Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins

Titel: Level 26 - Zuiker, A: Level 26 - Level 26 - Dark Origins Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthony E. Zuiker
Vom Netzwerk:
an den Weihnachtsmann glaubten.
    »Sqweegel ist ein äußerst geduldiger Killer«, fuhr Riggins fort. »Er lässt sich sehr viel Zeit zwischen seinen Taten, und er bereitet sich jedes Mal akribisch darauf vor. Wir sehen sein Werk immer erst, wenn er bereits zugeschlagen hat. In manchen Fällen reichen seine Vorbereitungen Monate zurück.«
    Riggins’ Blick schweifte über die Anwesenden. Sie schienen ihm zuzuhören – zumindest nickten sie an den richtigen Stellen. Doch er sah ihnen an, dass sie in Gedanken noch bei dem albtraumhaften Film von vorhin waren.
    Einige blinzelten, als könnten ihre Augenlider die Bilder von der Netzhaut wischen.
    Viel Glück bei dem Versuch, Leute.
    Die Special Circumstances Division, kurz Special Circs, war aus dem VICAP des Justizministeriums hervorgegangen, dem Violent Criminal Apprehension Program, das Mitte der Achtzigerjahre ins Leben gerufen worden war. Das VICAP war eine computergestützte Denkfabrik, deren Ziel darin bestand, Serienmorde aufzudecken und zu vergleichen, sodass Cops und Ermittler landesweit sich auf die Ergebnisse stützen konnten.Doch es gab gewisse Fälle, die keine Polizeibehörde, nicht einmal das FBI, abhandeln konnte. Oder abhandeln wollte .
    Und hier kam die Special Circs ins Spiel.
    Riggins wusste besser als jeder andere, dass die Burnout-Rate bei den Special-Circs-Agenten erschreckend hoch war. Manche hielten gerade mal achtundvierzig Stunden durch, andere blieben bis zu sechs Monaten – höchstens. Ein oder zwei Jahre waren geradezu spektakulär, doch eine solch langfristige Zugehörigkeit endete in der Regel in Selbstmord, Vereinsamung oder in der Psychiatrie. Man verließ die Special Circs nicht, um eine andere Laufbahn einzuschlagen. Man verließ sie, um zu überleben – oder auch nicht.
    Die Special Circs war eine kleine, nahezu unbekannte Spezialeinheit – so unauffällig, dass sie den Radarschirm der amerikanischen Öffentlichkeit glatt unterflog. Nur wenige Zeitungen berichteten über die Tätigkeit der Special Circs. Es gab keine Fernsehserien über ihre Arbeit. Ihre Fälle waren kein Gesprächsthema auf Cocktailparties in L. A., im Beltway von Washington oder in Manhattan. Die Special Circs bearbeitete Fälle, von denen die meisten Bürger noch nie etwas gehört hatten, von denen sie niemals etwas hören wollten , und die sie ganz allgemein für unmöglich hielten.
    Wäre es anders, würden sie ihre Häuser nicht mehr verlassen.
    Nicht, dass sie zu Hause sicher gewesen wären. Ein hoher Prozentsatz der schrillsten Fälle ereignete sich hinter verschlossenen Haustüren überall im Land. Wie der Fall des Ehemanns, der, als er herausfand, dass seine Frau ihn mit einem Freund aus College-Tagen betrog, einen Golfschläger nahm und seine Gattin damit pfählte, durch den Anus bis hinauf zur Kehle. Die Spezialisten im Labor hatten nicht schlecht gestaunt angesichts der Muskelkraft, die der Kerl aufgebracht hatte, um die Griffstange durch den gesamten Körper seiner Gemahlin zu rammen, durch zähes Muskelgewebe, Knochen und Knorpel.
    Oder der Fall des fünfzehnjährigen Methadonsüchtigen, der das ganze Haus nach Vehicular Homicide abgesucht hatte, dem nicht jugendfreien Playstation-3-Spiel, in das er sich stundenlang versenkte, um seinen Rausch zu verlängern.
    Der Junge hatte gesucht und gesucht.
    Kein Spiel.
    Dann stellte sich heraus, dass seine Großeltern der Meinung gewesen waren, eingreifen zu müssen. Aus Sorge um den Jungen und zu seinem eigenen Wohlergehen hatten sie das grauenhafte Spiel weggeworfen. Außerdem wollten sie den Jungen in eine spezielle Einrichtung an der Küste schicken, wo man ihm helfen würde.
    Der Junge war aus dem Zimmer gestürmt und mit einer Bohrmaschine zurückgekehrt. Dann hatte er seinen Großeltern die Gehörgänge aufgebohrt – bei seinem Großvater, einem Korea-Veteran, mitten durchs Hörgerät hindurch. Nie hört ihr mir zu! Nie hört ihr mir zu! , hatte der Junge Berichten zufolge geschrien, immer wieder, während es um ihn herum Blut und Knochensplitter und Hirnmasse regnete.
    Riggins hätte die ganze Nacht lang solche Fälle aufzählen können. Körperteile in Einmachgläsern. Schwangere Sklavinnen in einem Kellerverlies. Sperma in der Babywindel.
    Das alles waren Dinge, über die niemand, der halbwegs bei Trost war, länger als ein paar Sekunden nachdenken konnte oder wollte.
    Genau die Dinge also, an die Riggins unentwegt dachte, die ganze Zeit.
    Riggins lebte für die dunkle Seite der menschlichen

Weitere Kostenlose Bücher