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Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
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sein mochte.
    Doch ein Foto war nicht aus Fleisch und Blut. Genau so aber wollte das Monster das Gesicht des Mannes sehen, wollte es studieren, solange er noch atmen, sehen und riechen konnte. Solange er noch Gefühle und Empfindungen hatte. Solange er noch Furcht und Schrecken empfinden konnte.
    Erst dann würde es ihn töten.Der Agent hob den Blick. Er hätte schwören können, dass er hoch oben, in den Schatten des Gerüsts, eine Bewegung gesehen hatte.
    Das Deckengewölbe über ihm war eine Besonderheit der Barockarchitektur des siebzehnten Jahrhunderts. Es war durchsetzt von Dutzenden kleiner Bleiglasfenster, die das hereinfallende Licht bündelten und hinauf in die Kuppel leiteten, als wollten sie Gott mit ihrem Glanz lobpreisen. Wenn die Sonne schien, war der Anblick sicherlich atemberaubend; der Vollmond jedoch ließ die Fenster in einem unheimlichen Licht glühen, während unterhalb der Kuppel, vom Deckengewölbe abwärts, alles in schwarzem Schatten lag – eine eindringliche Ermahnung daran, welchen Platz der Mensch im Universum einnahm: tief unten in der Finsternis der Unwissenheit.
    Das Gewölbe selbst war verziert mit einem Himmelspanorama voll schwebender Cherubim und Herolde, wie um die Menschen noch mehr zu demütigen …
    Halt.
    Aus dem Augenwinkel bemerkte der Agent ein weißes Glänzen und ein beinahe unhörbar leises Quietschen wie von Gummi.
    Da drüben. Beim Altar.
     
    Er versteht seinen Job , dachte das Monster in seinem neuen Versteck und beobachtete den Jäger anerkennend. Na komm schon, such mich. Zeig mir dein Gesicht, bevor ich es dir vom Schädel reiße.
     
    Die Stille war so tief, dass sie ein Eigenleben zu führen schien – etwas Pulsierendes, Schwebendes, das die gesamte Kirche erfüllte. Der Agent bewegte sich schnell und sicher, als er das Gerüst hinaufkletterte, nahezu lautlos, Hand über Hand, die Pistole im ungesicherten Halfter, wo er sie jederzeit herausreißen konnte, um zu feuern. Das Holz war rau und hart unterseinen tastenden Fingern, das Gestänge staubig und von Rostflecken überzogen.
    Langsam, vorsichtig schlich der Agent über einen weiteren Steg, bevor er noch höher kletterte auf der Suche nach einem Schatten, einer Spur des Monsters. Doch es gab nur schwaches Licht in der Kirche. Der Agent atmete tief durch, ehe er weiter kletterte, hinauf zur nächsten Ebene, um einen Blick über den Rand zu werfen, ohne seinen Kopf und den Hals länger als nötig dem Unbekannten auszusetzen.
    Wenn es doch nur ein bisschen heller wäre!
     
    Ich sehe dich , dachte das Monster grinsend. Siehst du mich auch?
     
    Da war es!
    Zum allerersten Mal sah der Agent die Fratze der Bestie. Zwei hervortretende Knopfaugen in einer leeren, maskenstarren Visage, ausdruckslos, wie tot.
    Aber seine Augen leben.
    Dann war es verschwunden, war so schnell und geschickt eine Seite des Gerüsts hinaufgehuscht, wie eine Spinne sich über ihr Netz bewegt.
    Der Agent gab nun jede Heimlichkeit auf. Er jagte dem Monster hinterher, fast ohne Deckung, zog sich an Querstreben des Gerüsts hinauf und rannte über die staubigen Bretter, dass es durch die Kirche dröhnte.
    Da war es wieder – ein flüchtiger Blick auf ein bleiches weißes Gliedmaß, das Augenblicke später hinter einer Kante verschwand, zwei Ebenen über ihm.
    Der Agent kletterte noch schneller, entschlossen, von Wut und Hass getrieben. Das Monster näherte sich dem Deckengewölbe …
    … und fand sich in einer Sackgasse wieder. Es gab keinen anderen Weg nach draußen als durch die Ausgänge tief unter ihm.Zum ersten Mal seit vielen Jahren spürte das Monster, wie Angst in ihm aufstieg. Wie hatte dieser Jäger so mühelos seine Fährte aufspüren können? Wie konnte er so furchtlos sein, ihm über das wacklige Gerüst bis in diese Höhe zu folgen?
    Das Gesicht des Jägers hatte sich verändert. Dieser Mann war kein gewöhnlicher Agent, der einer Eingebung gefolgt war und pures Glück gehabt hatte. Nein, dieser Jäger war etwas Anderes, Außergewöhnliches. Das Monster hätte vor Aufregung kichernd innegehalten, hätte dies nicht seinen Aufstieg verlangsamt.
    Einen herrlichen Moment lang hatte die Bestie keine Vorstellung, was als Nächstes geschehen würde. Sie fühlte sich in ihre Kindheit zurückversetzt. Ein leichtes Drücken auf den Abzug, der richtige Schusswinkel, und alles konnte zu Ende sein. Das Monster war verschlagen und unvorstellbar grausam, aber nicht kugelsicher.
    Wird es hier enden? Wirst du derjenige sein, der mich zur

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