Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Level X

Level X

Titel: Level X Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ambrose
Vom Netzwerk:
bedeutete, dass wir auf d e m b e sten W eg waren, das Geschä f t zu unseren Konditio n en u n ter Dach u n d Fach z u bringen. Ich entspannte m i ch ein wenig, fühlte m i ch aber im m er noch ungewöhnlich nervös, ohne dass ich m eine Unruhe auf etwas Bestimmtes hätte zurückführen können.
    Nachdem wir uns ein paar Minuten über Belangloses unterhalten hatten, betrat Roy Gai n es, Cross f ields rec h te Hand, das Büro und teilte m it, dass der Rest der Mannschaft im Konferenzsaal ve r s a mmelt sei. I ch wollte m i ch erheben, doch m itten im Au f s tehen ge s c h ah etwas ganz und gar Merkwürdiges und Beunruhigendes. Es war, als würde etwas in m einem Kopf zerbrechen od e r explodieren, und plötzlich hatte ich das Gefühl, hoffnungslos von der übrigen W elt abgeschnitten zu sein.
    Ein Schlaganfall, war m ein erster, panischer Gedanke. Hirnblutung. Ich wusste, das so etwas auch jungen und scheinbar gesunden Menschen widerfahren konnte. Der Sturz heute Morgen hatte v i elleicht doch m ehr Schaden angericht e t, als ich zu e rst ver m utet hatte. I ch wollte um Hilfe rufen, doch kein Laut kam m i r über die Lippen. Die drei Männer, die m it m i r im Raum waren, hatten sich in undeutliche, weit ent f ernte Sche m en verw a ndelt, die o ff ensichtli c h gar ni c ht wahrna h m en, was m it m i r geschah. Sie schienen immer langsamer zu sprechen, bis ihre Stimmen sich zu einem ton- und bedeutungslosen Brum m en ver m ischt hatten. Mein eigener Atem und m ein Herzschlag pochten m i r in den Ohren. Instinktiv griff ich m i r an den Kopf, stolperte und spürte, dass ich im nächsten Mo m ent der L änge nach hinfallen würde.
    Doch dann, genauso abrup t , wie es begonnen hatte, wurde alles wieder nor m al. Meine Sicht klärte sich, und ich konnte die Stim m en wieder voneinander unterscheiden, als wäre nichts geschehen. Sofort erkannte ich, dass ich noch nicht, wie befürchtet, einen Narren aus m i r g e m acht hatte. Mit der Hand, die ich zum Kopf hatte führen wollen, kaschierte ich höflich ein i m provisiertes Hüsteln, und m ein kurzes Schwanken blieb unbe m erkt. Nichtsdestotrotz brauchte i c h einen Augenblick, um m i ch wieder zu s ammeln, ein paar Mal tief durchzuat m en und die Fassung zurückzu g ewinnen. Also entschuldigte ich m i ch und fragte nach dem W eg zu den Toiletten. Gaines führte m i ch zu einer getäf e lten T ü r in ei n er Ecke des Büros.
    Meine Erleichterung, endlich für einen Augenblick allein zu se i n, w ar enor m . Es kam m ir fa s t vor, als wäre ich vor einem Feind geflüchtet und hätte nun plötzlich einen sicheren Zufluchtsort erreicht. W ar ich krank? Hatte ich m i r irgendein Virus eingefangen? Ich betrachtete m ein Spiegelbild über dem Waschbecken: Es sah ganz nor m al aus, ich war weder geröt e t noch bleich. Und dennoch wurde m i r plötzlich wechselweise heiß und kalt. Ich schüttete m i r W asser ins Gesicht, trocknete es ab und warf einen erneuten Blick in den Spiegel. Nichts hatte sich verändert. B i s auf …
    Ich fuhr heru m . Hinter m i r stand nie m and, und doch hätte ich schwören können – nein, ich wusste m it absoluter Sicherheit, dass ich eine Bewegung wahrgenom m en hatte. Ich drehte m i ch wieder um und sah erneut in den Spiegel. Nichts. Hatte je m and kurz die T ür geöffnet, um zu überprüfen, ob m it m i r alles in Ordnung war, und sie dann schnell wieder zugezogen? B estim m t hatte ich abgeschlossen. Ich sah nach. In der Tat, ich hatte abgeschlossen.
    Also war nie m and in dem Rau m . Nur ich selbst. Und ich bildete m i r Dinge ein.
    In diesem Augenblick wäre es s i cher am ratsa m sten gewesen, nach Hause zu fahren, sich ins Bett zu legen und dort zu bleiben. Doch was im m er auch die Gründe für m eine Besorgnis erre ge nde Nervosität an d i e s em Morgen waren – ob nun m ental, physisch, real oder eingebildet –, ich hatte ein wichtiges Meeting vor m i r, und ich würde es durchste h e n !
    Ich warf m einem Spiegel b ild e i nen let z te n , herausfordernden Blick zu, drehte m i ch um und ging hinaus.
     
    Fünf Männer und eine F rau saßen um den langen Tisch in dem getäf e lten Konferenzsaal. W i r waren uns alle m i ndestens schon ein m al begegnet, dennoch stellte Crossfield uns gegenseitig vor, und wir schüttelten einander die Hände.
    Vor jedem standen ein W a sserglas und eine Karaffe, daneben lagen ein Notizblock und ein Füll f ederhalt e r, beides bedruckt m it dem Na m en der Bank. Außerdem war jedem eine Kopie

Weitere Kostenlose Bücher