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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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Sqweegel hatte dem Verlangen widerstanden. Er wusste, wie albern es war. Und er wusste auch, dass er bald zu Hause sein würde.
    Kaum hatte Sqweegel die Haustür hinter sich geschlossen, war er mit der Haut ins Nähzimmer geeilt. Diese Sache duldete keinen Aufschub.
    Sqweegel benutzte die Nähmaschine seiner Großmutter, die noch immer so reibungslos funktionierte wie an jenem Tag des Jahres 1956, an dem sie die Maschine – eine Kenmore58 – im Versandhauskatalog von Sears Roebuck entdeckt und sogleich bestellt hatte, zum Preis von 89 Dollar und 95 Cent. Das gute Stück nähte vorwärts und rückwärts und besaß eine eingebaute Lampe. Ein unverwüstliches Ding; nur die beweglichen Teile brauchten hin und wieder ein paar Tropfen Öl, und alle paar Wochen musste die Maschine von außen gereinigt werden. Wenn man eine Sache gut genug pflegt, hält sie ewig.
    So wie die Haut.
    Sqweegel nahm den kleinen Fuß vom Pedal. Der Nähkopf wurde langsamer und blieb stehen. Sqweegel beugte sich vor, bis seine Augen nur noch wenige Zentimeter von dem Material entfernt waren. Kritisch musterte er seine Arbeit. Er konnte zufrieden sein.
    Kein Riss mehr.
    Jetzt war es an der Zeit, das verpestete Blut der Hure abzuwaschen.

2.
     
     
     
     
    Bad / Ankleidezimmer
     
    Sqweegel wusch sich die Hände mit Seifenpulver und beobachtete, wie das rosafarbene Wasser am Grund des weißen Keramikwaschbeckens gluckernd verschwand. Ein weiteres trauriges Leben, das röchelnd im Ausguss endete. Doch dieses Opfer war der Vorbote von etwas Neuem. Etwas Wunderbarem. Allein der Gedanke erregte ihn.
    Zuerst aber mussten die profaneren Dinge erledigt werden. Beispielsweise die Haarentfernung.
    Die Klinge war sauber, das Wasser heiß. Die Haut hatte Sqweegel bereits mit Pflanzenöl vorbereitet – nicht Rasiercreme, niemals. Rasiercreme zu benutzen war so, als würde man versuchen, unter einer fünfzehn Zentimeter hohen Schneedecke den Rasen zu mähen. Sqweegel aber musste sehen , was er tat. Was er bearbeitete. Jeden Quadratzentimeter.
    Von oben nach unten, die freiliegenden Bereiche zuerst: Skalp. Gesicht. Hals. Unterarme. Brust. Beine.
    Nach jedem Klingenzug hielt er inne und spülte das Rasiermesser unter fließendem Wasser ab. Schwarze Stoppeln und mikroskopische Hautpartikel wirbelten im Wasser, ehe sie im Ausguss verschwanden.
    Als Nächstes die Achselhöhlen. Die Rückseiten der Beine. Die Knöchel.
    Ziehen. Klinge abspülen. Ausguss.
    Dann kam der schwierigste und zugleich befriedigendsteTeil der Prozedur: Das Entfernen der Haare von den Genitalien und vom Anus. Um das richtig hinzubekommen, musste er das Skrotum ganz straff ziehen, bis es für die Klinge bereit war. Das Positionieren erforderte Zeit – manchmal fünf, sechs Minuten oder länger. Der Zug der Klinge erfolgte im Gegensatz dazu jedes Mal so stetig wie behutsam.
    Für die Rasur des Anus bedurfte es der allergrößten Perfektion. Die Füße an die gefliesten Wände des Badezimmers gepresst, den Rumpf vorgebeugt wegen des leichteren Zugangs, stützte Sqweegel sich mit einer Hand ab, während die andere die Klinge hielt. Es war eine beinahe groteske Körperhaltung, als wäre sein Becken ein großes Scharnier, ja, als könnte er seinen Körper zusammenklappen wie das Rasiermesser. Das Ritual war das Gleiche wie bei den anderen Körperteilen: Ziehen. Innehalten. Abspülen. Ausguss. Sqweegel ließ sich Zeit. Manchmal hielt er seine Position minutenlang, ehe er die Klinge ein weiteres Mal benutzte.
    Je mehr Haar er auf diese Weise entfernte, desto ruhiger wurde er, desto leichter fiel es ihm, stillzuhalten.
    Desto näher war er der Reinheit .
    Im angrenzenden Zimmer öffnete Sqweegel das Kombinationsschloss am Kühlschrank, der auf der kleinsten Stufe lief, und nahm viereinhalb Stücke Butter heraus. Er hatte versucht, sparsam zu sein und mit vier Stück auszukommen, aber das zusätzliche halbe Stück war ein Muss. Doch eines Tages würde er eine Möglichkeit finden, es einzusparen.
    Behutsam öffnete er die Papierumhüllung des ersten Stücks, brach es mit den Händen in zwei Hälften und machte sich daran, Brust und Schultern einzureiben – die größten Körperteile zuerst –, ehe er sich den Extremitäten zuwandte. Jedes Gliedmaß erforderte ein halbes Stück Butter, ebenso das Geschlechtsteil und der Anus. Die Butterschicht musste auf der gesamten Körperoberfläche gleichmäßig dick sein. Keine Berge, keine Täler.
    Den letzten Rest Butter benutzte er, um jenen Teil der

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