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Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger

Titel: Ler-Trilogie 01 - Morgenrötes Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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sie auf einen bestimmten Bereich beschränkt bleiben: zu Hause, bei kleinen Geschäften oder in der unteren Ve r waltung; aber dort, wo es darauf ankommt, muß man auf Kenntnisse und Fähigkeiten bauen, nicht auf Ehrgeiz und Beziehungen. Ich kann dir versichern, Liszendir, daß du bis zu deiner Fruchtbarkeit alles hinter dir hast. Als B e lohnung für den erfolgreichen Abschluß deiner Bem ü hungen kannst du dir natürlich einen beliebigen Partner aus der Horde aussuchen. Ich hoffe, du hast mich ve r standen? Die freie Wahl ist ein Resultat der sozialen Ste l lung und diese wiederum das Ergebnis erfolgreicher T a ten.“
    Liszendir schaute während Hathas kurzer Ansprache ein wenig verwirrt drein und zeigte auch keine freudige Reaktion auf die in Aussicht gestellten Entscheidung s möglichkeiten. Han hingegen mußte einige Zeit über das Gesagte nachdenken. Freie Wahl, in der Tat! In ihrem System war die freie Wahl eher tödlich für die Gesam t rasse, konnte sie sogar allesamt ins Verderben stürzen. Wichtiger aber war das, was Liszendir nicht sehen und begreifen konnte, weil sie keine Politikerin war. Hatha ging es um weit mehr als nur um die Eroberung des inn e ren Universums zum Ruhme der höheren Triade – was immer das auch sein mochte. Zuerst und vor allem kämpfte er um seine Machtposition innerhalb der Kri e gerklasse, wobei er den Hintergedanken hatte, die von Liszendir ausgebildete Elitetruppe gegen die eigenen Leute einzusetzen. Und noch mehr steckte dahinter: Die Gruppen, die die Spitzenautorität umgaben, mußten sehr stark sein, denn andernfalls hätte Hatha, der alte Fuchs, schon längst zugeschlagen. Han war von äußerst g e mischten Gefühlen erfüllt: Damals auf Chalcedon oder auf Avings Burg war es ein leichtes gewesen, diesen Hatha-Hath’ingar in der Rolle des leibhaftigen Teufels zu sehen und zu hassen. Aber bei näherem Hinsehen e r kannte Han, daß er das Böse in Hatha zu sehr in seinen subjektiven Begriffen und Vorstellungen definiert hatte. Er würde diesen Anführer niemals sympathisch finden oder sich seinen Zielsetzungen freiwillig beugen können, dennoch empfand er eine gewisse Bewunderung vor se i nen Fähigkeiten: Hatha war gerissen, stark und skrupe l los.

9.
     
    Auszüge aus ’l Knun al-Vrazuus – die Lehre von den G e gensätzen: Die Gründe für die Veränderung, das heißt, die wahren Gründe und nicht die eingebildeten, sowie die Entwicklungsrichtung der Ereignisse in einem geg e benen System sind für den Neuling, den Uneingeweihten, paradox, schillernd und unberechenbar. Mehr noch – die daraus folgenden Ereignisse sind meist sogar das genaue Gegenteil von dem, was der Unerfahrene erwartet hat. Somit beobachten wir das Phänomen, daß
    1) das Maß an administrativem Aufwand zunimmt, je weniger ihr eigentlicher Zweck gefordert ist und daß
    2) die militärischen Anstrengungen zunehmen, je mehr die Möglichkeit des Krieges schwindet.
    Daraus folgt, daß es die vornehmste Aufgabe des Lernwilligen ist, die Illusion zu durchschauen, welche durch die Wahrscheinlichkeiten einer Theorie erzeugt wird; zweitens muß man lernen, sich so zu verhalten, als ob man diese Widersprüchlichkeiten nicht sähe, sie aber dabei dennoch enträtselt, so daß andere, die weniger bewußt leben, sich nicht in diesem Wirrwarr verstricken.
     
    Borzalhai, Rithosi mnathman
     
    Der einzig konstante Aspekt der Veränderung ist die Schwankung ihres Maßes.
     
    Weldyanzhoi der Große
     
    Wasser ist nachgiebig und willenlos, sieht man davon ab, daß es ebnet und ausgleicht. Dennoch – nach einer b e stimmten Zeit ebnet das Wasser die hohen und selbstb e wußten Berge ein, überläßt einen Teil den Winden, einen anderen dem Meer. Der Weltraum ist von ganz ähnlicher Natur – noch willenloser. Aber dennoch – alles nimmt er in sich auf und paßt es seinem Wesen an.
     
    Jwinverlis der Blinde
     
    Die Menschen behandeln noch immer das, was ihnen ermangelt, in ihren Mythen. Ganz anders dagegen die Ler; der Grund liegt nicht in ihrem Wesen, sondern in der Kultur, aus der bestimmte Lehren und Weltanscha u ungen hervorgehen.
     
    Shennanskoth (Kadhos Liszendiruus)
     
    Am nächsten Tag war Hatha nicht da, und Han hatte nichts anderes zu tun, als herumzusitzen, nachzudenken oder die Örtlichkeiten zu durchwandern, die Hatha zu seinem Hauptquartier gemacht hatte. Er versuchte, and e re Teile des Gebäudes in Augenschein zu nehmen, aber Wachtposten und verschlossene Türen begrenzten seinen Aktionsradius

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