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Leuchtend

Leuchtend

Titel: Leuchtend Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Emma Green
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Zeit, dass ich nach unten gehe. Ich hoffe ihm auf dem Weg zur Veranda, deren große Glasfenster einen unglaublichen Blick auf den Park freigeben, zu begegnen. Allerdings ist es vielleicht ein wenig früh. Ein Milliardär hat mit Sicherheit andere Dinge zu tun, als an einem Sonntagmorgen um acht Uhr aufzustehen, vor allem nach einem feuchtfröhlichen Samstagabend. Außerdem wird er bestimmt in aller Ruhe in seinem Apartment frühstücken. Vielleicht sitzt ihm gegenüber auch eine bezaubernde junge Frau in einem seidenen Bademantel oder einfach nur im Adamskostüm, die gerade ein entspannendes Bad genommen hat, um sich nach der heißen Nacht wieder in Form zu bringen …
    Ganz langsam, die Fantasie geht mit mir durch, ganz langsam …
    Erneut bin ich von der Schönheit dieses Ortes völlig überwältigt. Die gläserne Veranda, die den Park in ein Meer aus schillernden Farben taucht, erstreckt sich meterweit. Unzählige Tische sind mit einem reizenden weiß-blauen Porzellanservice gedeckt, welches die Gäste dazu einlädt, Platz zu nehmen und die verschiedenen delikaten Gerichte zu genießen. Ein höflicher Kellner bringt mich sofort mit einem Lächeln an einen Tisch und lässt mich wissen, dass er sofort bei mir sei. Nicht einmal eine Minute später kehrt Nicolas mit einem Kaffee aus Nicaragua mit göttlichem Aroma zurück. Beim Kosten verbrenne ich mir ein wenig die Lippen, doch die Versuchung ist zu groß und die schwarze Flüssigkeit wärmt mich sofort. Das tut gut, denn mir scheint, ich habe mich wohl ein wenig zu leicht angezogen.
    Ich bestelle eine weitere Tasse sowie Rührei mit Tomaten und Emmentaler. Zwar weiß ich noch nicht, was mir heute Morgen bevorstehen wird, aber etwas sagt mir, dass ich Kraft tanken muss. Während ich auf mein Frühstück warte, beobachte ich die Leute in meiner Umgebung. Einige Grüßen mich, als sich unsere Blicke treffen und ich bringe ihnen die gleiche Höflichkeit entgegen. Plötzlich sehe ich ihn auf der anderen Seite der Veranda. Er hat mich nicht gesehen und ist auch zu beschäftigt, um mich zu bemerken. An seinem Tisch kämpfen drei wie aus dem Ei gepellte Frauen um seine Aufmerksamkeit.
    Hat sich der Herr zum Frühstück etwa für das Menü "Harem" entschieden?
    Ohne mir dessen wirklich bewusst zu sein, starre ich ihn unentwegt an. Ich kann meine Augen einfach nicht von diesem wunderschönen Gesicht und dieser hochmütigen und erobernden Kopfhaltung abwenden. Er trägt einen marineblauen Pullover mit V-Ausschnitt und braunen Ellenbogen-Patches. Das eng anliegende Kleidungsstück kehrt seine unwiderstehlichen Vorzüge hervor. Nach wenigen Minuten ertappt er mich schließlich in flagranti bei meinem Spionageakt. In seinen Augen sehe ich, dass er erstaunt, jedoch auch amüsiert ist. Ich erröte sofort, ohne genau zu wissen, warum.
    Atme, Amandine, atme.
    Nicolas befreit mich schließlich aus meiner misslichen Lage und bringt mir mein Rührei, doch eigentlich habe ich überhaupt keinen Hunger mehr. Ich zwinge mich dazu, einige Bissen zu essen, und versuche, nicht mehr in die Richtung des Multimilliardärs zu sehen. Diese Herausforderung ist schwierig, denn meine Neuronen spielen total verrückt, aber ich widerstehe, so gut es eben geht.
    Im Gegenteil zu diesen Luxusmädchen, habe ich nicht vor, mich wie ein Groupie zu verhalten!
    Plötzlich spüre ich seine Anwesenheit hinter mir. Ich drehe den Kopf in seine Richtung und blicke ihm direkt in die Augen. Er beugt sich nach vorne und flüstert mir einige Worte ins Ohr, die mir sogleich einen Schauer über den Rücken jagen.
    "Erkälten Sie sich nicht, Fräulein Unverschämt. Kaffee wärmt, aber das reicht nicht aus …"
    Sein Duft und seine Wärme benebeln mich. Sein Atem riecht nach Kaffee, meinem Lieblingsaroma. Ich will ihm antworten, doch bevor ich die Gelegenheit dazu habe, hat er bereits auf dem Absatz kehrt gemacht. Er hat mich bestimmt beobachtet, oder woher hätte er sonst gewusst, was ich trinke? Ich bleibe wie angewurzelt sitzen. Wie schafft es dieser Mann nur, mich total aus der Fassung zu bringen? Er bringt mich aus der Ruhe, fasziniert mich und erweckt in mir völlig neue, unerklärliche Emotionen. Delikat. Unwiderstehlich.
    Er spielt doch nur mit dir! In was rede ich mich da eigentlich hinein?
    Einige Minuten später kommt Nicolas mit einer Art Paket auf seinem Silbertablett an meinen Tisch.
    "Für Sie, Fräulein Baumann, von Mr. Diamonds."
    Verwirrt nehme ich das Paket, das er mir hinhält, entgegen und werfe

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