waren Sie aber das Ziel – eine Tatsache, die uns nicht aufging.«
    »Das ergibt einen Sinn«, sagte Tong. »Ich hätte die Hipparchus beinahe vernichtet. Wäre es mir gelungen, hätte ich Sie mit zerstört.«
    »Wenn Tong und ich nur zufällig in die Erscheinung hineingezogen wurden«, sagte Worsel, »oder wenn wir vielleicht nur in zweiter Linie angesprochen wurden, was hat uns dann so empfänglich dafür gemacht?«
    »Ich könnte es vermuten«, sagte Kinnison bedrückt. »Der Verräter ist ein Velantier.«
    Lange Sekunden hindurch sagte niemand etwas, wurde kein Gedanke übermittelt.
    Um die Spannung zu beenden, wechselte Kallatra schnell das Thema. »Warum gehen wir dieses Problem nicht durch, indem wir frei in die Gedanken des anderen springen und zurück? Damit meine ich nicht, daß sämtliche Gedankenschirme abgebaut werden sollen, sondern denke mir eher einen gemeinsamen Geist, der auf ein wichtiges Ziel hinarbeitet?«
    »Das bringt nichts«, sagte Worsel. »Wir haben feststellen können, daß einzelne Diskussionen mit unabhängigen Gedankenprozessen eine größere Vielfalt an Ideen erbringen – denn so kann jeder seinen eigenen Gedankengängen nachhängen. Außerdem müssen wir nun mit einer zusätzlichen Gefahr rechnen, denn der größere Kreis wäre leichter von einem Unbefugten abzuhören.«
    »Worsel«, sagte Kinnison, und sein Gedanke strömte so langsam wie gesprochene Worte. »Kannst du dir vorstellen, daß hinter den ganzen Ereignissen ein überlegener Overlord stünde? Oder daß der velantische Verräter womöglich unter der Aufsicht eines Eich-Überwachers arbeitet, wenn man an die kalte, giftige Atmosphäre Zebubs denkt?«
    »Diese schreckliche Möglichkeit ist mir auch schon durch den Kopf gegangen.«
    »Das könnte bedeuten«, fügte Kallatra hinzu, den seine Theorie über die Verwicklung der El-sike sehr bedrückte, »daß hier die Hyperdimension im Spiel ist – oder die vierte oder irgendeine

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