Das innere Kind umarmen
Einführung
Z u Beginn
möchte ich Ihnen kurz erläutern, wie dieses Buch aufgebaut ist. Diese Struktur
ist sehr wichtig und ausschlaggebend für ein erfolgreiches Ergebnis, und das
wünsche ich Ihnen von ganzem Herzen. Es ist für die Arbeit mit dem inneren Kind
von Vorteil, dass Sie vor dem praktischen Teil nicht mit zu viel theoretischen
Informationen überfrachtet werden. Sie bleiben dadurch unvoreingenommen, und
Ihr Verstand kann Ihnen nicht in die Quere kommen. Sie können sich so voll und
ganz auf die Übungen konzentrieren und müssen sich keine Gedanken darüber
machen, ob Sie das eine oder andere bereits verstanden haben. Da es ja darum
geht zu fühlen, gebe ich Ihnen im ersten Kapitel nur so viele Erklärungen, wie
Sie unbedingt brauchen, um zu verstehen, und trotzdem genug Input, damit Ihr Kopf
beschäftigt ist. Denn der Verstand hat ja schließlich immer Fragen, die nach
einer Antwort suchen.
Mit
diesen einführenden Informationen ausgerüstet gelangen Sie dann schon zu den
ersten praktischen Übungen. Die Aha-Erlebnisse sind einfach größer, wenn Sie im
Vorfeld noch nicht über die Methode nachgedacht haben.
Im
dritten Teil findet die Verarbeitung und Analyse dessen statt, was Sie zuvor
erlebt haben. Das heißt, dass Sie auf Ihr heißgeliebtes »Kopfzerbrechen« nicht
gänzlich verzichten müssen, es sollte einfach nur zum richtigen Zeitpunkt
stattfinden. Das Erlebte und die daraus gewonnenen Erkenntnisse werden in
diesem Abschnitt sortiert, und Ihr tiefes, individuelles Potenzial kann so
aktiviert werden.
Anschließend
bekommen Sie einfache Möglichkeiten an die Hand, wie dieses Wissen nun auch im
täglichen Leben umgesetzt werden und zu einer großen Bereicherung führen kann.
In der praktischen Verbindung mit dem Alltag werden sich Ihre Erkenntnisse
vertiefen.
Abschließend
werden die Zusammenhänge zu den eigenen Kindern hergestellt, damit auch diese
etwas von Ihrer Bemühung haben. Es ist doch ein schöner Gedanke, unsere Kinder
durch Bewusstwerdung unserer selbst zu entlasten, oder? Dann müssen sie unser
Fehlverhalten nicht übernehmen und weiterleben, sondern können sich voll und
ganz auf ihren eigenen, wunderbaren Weg konzentrieren.
Nach
vielen Übungen finden Sie Platz für Ihre persönlichen Notizen, für einige
werden Sie zusätzlich Papier und Stift benötigen. Der Sinn und Zweck ist
einfach der, dass Sie am Schluss alles kompakt im Buch zusammen und somit
direkt zur Hand haben, falls Sie irgendwann einmal etwas nachlesen möchten. Die
sogenannte Zettelwirtschaft kann
auf diese Weise umgangen werden, und das Buch wird zu Ihrem ganz persönlichen
Exemplar. Wenn Sie jedoch lieber nicht in das Buch hineinschreiben wollen,
können Sie sich natürlich auch ein Extraheft dafür anlegen, in dem Sie Ihre
Erfahrungen und Gedanken aufbewahren können.
Entwicklung der Methode
Es
war ein längerer Prozess, bis ich eine ausgereifte Form dieser Methode
erarbeitet hatte. Ich selbst habe an verschiedenen Seminaren zum Thema inneres
Kind teilgenommen, aber ein wichtiger Aspekt fehlte mir jedes Mal: Wie geht man
mit den Gefühlen um, die durch die Seminare und die damit einhergehenden
Erfahrungen entstehen? Worin genau besteht der Nutzen für den Alltag? Ich hatte
das Gefühl, dass eine wichtige Grundlage fehlte, um das Gelernte auch wirklich
praktisch umsetzen zu können.
So
entwickelte ich von Jahr zu Jahr mehrere Methoden und Übungen, indem ich
darüber las, vieles ausprobierte und die Praktiken dann immer weiter ausbaute.
Ich wollte verstehen, was hinter diesem Persönlichkeitsanteil, dem inneren
Kind, wirklich steckt. Denn wenn das Verständnis fehlt, fällt Akzeptanz
gewöhnlich sehr schwer.
Also
suchte ich mir Puzzlestück für Puzzlestück zusammen. Die meisten Erkenntnisse
bekam ich, indem ich beobachtete. Mein geistiger Helfer 1 erklärte mir schließlich die Dinge, welche ich
nicht verstand. Er nannte mir Übungen und sagte mir, wie ich die Teile
zusammenfügen und verknüpfen müsse. Langsam komplettierte sich das Ganze zu
einem Gesamtbild. Mir wurden schnell die Parallelen zu den eigenen Kindern
klar. Und damit war auch eine wichtige Motivation gegeben. Aber letztendlich
hat alles mit einem Gefühl begonnen.
Was ist überhaupt das innere Kind?
E s gibt bereits viele Versuche, das »innere Kind«
zu beschreiben. Manche nennen es »das Kind in uns«, manche die »unvernünftige«,
verspielte Seite im Menschen. Es ist allerdings weitaus mehr
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