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Leola

Leola

Titel: Leola Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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als auch mit Chloe zu
haben. Gleich darauf näherten sich Schritte dem Wohnzimmer. Willi schien noch
mehr in sich zusammenzuschrumpfen, während Amory sein
Glas austrank und erneut nach der Flasche griff.
    Leola
Smith betrat als erste das Zimmer. Sie trug einen Robin-Hood-Hut, den sie weit
über die dunkle Brille heruntergezogen hatte, einen schimmernden
Vinyl-Regenmantel und kniehohe schwarze Stiefel. Sie sah aus wie die Heldin
eines dieser alten Spionagefilme aus den dreißiger Jahren, in denen man die
Schurken immer sofort erkannte, weil sie gebrochen englisch sprachen und
niemals ihre Hüte abnahmen. Chloe umklammerte fest
ihren Arm und führte sie zur Couch, als wäre sie eine kleine alte Lady. Victor
starrte sie mit dem Ausdruck törichter Bewunderung an, wie man ihn gelegentlich
in den Augen eines Schoßhundes sieht, und räusperte sich ein paarmal in dem
entschlossenen Bemühen, etwas zu sagen; aber dann verließ ihn der Mut, und er
hob statt dessen das Glas an die Lippen.
    Emmanuel
erschien auf der Schwelle in einem konservativen dunklen Anzug, in dem er
aussah wie der Präsident irgendeiner ausländischen Bank eines fernen Erdteils,
die lediglich Kriege und Hungersnöte finanziert. Er wartete, bis er jedes
einzelne Gesicht eingehend gemustert hatte, dann ging er zur Mitte des Zimmers.
Vier Schritte hinter ihm kam Cary in einem noch konservativeren Anzug, in dem
er wie ein gutangezogener Strolch aussah.
    »Mr. Holman .« Emmanuel neigte eine Spur den Kopf. »Wie Sie
sehen, bin ich sofort nach dem Eintreffen Ihres mysteriösen Telegramms
gekommen.« Das schrille Kichern kam und ging wie der Punkt nach einem Satz.
»Ich nehme doch wohl an, daß Sie mich nicht enttäuschen werden, nachdem wir so
schnell so weit geflogen sind?«
    »Hoffentlich
nicht, Mr. Emmanuel«, sagte ich höflich.
    »Victor,
mein guter Freund.« Er strahlte Amory an. »Wie geht
es Ihnen denn?«
    »Immer
gleich.« Amory grinste nervös. »Miserabel.«
    Emmanuel
hatte bereits das Interesse verloren. Er wandte langsam den Kopf und blickte
Willi an. »Und wie gefällt es meinem Täubchen in Amerika?«
    »Sehr
gut, vielen Dank, Raphael«, sagte sie mit klarer, dünner Stimme.
    »Dann
wären wir also alle beisammen.« Er nickte schnell. »Ich habe Mike mitgebracht,
weil er Tolver als seine persönliche Angelegenheit
betrachtet.« Er machte eine hilflose Handbewegung und betrachtete Cary mit
tolerantem Lächeln. »Ich kann mich nicht mit ihm darüber streiten.«
    »Victor«,
Cary tat zum erstenmal den Mund auf, »wie wär’s mit
was zu trinken?«
    »Na
klar, alter Freund.« Amory suchte angestrengt nach
einem frischen Glas und griff nach der Flasche. »Trinken Sie immer noch
Scotch?«
    »Auf
diese Weise ist Mr. Emmanuel reich geworden.« Cary lachte kurz. »Er hat die
ganze Brennerei aufgekauft, die meine Leib- und Magenmarke herstellt.«
    »Na,
so was!« Amory brach in Gelächter aus.
    »Sehr
komisch.« Emmanuel nickte schnell, machte eine kleine abwehrende Handbewegung,
und die beiden waren plötzlich still. »Die Zeit für Späßchen kommt später —
vielleicht. Jetzt muß Ernst gemacht werden.« Er ging zur Couch, setzte sich
neben Leola Smith und schlug dann bedächtig die Arme über der Brust
übereinander. »Bitte, fangen Sie an, Mr. Holman .«
    Ich
erzählte ihm die ganze Geschichte von dem Zeitpunkt an, als ich den falschen Mierson in seinem Büro entlarvte, bis zu dem Augenblick,
als ich das verfallene Motel fünfundsiebzig Kilometer weiter oben im Norden
verlassen hatte. Ich versuchte, mich kurz zu fassen, aber trotzdem dauerte es
ziemlich lange, bis ich fertig war. Als ich geendet hatte, betrachteten mich
seine graubraunen Augen mit der kaltblütigen Berechnung eines Piranha-Fischs.
    »Sie
behaupten, der echte Mierson sei von Tolver dahingehend instruiert worden, er solle Sie ein paar
Tage hinhalten, während der er sich angeblich mit Tolver in Verbindung setzen wollte? Aber dann erzählen Sie, Tolver sei seit über drei Wochen tot gewesen und in der Scheune vergraben worden?«
    »Entweder
hat Mierson gelogen oder jemand hat Tolvers Stimme imitiert, als Mierson angerufen wurde«, sagte ich. »Aber Tolver ist
wirklich tot. Ich kann es beweisen.«
    »Wie
wollen Sie das beweisen?«
    Ich
hob die Filmrolle, so daß er sie sehen konnte. »Lassen Sie das mal durch den
Projektionsapparat laufen. Es dauert nicht lange.«
    Leola
Smith wandte Willi den Kopf zu. »Haben Sie ihm alles erzählt?«
    Willi
nickte schnell. »Zum richtigen Zeitpunkt,

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