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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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sich einfach, dass ich hierbleibe und die Antworten in Empfang nehme.«
    »Es ist Ihre Entscheidung, Sir«, hatte sie erwidert und die Verbindung beinahe unhöflich gekappt, denn die Erinnerung brach auf einmal mit voller Wucht über sie herein; die Zeit reichte kaum noch für eine Flucht, und selbst eine abhörsichere Leitung durfte sie nicht allzu lange benutzen. Das wäre höchst unklug gewesen.
    Anthora hatte sich auch geweigert zu gehen, und mittlerweile wurde die Zeit so knapp, dass sie nur noch für eine inbrünstige Umarmung reichte; ein letztes Mal schmiegte Nova ihre Wange an die von Anthora, dann ließ sie ihre Schwester, ein Mitglied der direkten Blutslinie, allein in dem leeren Gewölbe zurück, das ihr Zuhause war.
    Es ist richtig so, drängte sich Bindrea in ihre Gedanken. Der Baum darf nicht unbewacht bleiben. Ein Repräsentant des Clans muss zur Stelle sein. Möge der Fluch der Götter über dich kommen, Mädchen – fahr schneller! Willst du dein Leben retten, oder ist das Ganze ein Spiel?
    Nova legte Tempo zu, was Bindrea zu besänftigen schien, dann kreisten ihre Gedanken wieder um die gegenwärtige Situation.
    Sie hatte Shan und Pat Rin benachrichtigt; Shan hatte zusätzlich eine Kopie des Textes erhalten, in dem die Ziele und Richtlinien der Abteilung für Innere Angelegenheiten dargelegt waren. Nova schauderte es. Sie konnte es nicht fassen, dass Val Con mit solchen Leuten zusammenarbeitete – Val Con, der wie ein Bruder mit seinem halbterranischen Cousin und den Cousinen aufgewachsen war, der eine terranische Frau »Mutter« nannte, der ein Scout war und der, wenn man den Berichten Glauben schenken durfte, sich auch noch eine Terranerin zur Lebensgefährtin genommen hatte.
    Alles war irgendwie Wahnsinn, total verrückt; auch die Tatsache, dass die Erste Sprecherin des Korval-Clans aus dem Familiensitz flüchtete, war nicht mehr mit normalen Maßstäben zu messen. Der Vorsprung, den sie vor ihren Feinden hatte, war gering, betrug vielleicht nur wenige Minuten.
    Schlitternd bog der Wagen in die Auffahrt von Jelaza Kazone ein, richtete sich wieder aus und sauste in Richtung des Baumes, der unfassbar groß war und ihr absolut keinen Trost bot, obschon früher allein sein Anblick sie beruhigt hatte.
    In unvermindertem Tempo brauste sie auf den vorderen Hof, als Bindrea sie zu einem Durchlass zwischen zwei Garagen lotste.
    Der Weg endete vor einem Außengebäude, das noch im alten Stil erbaut war; die Wände bestanden aus grob bearbeitetem rotem Naturstein. Nova stellte den Motor ab, tastete nach dem Türgriff – immer noch geleitet von Bindrea. Sie sprang aus dem Wagen und sprintete zur Tür des Gebäudes.
    Es war Bindrea und nicht sie, die zwei Schlösser öffnete – das erste gut sichtbar in Schulterhöhe angebracht, das zweite verdeckt unterhalb ihrer Knie –, und Bindrea atmete erleichtert auf, als sie sah, dass der schnittige kleine Zweisitzer immer noch dort stand, wo sie ihn geparkt hatte.
    Doch dann war es Nova, die die Einstiegsluke zuknallte, Energie auf die Spulen legte, die Magnetfelder aktivierte und den Probelauf durchführte. Sie schaltete den Navi-Computer ein und programmierte einen Kurs sowie raffinierte Ausweichmanöver, wobei sie die Informationen nutzte, die sie über den planetaren Verteidigungsschild hatte. Ihre Finger flogen nur so über die Tasten. Als sie den kompletten Flugplan einprogrammierte, gewahrte sie am Rand ihres Blickfeldes ein flimmerndes grünes Licht; stirnrunzelnd nahm sie das nicht standardgemäße Phänomen zur Kenntnis.
    Keine Sorge, versicherte ihr Bindrea. Wir stellen gerade eine Verbindung mit dem Welt-Netz her. Jelaza Kazone war die erste Verteidigungsbasis. Wir sind immer dringeblieben – inoffiziell natürlich –, auch als gewisse Dinge sich später änderten. So ging es nun mal zu, als ich Delm war. Jeder Delm, der diese Verbindung aufgegeben hätte, wäre dumm gewesen. Zu meiner Zeit gab es unter den yos’Pheliums keine Dummköpfe.
    Das kleine Schiff zeigte Bereitschaft an, und Nova aktivierte die Go-Sequenz; erst danach legte sie die Sicherheitsgurte an, als das winzige Schiff schon wie ein Pfeil über den Rasen schoss und sich mit der Nase voran mühelos in den blaugrünen Abendhimmel hob.
     
    In der Verteidigungsstation Fünf auf Liad fluchte Pequi pel’Manda und drückte auf die Reset-Taste. Das Bild auf ihrem Schirm waberte, und dann zeigte der Monitor ein konturloses statisches Grau. Sie fuhr die Hilfsprogramme hoch und fing erneut

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