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Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler

Titel: Ler-Trilogie 02 - Die Zan-Spieler Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.A. Foster
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schützen. Sunderlai, ein rundliches, sanft wirkendes Mädchen mit einem kindlichen Gesicht, trug einen Umhang in blassen Blaufarben, Schatten im grauen Schnee. Leffandel trug leuchtendere Farben, dazu einen braunen Umhang. Sanjirmil trug Schwarz; ihr Überhemd zeigte die Farbe der Nacht, hier und da von kurzen, senkrechten Strichen aus reinem Weiß durchbrochen. Ihr Umhang war aus glanzlosem, schwarzem Leder gefertigt und innen mit dunklem Grau gesäumt.
    Leise sagte Pellandrey: „Du sprachst von einem Urteil, Morlenden; Jetzt sage, was du sagen mußt.“
    „Vor weniger als einem Monat“, begann er, „trat die Perwathwiy Srith an uns heran, bot uns Gold und bat uns, Maellenkleth zu finden und unterwegs zu bestimmen, was aus ihr werden sollte. Dies haben wir getan, soweit wir dazu in der Lage waren.“ Und er begann zu erzählen, was er mühselig zusammengefügt hatte, die ganze Geschichte, wie es Feindschaft und Rivalität zwischen Maellenkleth und Sanjirmil gegeben hatte, wie das jüngere Mädchen, durch die anstürmende Gewalt der Umstände ihrer Bürgerrechte beraubt, von jener einen Sache vertrieben wurde, die sie besser machte als alle anderen, und wie Sanjirmil, höchstens eine miserable Spielerin, aufgrund derselben Umstände das Innere Spiel geerbt hatte. Er erzählte von Maellenkleths Plan, die Rivalin herauszufordern und davon, wie eine bereits schlechte Beziehung in Feindschaft abgeglitten war und wie Sanjirmil Maellenkleth absichtlich mit einer Wahnsinnsmission beauftragt hatte, obwohl sie gewußt haben mußte, daß man sie fangen würde. Er erzählte Pellandrey, wie Maellenkleth starb und was sie ihm kurz vor ihrem Tode mitgeteilt hatte. Und er sprach von anderen Dingen, von verhüllten Drohungen, von einem Pfeil, von einem Wesen aus dem Wald, das ihn verfolgt hatte. Und schließlich sagte er: „Und jetzt bin ich hierhergekommen, um in Anbetracht all dessen, was ich gesagt habe, ein Urteil gegen sie zu erwirken. Ich werde für die Wahrheit dessen, was ich behauptet habe, einstehen.“
    Pellandrey sah lange Zeit zur Kuppeldecke empor und schwieg. Seine Hände umfaßten das Geländer so fest, als müsse er sein Gewicht dagegen lehnen, um es abzustützen.
    Schließlich wandte er sich Morlenden und Fellirian zu und sagte: „Wir wissen bereits vom Aufsehen um die Instrumente. Sanjirmil selbst war es, die uns so viel darüber nach ihrem und der Perwathwiy Besuch in eurem yos erzählt hat. Das konnten wir selbst bestätigen, und deshalb schmiedeten wir angemessene Pläne. Ich nehme an, daß sie dies von uns erwartet hat.“
    „Dann stimmst du mir darin zu, daß ich dieses Urteil haben muß?“
    Müde sah Pellandrey dorthin, wo Sanjirmil lag und das Innere Spiel, das Zan, kontrollierte. „Im Prinzip stimme ich zu, pflichte ich bei; vollkommen. Aber in dieser Angelegenheit habe ich keine Handlungsfreiheit, und so kann ich kein Urteil fällen.“
    „Warum nicht?“
    „Weil ich selbst bei alledem nicht ganz ohne Schuld bin; und da du Sanjirmil angeklagt hast, muß du auch mich anklagen, denn vieles hiervon wäre zu verhindern gewesen, hätte verhindert werden können. Es ist eine sehr lange Geschichte; werdet ihr eine Weile bleiben, um sie zu hören?“
    „Das werden wir“, antworteten sie.
    „Sehr gut. In eurer Erzählung habt ihr gesagt, was euch Mevlannen erzählte und was ihr euch zusammengereimt habt. So werdet ihr euch erinnern, daß sich das Schiff vor fünfzehn, vor vierzehn und einem Jahr aktivierte? Sehr gut. Was ihr nicht wißt und bis jetzt nicht erfahren habt, ist das, was an jenem Tag passierte. Jetzt werde ich es euch erzählen, und ihr werdet verstehen.
    Zu jener Zeit war das Schiff noch nicht aktiv, und so unterhielten wir hier nur eine Wache, keine fliegende Besatzung. Aber es gab gewisse Stunden an jenem Tag, in denen wir die bereits fertige Anlage für die Ausbildung von Novizen benutzten. Daß sie vollständig war, hätte uns warnen müssen, tat es jedoch nicht. Wir hielten unsere Augen zu dicht an den alten Plan. Und deshalb saß an jenem Tag eine Schülerin vor den Kontrollen, und zwei Ältere gaben ihr zusätzliche Anweisungen; sie brauchte jede Art von Hilfe, die sie bekommen konnte, denn sie war beileibe keine gute Spielerin, und genaugenommen zweifelten wir sogar daran, sie jemals bis zur Novizinnenstufe anheben zu können. Aber sie war eine Kämpferin, und sie beharrte dort, wo andere aufgegeben und ihre eigentliche Rolle akzeptiert hätten. Wo andere in der

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