Lex Warren E-Book
haben.“
Lex fiel keine Erwiderung ein. Er sah Benahra fest in die Augen, um sie dann wortlos zu umarmen.
„Ich bin voller Mehl. Du machst dich ganz schmutzig“, sagte sie verwirrt.
„Das ist egal! Benahra, es gibt so vieles, das wir besprechen müssen.“
„Ja?“, fragte sie. „Ist etwas beim letzten Fall schief gelaufen?“
Lex überlegte. Er wusste nicht mal, welcher ihr letzter gemeinsamer Fall gewesen war.
„Nein, ich möchte mit dir über Dolex reden.“ Er hatte sie losgelassen und Benahra wich zurück. Von einem Moment auf den anderen hatte ihre Hautfarbe einen dunklen Ton angenommen. Sie stieß mit dem Ellenbogen die Tür ins Schloss, wandte sich um und ging in die Küche zurück. Lex folgte ihr. Auf der Arbeitsplatte lag Teig, der zu einem Laib Brot geformt war.
„Du backst?“
„Ja … ein altes Familienrezept. Sauerteigbrot. Schmeckt ganz anders als das, was täglich geliefert wird.“
Lex betrachtete den Teig, als wäre er sein persönlicher Feind.
„Also fühlst du eine Verbundenheit zu deinem Heimatplaneten?“
Benahras Blick verfinsterte sich noch mehr. „Ich mag das Brot. Das heißt nicht, dass ich mich Dolex verbunden fühle.“
„Was geht dort vor sich, Benahra?“
Sie starrte ihn an. „Du hast dich doch noch nie sonderlich dafür interessiert, was auf meinem Heimatplaneten passiert. Dolex ist nichts, worüber ich reden möchte. Meine Pflichtbesuche dort sind notwendig, daran kann ich nichts ändern. Ansonsten möchte ich mir das Thema lieber ersparen.“
„Benahra, bitte setz dich mal für einen Moment hin.“
Sie kam seiner Bitte nach.
„Es gibt einen neuen Auftrag. Ich weiß, was ich gesagt habe von wegen Auszeit, aber glaube mir, meine Auszeit dauert schon viel zu lange. Ich weiß von den Vorgängen auf Dolex. Und ich weiß, dass Gefahr droht, weil dort ein Material abgebaut wird, das hier auf der Erde zu Zwecken eingesetzt wird, die die Dolexiden längst aufgegeben hatten.“
Er holte den Anhänger hervor und zeigte ihn Benahra. Sie betrachtete ihn eingehend.
„Die Tränen der großen Mutter. Woher hast du das?“
Lex steckte das Schmuckstück unter sein Hemd. „Ich habe es von einem Wissenschaftler, der einen Zeitmanipulator aus dem Material gebaut hat. Ein Instrument, das ganze Völker in den Tod reißen wird. Es gibt jemanden, der über Leichen gehen wird, um seine Ziele zu verfolgen. Ich habe den Wissenschaftler, der den Zeitmanipulator baut, dazu gebracht, ihm das Instrument niemals zu überlassen. Benahra, wir werden Senator Kellim das Handwerk legen.“
„Kellim? An den kommen wir niemals ran.“
„Doch, das werden wir. Schwieriger wird es, die Gräueltaten auf Dolex zu beweisen. Es muss eine Untersuchungskommission gebildet werden. Dazu müssen die Vertreter der Völker der Vereinigten Planeten Kenntnis über die Vorgänge dort erhalten. Das ist unser nächster Auftrag. Wir müssen alles daran setzen, dass das Unrecht dort ein Ende hat.“
Benahra sah auf den Tisch, als könne sie seinem Blick bei ihren nächsten Worten nicht standhalten. Ihre Hände verkrampfen sich. „Du verlangst, dass ich nach Dolex gehe, um Beweise zu bringen?“
Lex konnte kaum fassen, wie dumm er sich ausgedrückt hatte. Er beugte sich vor und fasste Benahra an den Armen, um sie zu zwingen, ihn anszusehen. „Nein, Benahra. Du wirst nie mehr nach Dolex zurückkehren müssen. Dafür werde ich sorgen!“
„Sie haben mich manipuliert, wenn ich dort war. Verstehst du?“ Sie weinte nicht, aber sie rang mit den Tränen.
„Ich weiß“, sagte Lex.
„Ich wusste von dem Material. Ich hätte etwas sagen müssen … als ich noch Botschafterin war. Aber ich musste im Sinne meines Volkes handeln, sonst hätte man mich sofort ersetzt. Und ich hatte keine Ahnung, was mit dem Material geschieht. Das war nie Thema, weder vonseiten Dolex’ noch von der Erde. Ich kannte nur die alten Geschichten … Legenden.“
„Es ist wie mit so vielen Dingen im Leben“, erwiderte Lex, „die Substanz an sich ist ein Wunder! Der Umgang sollte mit Vorsicht und Achtung erfolgen. Aber es gibt immer jemanden, der so ein Wunder nur für sich ganz alleine einsetzen möchte. Erst das macht es zu etwas Schlechtem. Dich trifft keine Schuld.“
Benahra nickte knapp. „Ich war damals so froh, als ich die Gedanken an mein Volk hinter mir lassen konnte. Auf der Erde hatte ich ein neues Leben. Eine Aufgabe. Und einen Freund, der mir viel bedeutet, was ich ihm nie wirklich gesagt habe. Ich verdanke dir
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