Sternenfaust - 199 - Das Ende (2 of 2)
S.C.S.C. STERNENFAUST III
12. Mai 2274, 19:05 Uhr
»Das ist es?«, fragte Dana.
Sie stand vor einer lachhaften Holzhütte, die im Inneren offenbar hell erleuchtet war. Sollte das wirklich das Licht gewesen sein, das sie von Weitem erblickt hatte?
»Sieht so aus«, erwiderte Daniel. »Von so einem Kosmischen Panthesaurum hätte man wohl mehr erwartet.«
Als Dana hinter sich Explosionen hörte, drehte sie sich um. »Was geht dort vor?«, wollte sie wissen.
»Ich schätze, deine Männer versuchen, die fremden Schiffe zu bekämpfen.«
»Ich muss zurück«, sagte Dana. »Ich kann meine Leute nicht im Stich lassen. Nicht für eine lachhafte Hütte.«
»Du kannst nichts für sie tun, Dana«, sagte Yngvar. »Deine Leute verschießen wahrscheinlich nur ein paar Gaussprojektile in der wahnwitzigen Hoffnung, eine Ameise könnte gegen einen Orphanen ankommen.«
»Ich soll also meinen Leuten den Rücken kehren, weil sie ohnehin verloren sind.«
»Denen passiert schon nichts«, winkte Daniel ab.
In diesem Moment öffnete sich die Tür der Hütte mit einem leisen Knarzen. Licht trat daraus hervor.
Dann erkannte Dana, wie sich in dem gleißenden Licht eine Silhouette bildete, die allmählich immer konkretere Formen annahm.
Es war die Form einer Kutte.
Einer Mönchskutte!
»Bruder William«, stammelte Dana. »Was … was geht hier vor?«
Der Christophorer-Mönch lächelte. »Wir warten schon alle auf euch.«
»Wir?«, sagte Dana und fragte sich, ob Bruder William unter Drogen stand. Er tat so, als wäre all das hier vollkommen normal. »Wer sind wir?«, wollte Dana wissen.
»Wir sind die Dodekoren«, erklärte Bruder William. »Wir alle sind hier:
Asuro, Lieutenant Sobritzky, Commander Mutawesi, Commander Austen, Missie, Shesha’a, Lieutenant Jamil, Lieutenant Brooks. Und Sie drei!«
»Was ist mit Romana Hel’gara?«, wollte Dana wissen. »Ist sie nicht ebenfalls hier?«
In diesem Moment erschien die Gestalt von Romana Hel’gara im Türrahmen der Hütte. Ihre Augen leuchteten, und sie sagte: »Willkommen, Dana Frost. Ich bin die GRAFSCHAFT.«
Dana Frost hatte diese Stimme schon einmal gehört. Es war damals, als sie sich im »Auge des Universums« befunden und erstmals von den Akoluthoren erfahren hatte. { * }
»Das hatte ich nicht kommen sehen«, murmelte Daniel.
»Komm herein, Dana Frost. Wir müssen miteinander reden.«
Dana hatte im Moment nur ein Gefühl: Das war eine Falle! Und sie hatte auch allen Grund dazu, dies für eine Falle zu halten.
Der Planet, auf dem sie gelandet waren und den sie in einem Anfall von unangebrachtem Optimismus Future getauft hatten, hatte sich als Falle erwiesen. Dieser Planet hatte ihnen ein Paradies vorgegaukelt, dabei herrschten auf ihm heftige Stürme und Unwetter. Daher war die STERNENFAUST III bei einem Landemanöver auch abgestürzt.
Und dann waren nach und nach alle Besatzungsmitglieder verschwunden, die einmal die Träger von Akoluthoren gewesen waren.
Die Akoluthoren. Dreizehn davon hatten sie gefunden, obwohl es laut der Legende nur zwölf hätte geben sollen. Mit diesen Akoluthoren, die sie auch als »Sternen-Amulette« bezeichnet hatten, sollte es ihnen angeblich gelingen, das »Kosmische Panthesaurum« zu finden, um dort den »Kosmischen Appell« zu äußern.
War es nun so weit? Konnte sich Dana nun einfach die Große Leere vom Hals schaffen, die Milchstraße zurückwünschen und zu den Solaren Welten zurückkehren?
Oder war es wieder nur eine Täuschung? Sollte Dana erneut mit einer falschen Hoffnung hereingelegt werden?
Dana war längst nicht so weit, ihr Misstrauen abzulegen.
»Mit wem spreche ich?«, wollte Dana Frost wissen.
Romana Hel’gara, die Wanagi mit den stechend blauen Augen, starrte Dana durchdringend an. Als Dana die Antwort hörte, schien diese nicht aus dem Mund der Wanagi zu kommen, auch wenn sich ihre Lippen bewegten. Die Antwort kam scheinbar aus dem Raum, der Dana Frost umgab.
»Du, Dana Frost, sprichst mit der GRAFSCHAFT«, lautete die Antwort. »Du hast dein Ziel erreicht.«
»Mein Ziel habe ich erreicht, wenn die Große Leere beendet ist und nie wieder zurückkommt«, sagte Dana.
»Alles zu seiner Zeit«, dröhnte es in Danas Kopf. »Alles zu seiner Zeit!«
Dana blickte in die ratlosen Augen der anderen. Sie konnte an den Gesichtern der ehemaligen Dodekoren ablesen, dass auch sie die Stimme gehört hatten.
»Was soll ich tun?«, rief Dana. »Was erwartest du diesmal von mir?«
»Ich erwarte nichts«, lautete die
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