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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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aus Rigelston auf Rigel IV stammte, jemals Lens-Träger Zweiter Ordnung hatte werden können, war erstaunlich – ganz zu schweigen von der Tatsache, daß er den militärischen Geheimdienst der Patrouille und die allgemeinen Geheimdienste leitete und darüber hinaus die besonders geheimnisvollen ASM geschaffen hatte.
    »Ich kenne Ihre Besorgnis«, fuhr der Rigellianer fort. »Ich werde nicht in Ihren Verstand eindringen, auch wenn Sie mich ließen. Ich werde Ihren Namen nicht weiterverbreiten. Und seien Sie unbesorgt, kein Rigellianer wäre so unhöflich, sich in unser Gespräch zu drängen. Es gab also wirklich keinen Grund, diesen lächerlichen Treffpunkt zu wählen.«
    Der Lens-Träger war nicht gekränkt. Rigellianer, von einem starken Drang zur Individualität beseelt, äußerten sich zu Hause unverblümt, und nur wenige verließen jemals ihren Planeten; denn die Weltraumfahrt und der Handel zwischen den Welten bedeuteten ihnen wenig. Vor allem interessierten sie sich derzeit für anthropologische Fragen bei Fremdrassen und betrieben auf Distanz ihre Forschungen über geistige Kontakte. Es war nicht einfach, eine ausreichende Zahl Rigellianer zu finden, die sich dem galaktischen Altruismus verschreiben wollten, obwohl sie alle jenen Witz, jene Weisheit, jene außergewöhnliche geistige Kontrolle und Wahrnehmungsfähigkeit besaßen, die feste Materie mühelos überwanden. Nein, die Offenheit des Rigellianers konnte niemanden kränken, wußte man doch, daß er und seine Artgenossen sich niemals unverschämt äußern würden und absolut unbestechlich waren.
    »Da Sie Geheimagent sind«, fuhr der Rigellianer fort, »und Lens-Träger, müßten Sie eigentlich direkten Kontakt mit Tregonsee aufnehmen können, wenn Sie wollten. Sagen Sie mir eins: Inwieweit ist Tregonsee tot?«
    »Das kann ich nicht beantworten.«
    »Sie können oder Sie wollen nicht?«
    »Sir, ich werde notieren, daß Sie diese Information angefordert haben, mehr kann ich dazu nicht sagen.«
    »Dann muß ich klarstellen, daß wir bereits dem Galaktischen Koordinator der Zweiten Galaxis eine Botschaft übermittelt haben, des Inhalts, daß wir diese Tatsachen innerhalb weniger Stunden wissen müssen, andernfalls wir gezwungen wären, die Situation allen Rigellianern und unserer und Ihrer Galaxis und im ganzen erforschten Universum bekannt zu machen. Der Tod eines Rigellianers ist eine schlimme Sache, Sir. Dabei berücksichtigen wir durchaus, daß in Ihrer Galaxis noch ziemlich viele unkontrollierte Elemente in Bewegung sind, und daß Ihre Abteilung für Sondermissionen wirklich etwas Einmaliges darstellt, in bezug auf Ihre Probleme und Ihre Gegner. Diese Haltung gestattet es uns aber nicht, die Verantwortung gegen uns selbst zu vergessen. Wir verfügen über klare Beweise, daß jemand, der sich Tregonsee nannte, von unseren Feinden, den Boskoniern, gewaltsam umgebracht wurde.«
    Die Worte des Rigellianers ließen eine Woge des Entsetzens durch den Körper des Lens-Trägers fahren. Unwillkürlich erschauderte er – trotz der unbeschreiblichen Hitze. In solchen Dingen waren Rigellianer unfehlbar. Dabei bestürzte ihn weniger die direkt an Kinnison gerichtete Botschaft, die die vom Geheimdienst auferlegte Geheimhaltung durchbrach. Vielmehr erschreckte ihn das Gefühl, daß er hier eine Wahrheit vernahm, daß ein Gerücht sich zur Wahrheit verdichtete. War Tregonsee, sein heldenhafter Vorgesetzter, womöglich der größte unter Millionen von Lens-Trägern, wirklich tot?
    Zum erstenmal hielt er es nicht mehr für ausgeschlossen, daß der Geheimbericht über Tregonsees Ermordung stimmte.
    Was war in der Stadt Rohyl auf dem Planeten Preeko geschehen, weit entfernt in der Zweiten Galaxis ...?

1
     
     
    Eine schwarze Gestalt klebte dreihundert Meter über dem trockenen Wehrgraben an der Außenmauer des Schlosses. Zwei Hände und ein Fuß preßten sich in die Mörtelfugen der graubraunen Steine aus versteinertem Holz, während der zweite Fuß langsam emporscharrte und einen neuen Halt suchte. An Hand- und Fußgelenken hing ein dünner, fleckiger graubrauner Tarnmantel.
    Im nächtlichen Schein der Burgbeleuchtung, die von unten heraufstrahlte, war der veganische Katzenmann so gut wie unsichtbar. An der Spitze des gleichgewichtstützenden, gekrümmten Schwanzes war eine kleine, aber tödliche elektrische Waffe festgeschnallt, deren Auslösedrähte unter abrasierter Haut an Nervensträngen endeten.
    Zwei Meter über ihm erstreckte sich die Kante eines glatten

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