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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Staatsgasts Tregonsee, persönlicher Repräsentant Kimball Kinnisons, des Galaktischen Koordinators, auf einer Mission von größter Bedeutung und Geheimhaltung, würde Preekos Ehre für immer beschmutzen. Vielleicht ließ sich die Patrouille sogar zu einer Überreaktion hinreißen. Die Folge könnten Terrorismus, Revolution, sogar ein Krieg sein. Dieser unsichere Winkel der Zweiten Galaxis, der gesamte Verkümmerte Arm, mochte ins Chaos gestürzt werden. Der Tod des S.I.S.-Geheimdienstleiters konnte die Entwicklung der Zivilisation und die Pläne des Kinnison-Regimes, Frieden in die Zweite Galaxis zu tragen, zunichte machen. Mit der Schande der Galaktischen Patrouille würde Boskone erneut sein Haupt erheben. Und Mando konnte die Rolle des gefürchteten, unbestrittenen Helden spielen – vorausgesetzt, daß er noch einen weiteren Mord beging, schnell und verstohlen, an seinem alten Lehrer und einzigen Rivalen Eramista. Erst dann stand für Mando der Weg in die Unsterblichkeit frei.
    Noch eine und acht Zehntel Sekunden.
    Der unbekleidete, pelzige Körper Mandos war über den Teppichboden gekrochen, unterhalb der unsichtbaren Wachstrahlen, die den Raum absuchten und die vermutlich nicht nur mit Alarmsignalen, sondern auch mit Schußanlagen verbunden waren. Nun hockte er in der Ecke zwischen Boden und Wand und hatte Kopf und Hände in die Türöffnung des Schlafraums gesteckt; so verschmolz er beinahe mit dem Teppich. In der linken Hand hielt er einen Sub-Delta-Strahlenprojektor, in der rechten einen DeLameter-Einschüsser; beide Waffen waren mit seinem Ausrüstungsgurt verbunden.
    Noch neun Zehntel Sekunden.
    Mando brauchte sich um die roten Linien seines Detektors nicht mehr zu kümmern – direkt vor ihm bewegte sich in geduckter Stellung und mit phantastischem Tempo ein preekoanischer Lens-Träger. Mando blinzelte und ließ vor seinem inneren Auge ein erstarrtes, sehr detailliertes Bild des Lens-Trägers erstehen, das er augenblicklich untersuchte und auswertete. Der Preekoaner hatte Größe und Gestalt eines großen Telluriers, besaß jedoch den deutlich verlängerten, haarlosen braunen Kopf seiner Rasse. Die Lens schimmerte auf der hohen Stirn. Gepanzert war er von den Zehen bis zum Kinn.
    Der Lens-Träger sah Mando nicht. Der Preekoaner ging zur Flurtür und drückte auf einen Kommunikationsknopf, der nicht funktionierte. Er stieß einen Fluch aus und drehte sich blitzschnell um – jetzt erst entdeckte er den Veganer.
    Die Waffe an Mandos Schwanzspitze ließ ihre Energie gegen die flirrende Lens anbranden, neutralisierte sie vorübergehend und blendete den Lens-Träger.
    Ein einziger, bleistiftdünner Trennstrahl aus dem Sub-Delta-Strahler fuhr dem Preekoaner unter dem Kinn in den Kopf, durch das Gehirn hinter der Lens und zur Schädelkrone hinaus. Während der Körper noch leblos zu Boden stürzte, richtete Mando den Blick wieder auf den Schlafraum und sah sein Opfer, den massigen Rigellianer, bedächtig näherschlurfen.
    In diesem Augenblick erhellte ein greller Lichtblitz vom Fenster das Zimmer, dichtauf gefolgt von einem gewaltigen Explosionsknall. Das Gebäude erbebte in seinen Grundfesten. Der Rigellianer hielt inne und wich zurück; dabei wurde er sichtlich kleiner: der zylindrische Torso verkürzte sich und gewann gleichzeitig an Umfang. Obwohl für Mando die Explosion ebenfalls überraschend kam, zuckte er nicht zusammen; sein mentaler Schirm hielt und ließ auch nicht den geringsten verräterischen Impuls durch. Dennoch wußte er, daß man ihn bemerkt hatte – nicht optisch im Licht vor dem augenlosen Lens-Träger, sondern aufgrund der atmosphärischen Verzerrungen: eine Katzenmenschsilhouette in einem Bad von Vibrationen.
    Noch während die Explosion das Zimmer erschütterte, reagierten Mandos Muskeln mit glatter Bewegung auf das Auftauchen des Rigellianers. Auf größtmögliche Schnelligkeit trainierte Reflexe brachten die Schwanzwaffe und den Sub-Delta-Strahler in Aktion – die Explosion grollte noch durch Fenster und Mauern, da gleißten die Schüsse.
    Tregonsee war wie aufgespießt. Sein Körper verharrte in gelähmter Starre, umgeben von einer flackernden blauen Aura.
    Mandos Finger drückten den DeLameter-Auslöser zur Hälfte, bis dicht vor den Druckpunkt, der den tödlichen Schuß auslösen mußte, doch er vermochte die Tat nicht zu vollenden. Ein leises, an- und abschwellendes Summen, das von dem am Boden ruhenden Kristall ausging, bannte seine Finger. In diesem entscheidenden Moment

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