Lerntechniken
erreichbaren Teilzielen arbeiten. Diese Teilziele motivieren Sie, mit dem Lernen zu beginnen, anstelle lange zu hadern. Nach und nach können Sie dann anspruchsvollere Ziele in Angriff nehmen. Schließlich haben Motivationsforscher herausgefunden, dass wir gerade herausfordernde Ziele als Anreiz erleben. Allerdings sollten diese Ziele auch erreichbar sein.
Formulieren Sie Ziele positiv
Es ist schwer, sich selbst mit Verneinungen und Negativformulierungen zu motivieren. Verzichten Sie auf Verneinungen. Sagen Sie anstelle von „Ich will in der Prüfung nicht durchfallen“ besser „Ich will die Prüfung bestehen“!
Leiten Sie Maßnahmen aus Ihren Zielen ab
Jetzt sollten Sie Ihr Ziel mit der Formulierung von ersten Handlungsschritten verknüpfen. Ihr Ziel wirkt außerdem besonders attraktiv, wenn Sie noch eine motivierende Begründung für Ihr Handeln hinzufügen.
Beispiele
„Ich will im nächsten Vokabeltest eine Zwei erzielen. Hierzu muss ich mindestens 85 Prozent aller Vokabeln richtig übersetzen. Deshalb werde ich ab morgen jeden Tag 30 neue Wörter lernen. Durch das kontinuierliche Training werde ich alles in der Prüfung sicher beherrschen. Hierdurch werde ich sicherlich eine Zwei erzielen. Dieses Prüfungsergebnis wird mir wiederum die Anerkennung meiner Eltern einbringen.“
„Damit ich bei dem Klavierkonzert zwei Stücke von Mozart fehlerfrei vorspielen kann, übe ich diese Stücke jeden Tag eine Stunde lang. Durch das Üben werde ich die Stücke im Konzert sicher spielen. Das Publikum und meine Klavierlehrerin werden zufrieden sein.“
Wir alle wollen lernen
Vielleicht gehören Sie zu den glücklichen Menschen, die aus sich heraus gerne lernen. Dann ist dieses Buch für Sie nur eine weitere willkommene Gelegenheit, sich neues Wissen anzueignen. Solche Menschen bezeichnen Motivationsforscher als „intrinsisch“ (d.h. von innen heraus) motiviert.
Von Natur aus stehen die Chancen für unsere Lernmotivation nicht schlecht. Schließlich ist es für Menschen praktisch unmöglich, nicht zu lernen. Wir alle schenken neuen Informationen eine erhöhte Aufmerksamkeit.
Dank dieser Neugierde haben bereits unsere Vorfahren die Augen offen gehalten und erkannt, welche Verhaltensweisen ihnen nützen und welche potenzielle Gefahren bergen. Weil Lernen überlebensnotwendig ist, schüttet unser Gehirn Glückshormone aus, wenn es uns gelingt, neues Wissen bzw. neue Fähigkeiten zu erwerben. Hierdurch wird Lernen für uns attraktiv.
Beispiele
Eine Schülerin lernt in der Schule Französisch. Nach zwei Jahren nimmt sie an einem Schüleraustausch in Frankreich teil. Dort merkt sie, dass sie sich schon recht gut auf Französisch verständigen kann. Sie freut sich darüber und beteiligt sich nach ihrerRückkehr nach Deutschland mit großem Elan am Französischunterricht.
Sind Belohnungen hilfreich?
Spätestens ab der Schulzeit verbinden wir Lernen nicht nur mit Glücksgefühlen, sondern auch mit Anstrengung. Schließlich können wir uns viele Lernaufgaben nicht selbst aussuchen. Jetzt sollten wir uns auch regelmäßig für Lernfortschritte belohnen. Dank dieser Belohnung, werden wir schon bald vormals ungeliebte Lernaufgaben mit positiven Gefühlen verbinden. Diese Gefühle steigern wiederum Ihre Lernmotivation und Ihre Merkleistung.
So planen Sie Belohnungen:
Wenn Sie für eine herausfordernde Prüfung lernen, sollten Sie für einen Prüfungserfolg eine besonders große Belohnung (z. B. eine Reise) vorsehen. Die in Aussicht gestellte Belohnung wird Ihre Lernmotivation steigern.
Allerdings besteht ein erfolgreiches Lernvorhaben aus vielen kleinen Lerneinheiten. Diese werden attraktiv, sobald Sie für jede erfolgreich abgeschlossene Lerneinheit eine kleine Belohnung (z. B. eine Tasse Ihres Lieblingstees) vorsehen.
Am Ende eines erfolgreichen Lerntages oder einer Lernwoche können Sie eine mittlere Belohnung (z. B. ein Abendessen mit Freunden) einplanen. So starten Sie motiviert in den nächsten Tag.
Wichtig
Damit Lernen mit Belohnungen verknüpft wird, sollten Sie sich unmittelbar nach einem Lernerfolg belohnen.
Wie schätzen Sie Ihre Erfolgsaussichten ein?
Ihre Lernmotivation hängt stark davon ab, wie Sie Ihre Chancen einschätzen, eine Lernaufgabe zu bewältigen und erfolgreich abzuschließen.
Objektiv betrachtet
Weil viele Lernaufgaben Kraft- und Zeitaufwand erfordern, entscheiden wir uns vorzugsweise für solche, bei denen wir uns gute Erfolgschancen ausrechnen.
Beispiel
Eine junge Frau absolviert
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