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Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Liaden 3: Gestrandet auf Vandar

Titel: Liaden 3: Gestrandet auf Vandar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Lee , Steve Miller
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auftauchten, die sogar vor einem Mord nicht zurückgeschreckt wären. Diese Leute waren bewaffnet und zu allem entschlossen. Ich muss mich für alles rüsten, mir bleibt keine andere Wahl. Was sollte ich deiner Ansicht nach denn sonst tun?«
    Er stieß scharf den Atem aus, als sie keine Antwort gab, und blickte ihr in die Augen. »Wir befinden uns auf einer Mission des Korval-Clans, wie du sehr wohl weißt. Ich habe es der Crew erklärt und mit dir private Gespräche darüber geführt. Jetzt erkennst du vielleicht, was das heißt – und welche Konsequenzen daraus erwachsen können.« Er beugte sich vor und streckte die Hand aus; das Licht spiegelte sich auf seinem Ring, der ihn als einen Meisterhändler auswies. »Wir befinden uns im Krieg, Priscilla! Jeden Moment kann es richtig losgehen! Noch hast du Zeit, um dich in Sicherheit zu bringen. Möchtest du das Schiff verlassen?«
    Sie übersah seine Hand. »Shan, du hast doch soeben erst Anthoras Pinbeam-Nachricht erhalten. Das kann nicht der Grund dafür sein, dass du die Bewaffnung der Dutiful Passage verstärkst. Du kamst eigens hierher, um diese Waffenmodule zu laden, unabhängig von Anthoras Mitteilung.«
    »Nein, das stimmt nicht.« Er lehnte sich wieder zurück und rieb sich mit dem Finger die Nasenspitze. »Priscilla, Korval ist ein sehr alter Clan, und ein wohlhabender obendrein. Unsere Warenlager und Magazine befinden sich überall. Im Laufe der Zeit haben wir mehrere Verstecke mit Waffen angelegt, unter anderem auch auf Kisko.« Nach einer Weile fügte er hinzu: »Und das ist jetzt unser Glück.«
    »Na schön.« Sie verbeugte sich. »Der Erste Maat geht, um den Befehl des Captains auszuführen.«
    Nach zwei Schritten in Richtung Tür rief er sie zurück; als sie sich umdrehte, sah sie, dass er vor seinem Schreibtisch stand und ihr beide Arme entgegenreckte.
    »Paranoia, Priscilla – ist das der richtige Ausdruck? Korval …« Er zögerte. »Jahrhundertelang, seit Cantra yos’Phelium das Fluchtschiff nach Liad steuerte, hat jeder Delm des Korval-Clans eine Politik betrieben, die ausschließlich dem Wohle Korvals diente. Wir sammeln buchstäblich Schiffe … für eine Flucht oder für einen Krieg. Wir häufen nicht nur Geld an, sondern auch Macht und Einfluss. Nur ein Pilot kann Delm werden. Wir züchten Piloten, Priscilla. Wenn wir uns vermehren, dann achten wir darauf, dass Piloten ihr Erbgut weitergeben. Und wozu? Nun, um sicherzustellen, dass möglichst viele Mitglieder des Korval-Clans in Sicherheit gebracht werden können, sollte eine Flucht unumgänglich werden. Wir sind alle Renegaten, Priscilla, selbst die Gesittetsten unter uns.«
    Sie ging zu ihm, schuf eine Aura, die ihm Liebe und Trost spenden sollte, doch sein dringender Wunsch, ihr sein Verhalten erklären zu wollen, machte ihn gegen jede Form der Linderung immun.
    »Und du«, sagte er, ihre Hände ergreifend und ihr in die Augen blickend, »du bist auch der Ansicht, dass der Baum, der Korval verkörpert, geschützt werden muss. Du verstehst die Situation, als seiest du eine von uns und hättest von klein an gehört, dass Jelaza Kazone für uns ein Born des Lebens ist…« Er schüttelte den Kopf. »Cantra yos’Phelium schwor einen Eid, diesen Baum zu bewachen und zu behüten. Liad existiert nur, weil eine verrückte Gesetzlose einen sicheren Ort für die Pflanze eines Mannes brauchte, der bereits tot war! Jelaza Kazone – Jelas Erfüllung! Jela lebt schon lange nicht mehr, doch dieser verdammte Baum …« Er ließ ihre Hände los und trat einen Schritt zurück; nach außen wirkte er ruhig, doch sie fühlte, wie es in ihm arbeitete.
    »Weißt du, was die wichtigste Aufgabe des Captains ist, sollte er im Falle einer Havarie dazu gezwungen werden, sein Schiff aufzugeben?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Ich muss einen bestimmten, besonders gesicherten Raum aufsuchen und die dort aufbewahrte Stasisbox herausholen. Dann habe ich dafür zu sorgen, dass die Box unter allen Umständen in Sicherheit gebracht wird. Wenn der Captain in keiner der Rettungskapseln mehr Platz findet und er an Bord des havarierten Schiffs bleiben muss, übergibt er die Stasisbox einer Person seines Vertrauens und lässt sie schwören, die Box zu bewachen, bis ein Mitglied des Korval-Clans kommt und sie ihm abnimmt.« Shan legte den Kopf schräg. »Rate mal, was sich in dieser Box befindet, Priscilla.«
    Für sie lag die Antwort auf der Hand. »Schösslinge des Baums.«
    »Ganz genau. Jedes Schiff der Korval-Flotte führt

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