Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lerntechniken

Lerntechniken

Titel: Lerntechniken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Reinhaus
Vom Netzwerk:
drei Fragen stellen.
Welches Wissen wird vorausgesetzt?
    Für Ihre zeitliche Planung ist es wichtig, das Sie sich zu allererst ein Bild davon machen, wie viel Lernstoff in einer Prüfung vorausgesetzt wird.
    Beispiel
    Sicherlich kennen Sie aus der Schulzeit Prüfungen, für die Sie lediglich den Stoff der vergangenen Monate beherrschen mussten, während in Abschlussprüfungen in der Regel der Lernstoff mehrerer Jahre abgefragt wird.
Wie intensiv muss ich dieses Wissen beherrschen?
    Als nächstes sollten Sie in Erfahrung bringen, wie intensiv Sie sich mit dem Lernstoff auseinandersetzen sollen. Hierzu klären Sie, in welcher Form der Lernstoff in einer Prüfung abgefragt wird.
    Beispiel
    Steht Ihnen ein Vokabeltest bevor, wird in aller Regel erwartet, dass Sie die Bedeutung von Vokabeln aus dem Gedächtnis abrufen können. Erwartet Sie hingegen eine mathematische Textaufgabe, wird es nicht genügen, Wissen lediglich zu reproduzieren, vielmehr müssen Sie mathematische Zusammenhänge verstanden haben und praktisch anwenden können.
Welches Ergebnis möchte ich erzielen?
    Schließlich überlegen Sie, welches Prüfungsergebnis Sie erreichen wollen. Wenn für eine Prüfung nachvollziehbare Bewertungskriterien bestehen, bringen Sie in Erfahrung, was von Ihnen erwartet, um ein bestimmtes Ergebnis zu erreichen.
    Hierzu befragen Sie Personen, die eine Prüfung bereits abgelegt haben. Diese Personen können Ihnen oftmals auch Zusammenfassungen von Lernunterlagen geben oder empfehlen. Prüfen Sie, ob die Unterlagen alle wichtigen Informationen erhalten und leicht verständlich sind.
    Erstellen Sie Ihren Plan
    Nachdem Sie alle nötigen Lernunterlagen zusammengesucht haben, schätzen Sie ab, wie lange Sie für die Bearbeitung der Unterlagen brauchen werden.
    Schritt für Schritt zum Lernplan
1
Messen Sie mit einer Stoppuhr, wie lange Sie durchschnittlich brauchen, um eine Seite aufmerksam zu lesen, wichtige Textstellen zu markieren und Informationen herauszuschreiben (siehe die Techniken ab S. 77).
2
Multiplizieren Sie diesen Wert mit der Anzahl aller zu bearbeitenden Seiten.
3
Verdreifachen Sie diesen Gesamtwert, erhalten Sie einen guten Schätzwert für die Zeit, die Sie zur Bearbeitung, Einübung und Wiederholung von Lernstoff sowie für kurze Erholungspausen brauchen.
4
Jetzt rechnen Sie aus, wie viele Tage Sie aller Voraussicht nach zum Lernen benötigen werden. Berücksichtigen Sie hierbei, dass es unrealistisch ist, dass Sie täglich mehr als sechs Stunden lernen werden. In aller Regel lernen Menschen nicht mehr als vier Stunden pro Tag.
5
Sobald Sie die Anzahl der erforderlichen Lerntage bestimmt haben, rechnen Sie vom Prüfungstermin aus rückwärts, wann Sie spätestens mit dem Lernen anfangen sollten.
6
Nachdem Sie die erforderliche Zahl an Lerntagen geschätzt haben, können Sie ermitteln, wie viele Wochen Sie zum Lernen einplanen sollten. Im Idealfall steht Ihnen so viel Zeit zur Verfügung, dass Sie die letzte Woche vor einer Prüfung zur reinen Wiederholung des Lernstoffs nutzen können.
7
Teilen Sie nun das gesamte Lernpensum auf die zur Verfügung stehenden Wochen auf. Verteilen Sie das Lernpensum einer Woche auf die einzelnen Wochentage. Verplanen Sie Samstage und Sonntage nur, wenn Ihnen nichts anderes übrig bleibt. Diese Tage nutzen Sie als Puffer für Unvorhergesehenes freihalten und für Wiederholungen des Lernstoffs.
    Bilden Sie Lernblöcke
    Um einen guten Überblick über das tägliche Lernpensum zu gewinnen, fassen Sie ähnliche Lernthemen zu Lernblöcken zusammen.
    Wichtig
    Ihre Lernblöcke sollten nicht länger als 60 Minuten dauern. Ein idealer Lernblock besteht aus drei Mal 15 Minuten.
    Allerdings haben Lernforscher herausgefunden, dass die Bearbeitung neuer Lerninhalte den Abruf von unmittelbar zuvor gespeicherten Lerninhalten erschweren kann, wenn diese einander sehr ähneln. Bei der Planung der einzelnen Arbeitsblöcke sollten Sie deshalb darauf achten, dass Sie von Arbeitsblock zu Arbeitsblock unterschiedliche Lernthemen bearbeiten.
    Neben dieser sog. Ähnlichkeitshemmung empfiehlt es sich, bei der Planung von Arbeitsblöcken auch den sog. Primacy-Recency-Effekt zu bedenken. Lernforscher konnten zeigen, dass wir uns besonders gut an Inhalte erinnern können, mit denen wir uns zu Beginn und am Ende einer Lerneinheit beschäftigt haben.
    Beispiel
    Wenn Menschen gefragt werden, wie ihnen ein Film gefallen hat, fallen ihnen meist sofort der Anfang und das Ende eines Films ein. Aus diesem Grund legen

Weitere Kostenlose Bücher