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Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle)

Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle)

Titel: Leonardo und die Verschwörer von Florenz Teil 3 von 3 (Da Vincis Fälle) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alfred Bekker
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brauchte dann nicht mehr Wasser holen.
    Wenn man das Wasser benutzt hatte, floss es wieder in den Fluss –
    und zwar ein Stück stromabwärts.
    Das ist es!, dachte Leonardo.
    Er fand es sehr seltsam, dass die Römer, die doch vor langer Zeit gelebt hatten, schon Kanäle besaßen während sie in der Zwischenzeit aus der Mode gekommen zu sein schienen.
    War es möglich, dass gute Ideen einfach im Verlauf der Jahrhunderte wieder vergessen wurden?
    Vorsichtig tastete sich weiter.
    Schließlich machte der Gang eine Biegung und am Ende tauchte ein Licht auf. Das war der Ausgang. Endlich!, dachte Leonardo. Immerhin konnte er jetzt sehen, wo er hinlaufen musste. Ein Geräusch, das ihn schon eine ganze Weile begleitet hatte, erfüllte nun das Gewölbe. Es war das Rauschen des Flusses, der durch Florenz zog und dann irgendwann viel später in das ligurische Meer mündete.
    Leonardo war froh, als er endlich den Ausgang erreichte. Das Tageslicht blendete ihn. Er ging ins Freie und stieg die Böschung am Fluss empor. Der Arno hatte im Moment wenig Wasser. Das Ufer war sehr breit und das letzte Stück sogar sumpfig, weil es erst vor kurzem ausgetrocknet war.
    Als Leonardo die Böschung erklommen hatte, sah er sich um. Jetzt war er mitten in Florenz. Einige der vornehmen Damen und Herren, die in ihrer edlen Garderobe am Flussufer entlang spazierten, sahen ihn etwas überrascht an und wunderten sich, woher er so plötzlich aufgetaucht war.
    Jetzt musste er sich nur noch zu dem Wirtshaus durchfragen, das Ricardo erwähnt hatte.
    Es dauerte Stunden, bis er Antonios Taverne schließlich in einer schmalen Seitengasse gefunden hatte. Immer wieder war er von den Leuten, die er gefragt hatte, auf falsche Wege geschickt worden, weil sie selbst nicht richtig Bescheid wussten.
    Aber nun stand er vor jenem Wirtshaus, das Ricardo erwähnt hatte. Tatsächlich sah Leonardo einen Mann mit der Schärpe der Stadtwache eintreten.
    Offenbar stimmte es und hier trafen sich diejenigen, die in der Wache dienten oder früher einmal dazu gehört hatten. Leonardo überlegte, was er tun sollte. Einfach in das Gasthaus gehen und sich nach dem Mann mit der Narbe erkundigen? Wenn er dort gewesen war, würde sich auch jemand an ihn erinnern. Daran hatte Leonardo keinen Zweifel, schließlich war er mit seiner Narbe jemand, an den man sich gut erinnern konnte - selbst wenn man ansonsten gar nichts mit ihm zu tun hatte.
    Aber andererseits war das vielleicht auch zu auffällig… Denn an einen Jungen, der in ein Wirtshaus ging, in dem sonst Söldner und Stadtwachen ein-und ausgingen, würde sich auch jeder erinnern. Wenn dieser Bartolo erfuhr, dass sich jemand nach ihm erkundigt hatte, dann wurde er vielleicht misstrauisch.
    Also entschied sich Leonardo für eine andere Möglichkeit. Er setzte sich auf eine der Haustürtreppen in der Nähe und wartete ab.
    Von hier aus hatte er freie Sicht auf den Eingang von Antonios Taverne und konnte genau sehen, wer sie betrat und wer sie verließ. Die Stunden vergingen und er dachte schon, die ganze Zeit nur verschwendet zu haben. Immer kamen Männer, die ihrer Kleidung nach eindeutig als Angehörige der Stadtwache oder als Leibwächter hoher Familien zu erkennen waren, in das Lokal und andere verließen es.
    Aber der Mann mit der Narbe war nicht dabei.
    Die Sonne war bereits milchig geworden und Leonardo befürchtete schon ins Haus der di Gioias zurückkehren zu müssen, ohne etwas erreicht zu haben, als Bartolo schließlich doch noch auftauchte. Oder besser gesagt: Der Mann, von dem Leonardo annahm, dass er Bartolo war. Aber eigentlich gab es da kein Vertun. Es passte alles. Er trug sein Schwert auf der rechten Seite und war er wohl eindeutig Linkshänder.
    Und die Narbe war auch nicht zu übersehen. Sie befand sich genau dort, wo Leonardo sie in Erinnerung hatte und wies auch dieselbe Form auf.
    Bartolo achtete nicht auf Leonardo.
    Der Junge drückte sich in die Türnische oberhalb der Treppe, auf der er bisher gesessen hatte. Bartolo blickte in seine Richtung, nahm ihn aber gar nicht richtig wahr. Stattdessen ging er in das Gasthaus. Die Tür schloss sich hinter ihm.
    Leonardo schlug das Herz bis zum Hals. Er war sich absolut sicher, den Mann vor sich gesehen zu haben, der der Anführer der Entführerbande gewesen war, die Carlo und ihn am Waldrand gefangen genommen und verschleppt hatten.
    Was sollte er tun?
    Am besten war es wohl, den Mann zu beobachten und abzuwarten, wohin er ging. Vielleicht konnte man so

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