Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lewis, CS - Narnia 1

Lewis, CS - Narnia 1

Titel: Lewis, CS - Narnia 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Wunder von Narnia
Vom Netzwerk:
gelangen. Ich glaube, von hier aus kommt man ebenfalls absolut überall hin. Wir brauchen also nicht in den Teich zu springen, aus dem wir gekommen sind. Zumindest noch nicht gleich.«
    »Der Wald zwischen den Welten«, sagte Polly verträumt. »Das klingt hübsch.«
    »Komm!« befahl Digory. »Welchen Teich wollen wir nehmen?«
    »Hör zu! Ich probiere keinen neuen Teich, solange wir nicht wissen, daß wir durch den alten wieder heimkommen. Wir haben doch gar keine Ahnung, ob es überhaupt klappt!« protestierte Polly.
    »Ja, und dann erwischt uns Onkel Andrew und nimmt uns die Ringe weg, bevor wir unseren Spaß hatten. Nein danke«, sagte Digory.
    »Vielleicht könnten wir ein Stückchen in unseren Teich hinabtauchen, nur um zu sehen, ob es funktioniert«, schlug Polly vor. »Und wenn, dann wechseln wir die Ringe, bevor wir im Arbeitszimmer deines Onkels ankommen.«
    »Meinst du, daß es geht, nur ein Stückchen hinabzutauchen?«
    »Es hat ja ein Weilchen gedauert, bis wir oben waren. Also dauert es vermutlich auch ein Weilchen, bis wir wieder unten sind.«
    Digory machte ein schreckliches Theater, bevor er einwilligte. Aber schließlich und endlich blieb ihm nichts anderes übrig, weil Polly sich strikt weigerte, sich in den anderen Welten umzusehen, bevor sie sich nicht überzeugt hatte, daß sie ihre eigene Welt wieder erreichen konnte.
    Was gewisse Gefahren betraf, so wie zum Beispiel bei Wespen oder so, da war sie genauso mutig wie Digory.
    Nur war sie nicht so wild darauf, Dinge auszukundschaften, von denen noch kein Mensch jemals etwas gehört hat. Digory gehörte nämlich zu den Leuten, die alles wissen wollen. Später, als er erwachsen war, wurde er der berühmte Professor Kirke, der in anderen Büchern eine Rolle spielt.
    Nach einem ziemlichen Hin und Her einigten sie sich schließlich darauf, ihre grünen Ringe anzustecken (»Grün steht für Sicherheit«, sagte Digory, »damit du die beiden Ringe auf keinen Fall verwechseln kannst«), sich an den Händen zu halten und zu springen. Aber sobald es den Anschein hatte, als kämen sie wieder in Onkel Andrews Arbeitszimmer an oder zumindest in ihrer alten Welt, wollte Polly »Wechseln!« rufen, und dann wollten sie die grünen Ringe gegen die gelben austauschen.
    Eigentlich wollte Digory derjenige sein, der »Wechseln!« rief, aber Polly war dagegen.
    Also steckten sie die grünen Ringe an, nahmen einander bei der Hand und riefen noch einmal: »Eins–zwei drei–los!« Diesmal funktionierte es. Es läßt sich schwer beschreiben, wie sich das Ganze für die beiden anfühlte, weil alles so schnell ging. Zuerst bewegten sich helle Lichter an einem dunklen Himmel. Digory war anschließend der Meinung, es seien Sterne gewesen, und er war sogar bereit, zu beschwören, er habe den Jupiter ganz aus der Nähe gesehen. Sogar dessen Monde habe er erkennen können. Aber gleich darauf waren sie von unzähligen Dächern mit Kaminen umgeben, und die St. Paul’s-Kathedrale sahen sie auch. Sie mußten also in London sein.
    Doch sie konnten durch alle Mauern sehen und in alle Häuser hinein. Dann erblickten sie ganz verschwommen und unklar Onkel Andrew. Nach und nach wurde das Bild immer klarer, wie bei einem Fernglas, das richtig eingestellt wird. Doch bevor Digorys Onkel ganz und gar wirklich wurde, rief Polly: »Wechseln!« Also steckten sie die gelben Ringe wieder an, unsere Welt verblaßte wie ein Traum, das grüne Licht über ihnen wurde stärker und immer stärker, bis sie mit den Köpfen die Wasseroberfläche durchstießen und wieder ans Ufer krabbelten. Um sie herum stand der Wald, so grün und so hell und so still wie zuvor. Das Ganze hatte kaum eine Minute gedauert.
    »So!« sagte Digory. »Es klappt also. Und jetzt beginnt das Abenteuer. Welchen Teich wir nehmen, ist ja egal. Wir probieren den da.«
    »Halt!« rief Polly. »Sollen wir denn nicht den Teich hier erst markieren?«
    Die beiden starrten einander an und wurden totenblaß, als ihnen klar wurde, wie schrecklich das hätte ausgehen können, was Digory eben fast getan hätte. Es gab ja unzählige Teiche hier im Wald, und alle sahen sie gleich aus, genau wie die Bäume. Wenn sie also den Teich, der zu ihrer eigenen Welt führte, verlassen hätten, ohne ihn irgendwie zu markieren, dann würden sie ihn höchstwahrscheinlich nie mehr gefunden haben.
    Digorys Hand zitterte, als er sein Taschenmesser öffnete und einen langen Streifen der Grasnarbe am Teichufer herausschnitt. Die wohlduftende Erde war von einem

Weitere Kostenlose Bücher