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Lesereise Abu Dhabi

Lesereise Abu Dhabi

Titel: Lesereise Abu Dhabi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fabian Poser , Helge Sobik
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für das Management …
    Etwas kosten ließen sich die Scheichs auch die nahegelegene »Ferrari World«, den größten Indoor-Freizeitpark der Welt mit allein dreitausend Quadratmeter großem Logo des namensgebenden Sportwagenherstellers auf dem Dach. Auf siebenhundert Meter Durchmesser bringt es die gewaltige Dachkonstruktion vom einen äußersten Punkt zum anderen. Und, haben findige Statistiker errechnet, das allein dafür verarbeitete Aluminium hätte ausgereicht, um sechzehntausendsiebenhundertfünfzig Ferraris zu bauen.
    Alles rankt sich hier um das Thema Motorsport – und ganz nebenbei rast dort die weltweit schnellste Achterbahn mit zweihundertvierzig Stundenkilometern durch die Anlage. Wie all das eigentlich beim Publikum ankommt? Der Kassierer an der Pforte strahlt: »Scheich Mohammed liebt Ferrari World.« Das ist noch wichtiger als die Meinung der Besucher.
    Gleich gegenüber gastiert im November wieder die Formel Eins. Wieder werden viele der Teams im Yas-Hotel wohnen wie zuletzt die Teams von McLaren-Mercedes, von Red Bull Racing-Renault – und Michael Schumacher. Wieder wird der motorsportbegeisterte Kronprinz dort in einer Suite mit Blick auf die Rennstrecke Hof halten und Ehrengäste empfangen. Und ganz sicher wird wieder eine Fahrermutter nicht hingucken können und die Zeit des Rennens im Spa verbringen. Ganz alleine mit Aoibheanna Bonner. Wahrscheinlich werden sie die Entspannungsmusik ein bisschen lauter drehen, um ja nichts von draußen mitzubekommen. Auch nicht den Jubel bei der Zieleinfahrt – bis der Sohn den Wagen wieder akkurat eingeparkt haben wird.
    Helge Sobik

Im grünen Garten der Scheichs
Wenn man im Sommer vor lauter Hitze Spiegeleier auf seiner Kühlerhaube braten kann, dann ziehen sich viele Emiratis in die Gartenstadt Al-Ain zurück
    Draußen Wüste, drinnen das reinste Paradies. Draußen braun, hier nichts als grün. Moosgrün, vielleicht ein bisschen changierend in Jägergrün. Mit einem Schuss Malachit. Wie ein Bettlaken spannt sich über uns das Blätterdach. Zwischen den Blättern zucken immer wieder grelle Blitze hervor. Licht, Tageslicht. Senkrecht herabfallende Sonnenstrahlen brechen sich in der Luft. In den Wipfeln zwitschern Spatzen, man hört das Rascheln der Palmwedel im Wind. Wasser plätschert durch einen der jahrhundertealten Kanäle. Irgendwo auf einem Feld ernten einige Männer Datteln. Nach alter Tradition klettern sie nur mit einem Seil an den Füßen und einer Machete zwischen den Zähnen in die Baumkronen und schlagen mächtige Stauden ab. Kein Auto stört die Ruhe, kein Verkehrslärm. Nur manchmal, ganz manchmal, trägt der Wind den Ruf des Muezzins von den Minaretten in der Innenstadt herüber. Tritt man durch eines der acht Tore in die Oase von Al-Ain, dann führen einen kühle, schattige Wege aus der sengenden Wüstensonne in eine andere Welt. Es ist eine Welt, die man auch von den botanischen Gärten Europas und Nordamerikas her kennt, doch wir befinden uns am Rande der Rub al-Khali, der größten zusammenhängenden Sandwüste der Erde, und die Bäume sind keine Tannen, Fichten oder Kiefern, sondern über und über mit Früchten besetzte Dattelpalmen.
    Seit dreitausend Jahren ist Al-Ain bewohnt. Seit dreitausend Jahren gilt die Stadt als die grüne Lunge der Arabischen Halbinsel. Und fast ebenso lang wird die Oase kultiviert. Übersetzt bedeutet der Name Al-Ain so viel wie Quelle. Doch die Emiratis nennen die Dreihundertsiebzigtausend-Einwohner-Stadt einfach nur ihre Gartenstadt. Nicht nur wegen des angenehmen Klimas, nicht nur wegen der sprudelnden Quellen und des fruchtbaren Bodens wird Al-Ain so geschätzt. Die Stadt, die sich im hintersten Winkel Abu Dhabis über Dutzende Quadratkilometer erstreckt, ist zugleich die Wiege der emiratischen Kultur. Seit Jahrtausenden überleben die Einwohner der Oasensiedlungen am Fuße des Jebel Hafeet unter härtesten Bedingungen: in alle Richtungen unermessliche, lebensfeindliche Wüste, und Sonne, die das Gras verbrennt. Und mittendrin die Oase. Jahrtausendelang suchten die Menschen hier Schutz, Jahrtausendelang trafen an diesem Ort Karawanen aus allen Richtungen zusammen. Heute ist Al-Ain ein riesiges Freilichtmuseum. Im November 2011 erklärte die UNESCO die Stadt als ersten Ort der Vereinigten Arabischen Emirate zum Welterbe. Und das gleich doppelt, denn Al-Ain wurde gleichzeitig zum Weltnatur- wie zum Weltkulturerbe ernannt, vereint die Stadt doch kulturelle Sehenswürdigkeiten und natürliche, wie die vor

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