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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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angebracht. Sie können gehen. Viel Glück, Cloudd.« Damit wandte sie ihm den Rücken zu. Er war ein Niemand, sie hatte zu tun – trotzdem schmerzte ihn die Behandlung. Er stolzierte aus dem Raum und begab sich in das ihm zugeteilte Quartier, um sich schnell zu waschen und eine kleine Mahlzeit einzunehmen, ehe der Weiterflug begann.
    Aber es wurde kein schneller Weiterflug. Statt dessen rief man ihn wieder in die G-2-Sektion. Der weibliche Major erwartete ihn und führte ihn mit einem unpersönlichen Nicken, das von keinem Lächeln begleitet war, in den benachbarten Kontrollraum. Dort saß der Kapitän in einem Kommandostuhl, ein jung aussehender Chickladorier mit einem metallenen linken Arm. Auf seinen Schultern schimmerten Admiralsstreifen als »zeitweiliger Rang«. Noch mochte er sich Kapitän nennen, doch für den Rest der Flotte war er eindeutig Admiral der Sondereinheit.
    Als die beiden näherkamen, wandte er sich um, eine Bewegung, die beim Major ein Lächeln auslöste. Sie kann also doch lächeln! dachte Cloudd sarkastisch und er legte sich sofort verlegen eine strengere Geistesbarriere auf. Es war ein wirklich anziehendes Lächeln.
    »Hallo, Cloudd«, sagte der Kapitän-Admiral. »Willkommen an Bord. Leider wird sich Ihr Flug ein wenig verzögern. Vielleicht nur einige Minuten, vielleicht auch um Stunden. Wir stehen im Begriff, einigen Piraten eine Lektion zu erteilen. Für einen VIP wie Sie ist dabei der sicherste Platz an meiner Seite. Außerdem wird es Sie interessieren, die Abläufe zu beobachten.«
    Cloudd sah sich in der Zentrale um, die viel ausgedehnter, komplexer und verwirrender war als die Kontrollräume des Komm-Schiffes, mit dem er vertraut war. Er befand sich hier an Bord eines Kampfraumers der höchsten Klasse. Überall blitzende Lämpchen, flackernde Anzeigen und leise akustische Signale der unterschiedlichsten Art. Vor dem Admiral ein großer Bildschirm, auf dem in schneller Folge verschiedene Raumausschnitte in unterschiedlichen Vergrößerungen gezeigt wurden. Cloudds ungeübtes Auge nahm diese Bilder als ein verwischtes Aufzucken wahr, nur ab und zu durch das scharfe Bild von einem oder einem Dutzend Patrouillenschiffen unterbrochen. Zu sehen waren viele schmale, lange Zerstörer, größere rundliche Kreuzer und hinter den größeren Einheiten ein Gewirr von Versorgungseinheiten. In der Mitte des Saals breitete sich eine große Gruppe Rigellianer aus, die vor Einzelkontrollen hockten, massig, aber gleichwohl nicht zu zählen, weil zwischen dem Kapitän und ihren Rückenpartien zahlreiche Kästen und Konsolen aufragten. Zu sehen waren auch verschiedene andere Rassen in Patrouillenuniformen. Die eher humanoiden Lebensformen trugen vollständige silbergraue Tuniken, Hosen, Gürtel, und Stiefel. Dann gab es verschiedene Abstufungen der Bekleidung bis hinab zu den Rigellianern, die praktisch nackt auftraten; ihre ledrige Haut war lediglich von allerlei Gurten überzogen. Cloudd suchte nach dem weiblichen G-2-Major, aber die Frau war wieder gegangen.
    Ein Helfer hatte hinter den Kommandositz des Kapitäns einen Sessel mit kopfhoher Rundumlehne freigemacht und bedeutete Cloudd, sich niederzulassen. Er kam der Aufforderung nach und stellte fest, daß hinter seinen Ohren Lautsprecher angebracht waren und links und rechts in seinem Blickfeld ein halbes Dutzend Sicht-Displays flackerten, zu deren Beobachtung er nur leicht den Kopf zu drehen brauchte.
    Eine der Stimmen, die er vernahm, sagte auf Englisch: »Alles anschnallen oder festhaken. Wir rücken vor.« Am linken Rand seines Blickfeldes begann ein rotes Licht zu flackern, das Zeichen für den Kampfeinsatz. Eine zweite Stimme sagte: »Man richtet eine Kommunikation an uns.« Überall knisterten statische Geräusche, als der Modulator weit aufgezogen wurde. Dann: »Hier spricht Boskone. Wir verlangen Ihre Kapitulation!«
    Lächerlich! dachte Cloudd, und ein heißer Zorn der Entrüstung stieg in ihm auf, eine Woge, die er sofort wieder unterdrückte. Ganz ruhig! ermahnte er sich und bekam sich wieder in den Griff. Offensichtlich handelte es sich bei dem Gegner um eine größere Flotte, als man bisher angenommen hatte. Doch im Krieg zwischen der Patrouille und Boskone gab es keine Kapitulation. Oder zumindest nur sehr selten. Auf keinen Fall würde sich ein Schiff ergeben – da würde man lieber sterben. Und natürlich auch keine Flotte – deshalb war die Aufforderung ausgesprochen dumm. Dumm? Nein, sie gehörte zur Psychologie der Piraten, die

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