Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Lex Warren E-Book

Lex Warren E-Book

Titel: Lex Warren E-Book Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hanna Julian
Vom Netzwerk:
Zeit massiver zu beeinflussen, als es bislang der Fall gewesen war. Er führte seine Versuche in einem eigens dafür geschaffenen Raum an Pflanzen und Tieren durch. Es war ihm möglich, das zu tun, während er selbst im Versuchsraum blieb, weil ihm zuvor eine wahre Sensation gelungen war. Er hatte es geschafft, den Gegenstand, den er Zeitmanipulator nannte, so herzustellen, dass derjenige, der ihn bediente, von dem Effekt weitestgehend verschont blieb. Wie fast alle Wissenschaftler gab sich Ralow aber noch nicht mit dem Ergebnis zufrieden, sondern wollte ausprobieren, ob ein Mehr des Materials das Ausmaß der manipulierbaren Zeit vergrößerte. Er bestand darauf, selbst nach Dolex zu fliegen, um so viele der ‚Tränen‘  mitzunehmen, wie es ihm beliebte. Kellim stimmte zu. Ralow Unat flog, er kehrte nie von Dolex zurück.
    Er hatte den Zeitmanipulator mitgenommen, damit er nicht in falsche Hände geriet. Vielleicht ist Unat tatsächlich spurlos verschwunden, wie es später in seiner Akte stand. Auffällig ist, dass Kellim mich bereits zwei Tage nach seiner Abreise als Kurierdienst nach Dolex geschickt hatte, um eine Hülle mit mir unbekanntem Inhalt zu holen. Es ist anzunehmen, dass Kellim Unats Versklavung oder Ermordung in Auftrag gegeben hatte. Davon ahnte ich zu dem Zeitpunkt nichts. Ich hatte also mit dem Manipulator Kellims Haus betreten, als Todt mich ansprach. Er wusste, dass Kellim über Leichen gehen würde, um die mächtige Waffe an sich zu reißen. Er wollte ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Ich glaubte ihm und ließ zu, dass er die Geräte austauschte. Natürlich ließ mich die Sache nicht los. Am gleichen Abend erzählte ich dir von dem, was ich erfahren hatte. Du konntest kaum glauben, dass jemand wie Kellim seine Position für solche Machenschaften ausnutzen sollte. Es war das erste Mal, dass du daran gezweifelt hast, ob alle Personen, die du jagst, sich wirklich eines Verbrechens schuldig gemacht haben, oder ob sie nur einer mächtigen Persönlichkeit im Weg standen, und du zum Werkzeug gemacht wurdest, um die Aufklärung von Missständen zu unterdrücken und Verbrechen zu verschleiern. Ich denke, deine Frage von damals ist beantwortet.“
    Lex nickte nachdenklich. Er versuchte, all das Erzählte mit seiner Erinnerung in Einklang zu bringen. Manches kam ihm vage vertraut vor, aber der Funke hatte noch kein Licht in seine Gedanken gebracht.
    „Wir trafen uns mit Todt. Er weihte uns in alles ein und gestand, dass er das Instrument noch nicht vernichtet hatte. Er fürchtete um sein Leben und bat uns um Hilfe, die Spur zu ihm zu verwischen. Kellim war ihm zu der Zeit auf den Fersen. Es musste schnell gehen. Wir nahmen den Zeitmanipulator an uns und täuschten einen Diebstahl vor, als Todt uns einen Tag später eindringlich darum bat. Kellim hatte ihm auf den Kopf zugesagt, zu wissen, dass er den Manipulator an sich genommen hatte. Er hatte ihm eine Frist gesetzt, ihn zurückzubringen. Das wollte Todt um keinen Preis. Wir hofften, ein wenig Zeit zu gewinnen und Kellims Interesse von ihm abzulenken, wenn der glaubte, Todt wäre nicht mehr im Besitz des Instrumentes. Wir richteten Todts Wohnung so her, als wäre sie durchsucht worden. Todt selbst wurde von mir betäubt. Als wir ihn verließen, lebte er noch, das schwöre ich dir! Kellim muss dafür gesorgt haben, dass Todt in sein Haus geschafft wurde. Ich vermute, dass er ihn untersuchen ließ und mein genetischer Fingerabdruck dabei gefunden wurde. Den Rest kannst du dir denken. Er hat ihn eiskalt umgebracht und wir wussten, dass es nicht lange dauern würde, bis wir ins Fadenkreuz gerieten. Es ging um mehr als unser Leben. Wenn Kellim den Manipulator in die Hände bekommen hätte, wäre er zu allem imstande gewesen.“
    „Warum haben wir das Ding nicht vernichtet?“
    Ryan seufzte. „Wir haben darüber nachgedacht. Aber wir wussten nicht, was dann geschehen würde. Es gab so vieles, was zu dem Zeitpunkt schief gelaufen war. Die Morde … Kellims Pläne, die durch die Vernichtung des Zeitmanipulators gar nicht mehr aufzuhalten waren, weil er Unats Aufzeichnungen hatte und an das Material kam. Wir wussten, dass es darauf hinauslaufen würde, dass wir ihn selbst benutzen mussten. Zu dem Zeitpunkt wollten wir das beide noch nicht wahrhaben.“
    Lex sah zum Fenster. Eine zweite Sonne war aufgegangen. „Verdammt kurze Nächte hier“, sagte er matt und rieb sich die Augen.
    „Man gewöhnt sich daran. Du solltest schlafen. Gönn deinem Kopf

Weitere Kostenlose Bücher