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Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Lensmen 09 - Lensmen von Rigel

Titel: Lensmen 09 - Lensmen von Rigel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David A. Kyle
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Stimme: »Anweisung der Patrouille. Verzichten Sie auf jede aggressive Bewegung. Weisen Sie Ihre Identifikation vor. Hier spricht die Patrouille! Sie stehen ab sofort unter GP-Kontrolle.«
    D. D. Cloudd war weder wütend noch erstaunt über den lauten Empfang. Als Patrouillenangehöriger wußte er, daß jedes vorübergehend unidentifizierte Schiff, das in das Operationsgebiet eindrang, als Gegner behandelt wurde, bis es sich als Freund erwies, besonders bei höchstem Alarm oder auf einem Schlachtfeld. Gleichzeitig spürte er in seinem Kopf das Kribbeln mehrerer forschender Gedankenvorstöße. Er wehrte sich nicht gegen das Eindringen, wenngleich er die vertraulichen Kenntnisse, die er besaß, eng abschirmte; vielmehr ging er auf das respektvolle Vorgehen der Kundschafter ein und half, so gut es ging, bei der Untersuchung seiner Motive.
    Die Vorstöße hörten auf, und eine Stimme in seinem Kopf sagte: »Drei Gewöhnliche zum Durchlassen. QX. Willkommen, Patrouillenangehörige!« Cloudd spürte, wie die Traktorstrahlen die Fähre lange Zeit durchschüttelten, als führte man sie durch die verschiedensten Kraftfelder und Abwehrschirme, die zahlreiche Schiffe umgaben. Schließlich kam es zu einer ruckhaften Bremsung. Cloudd war von zwei Empfindungen beherrscht: Erstens hatte er etwas dagegen, als »Gewöhnlicher« bezeichnet zu werden, nur weil er keine telepathischen Fähigkeiten und keine außersinnlichen Kräfte besaß – Lens-Träger waren für ihn nie besser gewesen als er, nur anders; und zweitens überraschten ihn die Sicherheitsmaßnahmen der Patrouillenflotte, die sich wie in einer Kampfzone abgeschottet hatte.
    Den Grund für die Vorsichtsmaßnahmen begriff er, als er im Durcheinander des G-2-Lageraums vor der Chefin des G-2-Geheimdienst-Sektors stand, die dem Kommandanten der Sondereinheit unterstellt war.
    »Techniker Cloudd«, sagte die G-2-Chefin, »wir nähern uns einer Flotte von Piratenschiffen und bereiten den Angriff vor. Deshalb habe ich nicht viel Zeit für Sie. Mir ist von meinem S.I.S.-Kommandanten befohlen worden, Sie und Ihr Gepäck so schnell wie möglich mit einer Eskorte nach Klovia zu schaffen. Wir werden uns die Zeit nehmen, Ihre Gedanken in bezug auf Ihre Mission aufzuzeichnen und unabgehört zu versiegeln, für den Fall, daß Sie Ihr Leben verlieren sollten. Sobald das erledigt ist, werde ich drei Schiffe abstellen – darüber muß ich mich noch mit G-1 verständigen – also, sagen wir: zwei Schiffe. Ich gebe Ihnen zwei Schiffe, die Sie nach Klovia begleiten. Es wird sich um unsere besten Einheiten handeln. Die Hälfte unserer Flotte ist mit dem neuesten Freiantrieb ausgestattet. Sie werden also mindestens mit einer Geschwindigkeit von zehn hoch sieben vorankommen, wenn Sie damit etwas anfangen können. Am Ziel werden Sie nach unserer Zeitrechnung irgendwann morgen sein, nach einer Reise von über achttausendneunhundert Lichtjahren. Schneller geht es nicht. Sie werden nicht das Kommando führen, doch einer meiner Lens-Träger wird in Gedankenverbindung mit Ihnen ausharren, für den Fall, daß Sie sich aus Bedrängnis melden müssen. Das ist alles, Cloudd. Viel Glück.«
    Die GD-Leiterin wandte sich zu einem Gebilde um, das offenbar ein Lagertank war, und berührte ungeduldig seinen Vorhang. Offenbar wartete sie darauf, daß Cloudd sich entfernte. Der Vorhang sollte verhindern, daß Außenseiter wie Cloudd Dinge sahen, die sie nichts angingen.
    »Es tut mir leid, Major«, sagte Cloudd, der Haltung angenommen hatte wie ein gehorsamer Patrouillenangehöriger – was er ab und zu auch gern war, solange er die Rolle nicht ständig spielen mußte. »Ich kann es nicht zulassen, daß meine Gedanken aufgezeichnet werden.« Ihm gefiel das hochtrabende Auftreten der Sektoren-Leiterin nicht. Der Empfang hatte ihn nervös gemacht – die rücksichtslos heftige Landung, die Bezeichnung als »Gewöhnlicher«, das unpersönliche Gespräch, der unnötige Hinweis darauf, daß er nicht das »Kommando« führen würde, die Vorstellung, einen Fremden in seinem Kopf beherbergen zu müssen, so positiv dieser Gedanke auch war. Außerdem irritierte ihn die Tatsache, daß der Sektor von einer tellurischen Frau geleitet wurde. Wohl weil sie ihre Arbeit sichtlich beherrschte, während sie gleichzeitig wunderschön und feminin war.
    Sie hörte seine Worte, reagierte aber einen Sekundenbruchteil lang nicht. Dann sagte sie. »QX, Cloudd. Im Grunde habe ich nicht die Macht, Sie zu zwingen. Ich hielt es nur für

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